Off-Theater
In Gnigl wird Theater abseits des Mainstreams geboten

Mit dem "Club Oberon" bringt das Off-Theater ein energiegeladenes Stück mit Hits aus der Disco-Ära auf die Bühne. | Foto: Off Theater/Taro Ebihara
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  • Mit dem "Club Oberon" bringt das Off-Theater ein energiegeladenes Stück mit Hits aus der Disco-Ära auf die Bühne.
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Im Off-Theater in Salzburg-Gnigl spielt die Interaktion mit dem Publikum eine zentrale Rolle. Mit den Stücken will man das Publikum dazu anregen, sich mit Themen auseinanderzusetzen und neue Perspektiven zu entwickeln. 

SALZBURG. Ungezwungen, überraschend und das Ganze eingebettet in eine Wohnzimmer-Atmosphäre – so beschreibt Gründungsmitglied und Theaterleiter Alex Linse das Off-Theater in Gnigl. Ein Ort, an dem für "mehr Drama im Leben" gesorgt wird, aber eben auf eine positive Weise. "Wir wollen unserem Publikum Theater abseits des Mainstreams bieten, neue Formen und Perspektiven des Theaters zeigen. Das bringt auch mit sich, dass wir unsere Räumlichkeiten sehr unterschiedlich, oft in Interaktion mit dem Publikum bespielen", erklärt Linse.

Alex Linse ist Gründungsmitglied und leitet das Off-Theater im Stadtteil Gnigl | Foto: Lisa Gold
  • Alex Linse ist Gründungsmitglied und leitet das Off-Theater im Stadtteil Gnigl
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Austausch mit dem Publikum

Die soziale Komponente zu forcieren und das Theater als Ort, wo sich Menschen begegnen und austauschen, zu etablieren, sind jene Wegweiser, die ihn in seiner Sicht auf das Theater leiten. Nur als eine Art "Guckkasten" zu agieren, dem kann der Leiter des Off-Theaters wenig abgewinnen.

"Das spürt man überall im gesamten Haus und beim Ensemble. Es gibt bei uns auch keine eigene Pforte, durch die die Darsteller nach der Vorstellung huschen. Bei uns gehen sie durch den Loungebereich, da kann der Weg von Backstage zum Ausgang durchaus lange dauern. Aber das ist genau diese Art von Austausch, die unser Publikum und auch wir schätzen und wollen", meint Linse.

Mit dem "Club Oberon" bringt das Off-Theater ein energiegeladenes Stück mit Hits aus der Disco-Ära auf die Bühne. | Foto: Off Theater/Taro Ebihara
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Wenn Kultur auf Kulinarik trifft

Der interaktive und von Überraschungen gespickte Charakter spiegelt sich auch in der aktuellen Spielzeit wider. Was passiert, wenn Menschen ins Theater kommen und nicht wissen, was passiert? Diese Frage kann jeder für sich beim "Magic Mittwoch" beantworten.

"Von der Weinverkostung bis zur offenen Probe, einem Bingo-Abend oder dem gemeinsamen Backen ist vieles möglich. Mit dem ‚Magic Mittwoch’ versuchen wir die Peripherie des Theaters zu öffnen und ungewöhnliche Sichtweisen zu kreieren", sagt Linse. So auch bei der "Soiree Mondiale", einer neuen Reihe im Off-Theater, bei der Kultur auf Kulinarik trifft und in der Menschen, Länder, Essen und Kultur vorgestellt werden. Nach Andalusien im Oktober entführt das Off-Theater das Publikum im November auf den Balkan.

Eintauchen in den "schillernden Feenwald": Mit dem "Club Oberon" bringt das Off-Theater ein energiegeladenes Stück mit Hits aus der Disco-Ära auf die Bühne. Mit dabei auch Gigi La Pajette (rechts im Bild) | Foto: Off Theater/Taro Ebihara
  • Eintauchen in den "schillernden Feenwald": Mit dem "Club Oberon" bringt das Off-Theater ein energiegeladenes Stück mit Hits aus der Disco-Ära auf die Bühne. Mit dabei auch Gigi La Pajette (rechts im Bild)
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Disco-Flair der 70er Jahre im "Club Oberon"

Zuvor lädt das Ensemble aber noch zu einem Ausflug in einen "schillernd bunten Feenwald", eingebettet in den "Club Oberon". Die Grundidee zu dem Stück, das nach Eigendefinition "sehr frei an Shakespeares ‚Sommernachtstraum’ angelehnt ist", ging Linse bereits seit Jahren im Kopf herum.

"Es dürften fast zehn Jahre sein, in denen mir der Gedanke, den Sommernachtstraum mit dem Disco-Flair der 70er- und 80er-Jahre zu vermischen, nicht mehr aus dem Kopf geht. Letztendlich haben wir entschieden: So, und jetzt setzen wir es wirklich um. Wir haben die Idee zusammen weitergesponnen, bei den Proben das Stück wieder umgeschrieben, verfeinert und so ist es zu dem geworden, was es ist. Ein großes, energiegeladenes Stück mit 15 Mitwirkenden auf der Bühne, in dem getanzt, gesungen und gefeiert wird und sich eine Geschichte entfaltet", gibt Linse einen Vorgeschmack auf das Stück, das noch bis Jänner gezeigt wird.

Theater als Spiegel der Gesellschaft

Ein spezielles Motto, dem die Spielzeit entsprechen soll, gibt es im Off-Theater nicht. Vielmehr stellt man sich die Frage, was man dem Publikum "erzählen" möchte.

"Wie wollen wir leben, was treibt uns an, was beschäftigt uns als Gesellschaft gerade? Fragen wie diese stehen bei der Entstehung neuer Stücke im Fokus", erklärt Linse.

Alex Linse ist Gründungsmitglied und leitet das Off-Theater im Stadtteil Gnigl | Foto: Lisa Gold
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Als Kultur- beziehungsweise Theaterschaffender auch eine gesellschaftspolitische Aufgabe zu erfüllen, ist für den Leiter des Off-Theaters "unerlässlich. Das Theater ist der Spiegel der Gesellschaft. Wir wollen in unserem Haus Themen so aufsetzen, dass das Publikum dadurch ins Gespräch kommt und angeregt wird, sich damit auseinanderzusetzen. Wir setzen Statements, wollen aber keinem unsere Meinung aufdiktieren, sondern einen Raum schaffen, wo der Austausch stattfinden kann. Da schrecken wir auch vor ernsten Themen nicht zurück, verarbeiten diese aber komödiantisch. Ich bin auch ein großer Fan von offenen Enden und Stücken, die keine offensichtliche Sichtweise hinlegen, sondern in denen Themen anders angegangen und verarbeitet werden", erklärt Linse.

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