Kommentar
Schwammerln nur etwas für Kenner
- hochgeladen von Sabrina Moriggl
Erst vor wenigen Tagen war ich zu Besuch bei meinen Nachbarn. Stolz breitete das Ehepaar eine Zeitung aus, auf der sich verschiedene Pilzstückchen fanden. Die selbstgesammelten Schwammerln hatten die beiden von jemandem geschenkt bekommen. Um welche Pilze es sich handelte, ließ sich kaum mehr herausfinden. Weiße, braune, große, kleine: mehr Hackschnitzel als ganze Pilze. Na Mahlzeit, wenn da nur ein einziger giftiger Pilz dabei ist. Und auch wenn die Geste, Schwammerl zu verschenken, lieb gemeint war, ist sie doch grob fahrlässig. Wegen einer Pilzvergiftung im Krankenhaus zu landen ist das eine, etwas ganz anderes ist es, wegen fahrlässiger Tötung angeklagt zu werden. Am besten beraten ist man im Haus der Natur, wo montags immer die Pilzberatung stattfindet. Ein kostenloses Angebot, das hier und da schon vor einer unliebsamen Nacht im Bad bewahrt hat. Mykologe Thomas Rücker beherzigt nämlich ein Motto, das man sich als Pilzsammler wirklich merken muss: im Zweifel sein lassen.
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