Neuburger sichert sich Pilz-Patent

Für die Zucht der Kräuterseitlinge werden in Ulrichsberg eigens Hallen gebaut. | Foto: Hermann Fleischlos
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ULRICHSBERG. Es ist länger als ein Jahr her, dass Hermann und Thomas Neuburger die vegetarische Linie Hermann Fleischlos auf den Markt gebracht haben. Zum Ende der Testmarktphase blicken Vater und Sohn zufrieden auf die erste Bilanz. Zu den Meilensteinen gehört dabei ganz klar das zugesprochene Patent. Für die Zukunft liegt der Fokus noch stärker auf dem Thema Nachhaltigkeit. Außerdem sollen sich Flexitarier noch intensiver angesprochen fühlen.

Innovationsvorsprung

„Pilze zu Produkten zu verarbeiten, wie wir es tun, das hat sonst noch niemand in Europa gemacht. Es gibt nicht einmal eine passende Klassifizierung im Österreichischen Lebensmittelbuch“, sagt Hermann Neuburger stolz zu dem zugesprochenen Patent. Für die vier verschiedenen Produkte: Rostbratwürstchen, Bratstreifen, Käsebratwurst und Gyros werden Pilze – konkret Kräuterseitlinge – als Basis verwendet. Gemeinsam mit weiteren hochwertigen, regionalen Bio-Zutaten erfolgt die Verarbeitung anhand von einfachen, bewährten Verfahren. Besonders hervorzuheben ist dabei der Verzicht auf jegliche Zusatzstoffe. „In unseren Produkten stecken nur Pilze, Reis, Öl, Gewürze und etwas Hühnerei-Eiweiß – und sonst nichts“, bestätigt Thomas Neuburger.

Marktführer

Hermann Fleischlos ist bereits in mehr als 300 Supermärkten landesweit gelistet und bei Merkur sogar Marktführer im Bereich der Alternativen zu Fleisch. Die Hauptzielgruppe sind allerdings weniger Vegetarier als Flexitarier, also jene Menschen, die ihren Fleischkonsum bereits reduziert haben oder gerne ab und zu darauf verzichten würden – ob aus ethischen-, gesundheitlichen- oder Umweltschutzgründen – denen aber bisher die passenden geschmackvollen und chemiefreien Produkte gefehlt haben.

Pilzpionier

Insgesamt wurden in diesem Jahr bereits mehr als 150 Tonnen Pilze verarbeitet – eine Menge, die das Team von Neuburger vor eine große Herausforderung stellte. Denn die Zahl der Kräuterseitling-Lieferanten in Europa ist sehr begrenzt. „Unsere Produkte wurden teilweise schneller gegessen als die Pilze nachwachsen konnten. Da brauchte es sehr viel Einsatz, um keine Lieferschwierigkeiten zu bekommen und so entschieden wir uns, künftig selbst für den Hauptrohstoff zu sorgen“, so Thomas Neuburger. Im Juli feierte man daher den Spatenstich für die hauseigene Kräuterseitlings-Zucht und der Baufortschritt liegt sogar vor dem Zeitplan: Noch vor Weihnachten wird die erste Halle gefüllt und bereits Mitte Jänner können die eigenen Pilze geerntet werden. 2018 folgt der Ausbau der Produktion.

Nachhaltigkeits-Engagement

Dass die Pilze künftig selbst gezüchtet werden, hat auch noch einen zusätzlichen Vorteil: eine weitere Reduktion der Transportwege. Schon jetzt achten Hermann und Thomas Neuburger darauf, die Rohstoffe nicht nur in Bio-Qualität, sondern auch möglichst nahe zu beziehen. „Achtsamkeit heißt für uns nicht nur, weniger Fleisch zu essen, sondern gilt für uns auch in Bezug auf den Umgang mit unserer Umwelt“, erklärt Hermann Neuburger. Dementsprechend groß ist das Engagement im Hinblick auf das Thema Nachhaltigkeit. Schon jetzt bestätigen externe Untersuchungen, dass bei Hermann Fleischlos auf ein Kilogramm Produkt gerade einmal ein Kilogramm CO2-Emmissionen kommen, die von der Gewinnung der Rohstoffe und der Verpackung bis zur Lieferung ins Handelslager entstehen.

Klimaneutral 2019

Zum Vergleich: Bei Fleisch sind es 20 Kilogramm CO2-Emmissionen und mehr. „Unser Ziel ist es, 2018 komplett klimaneutral zu werden. Aktuell sichten wir gerade die dementsprechenden Projekte“, so Neuburger abschließend über die Pläne für das kommende Jahr.

Für die Zucht der Kräuterseitlinge werden in Ulrichsberg eigens Hallen gebaut. | Foto: Hermann Fleischlos
Thomas und Hermann Neuburger freuen sich, dass ihre vegetarische Produktlinie so gut angenommen wird. | Foto: Hermann Fleischlos
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