Zufallsfund Neumarkt
Archäologen “geht Grinsen nicht mehr aus Gesicht“

Etwa 2000 Jahre alter, spätkeltischer  Goldschmuck und Silbermünzen wurden in Neumarkt am Wallersee gefunden. Archäologen bezeichnen die Entdeckung als "Jahrhundertfund". Im Salzburg Museum wird der "Schatz" jetzt ausgestellt. 

SALZBURG, NEUMARKT AM WALLERSEE. "Seitdem mir bewusst wurde, dass wir diesen Fund ankaufen, geht mir das Grinsen nicht mehr aus dem Gesicht", so Holger Wendling, Leiter des Fachbereichs Archäologie im Salzburg Museum. In einer Pressekonferenz wurde heute, dem 17. Jänner,  ein um die 2000 Jahre alter, spätkeltischer "Schatz" aus Neumarkt am Wallersee, enthüllt. 

Pures Glück für Archäologen

Es war ein Freitagnachmittag im Mai 2021 als Peter Höglinger, Archäologie-Referent am Salzburger Bundesdenkmalamt, den Anruf erhielt, man habe in Neumarkt am Wallersee eine Ausgrabung gefunden. Die Stimme am anderen Ende der Telefonleitung habe aufgeregt geklungen, dementsprechend aufgeregt sei Höglinger dann auch zum Fundort gefahren. Überraschend für Höglinger: Die gefundenen Objekte stellten sich als etwa 2000 Jahre alte keltische Großsilbermünzen, zwei glatte Fingerringe und einen massiven Armreif aus Gold heraus.

Ein Teil der Funde aus Neumarkt am Wallersee | Foto: Salzburg Museum

Nach weiteren Ausgrabungen fand man sogar noch mehr:  25 weitere Münzen, verzierte goldene Fingerringe und ein goldener Torques (Halsreif) konnten freigelegt und dokumentiert werde. "So einen Moment erlebt man als Archäologin/als Archäologe sicher auch nicht allzu oft oder auch gar nicht in seinem Beruf", freute sich Höglinger bei der Pressekonferenz. Die Finder hätten gewissenhaft und "genau richtig" reagiert, wurde mehrmals in der Pressekonferenz erwähnt. Mit den Objekten wurde behutsam umgegangen, der Fund so schnell wie möglich gemeldet. 

Finder wollen anonym bleiben

Die Finderinnen und Finder der Ausgrabungen, aber auch die Grundbesitzer, möchten anonym bleiben, der genau Fundort in Neumarkt am Wallersee wird auch nicht verraten. Das sei laut Museumsdirektor des Salzburg Museum-Direktor Martin Hochleitner auch so üblich. Durch den Einsatz des Salzburger Museumsvereins konnte der sogenannte "Hortfund", heißt das im Boden deponierte Konvolut aus Schmuck und Münzen, für das Salzburg Museum erworben worden. Der Zufallsfund ist eine Leihgabe des Salzburger Museumsvereins an das Salzburg Museum.

Zum Kaufpreis der Ausgrabungen sei Stillschweigen vereinbart worden. "Besonders schön ist es,  dass wir diesen Erwerb zum 100-Jahr-Jubiläum des Salzburg Museum durchsetzen konnten. Für mich und unseren Verein ist das ein großer Tag ", sagte Landtagspräsidentin und Präsidentin des Salzburger Museumsvereins Brigitta Pallauf bei der Pressekonferenz. 

Nur mehr bis 24. Jänner ausgestellt

Das Besondere am "Schatz" aus Neumarkt am Wallersee: "Auf mehrere 100 Kilometer ist um uns herum kein solcher Fund belegt", so Archäologe Holger Wendling. Im Gebiet des Fundortes seien Ausgrabungen dieser Art so selten, sodass man hier von einem einzigartigen Fund sprechen könne.

Holger Wendling, Leiter des Fachbereichs Archäologie, ist begeistert über den Fund.   | Foto: Anna Wintersteller
  • Holger Wendling, Leiter des Fachbereichs Archäologie, ist begeistert über den Fund.
  • Foto: Anna Wintersteller
  • hochgeladen von Anna-Katharina Wintersteller

Für die Forschung sei das nicht nur ein Jahrhundertfund, sondern auch ein "Jahrhundertschritt". Für alle, die die Ausgrabungen noch im Jänner bestaunen möchten, heißt es schnell sein:  Die gefundenen Objekte werden im Rahmen der Ausstellung "Salzburg einzigartig" noch bis einschließlich 24. Jänner 2023 präsentiert. Danach werden die Fundobjekte eine Zeit lang von Forscherinnen und Forschern wissenschaftlich untersucht. 

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