Aufregung um 100 nicht beurteilte Pädagogik-Prüfungen

- Aufregung in der Universität Salzburg, wegen nicht beurteilter Prüfungen.
- Foto: Franz Neumayr
- hochgeladen von Eileen Titze
Im Oktober haben rund 100 Studierende eine Pädagogik-Prüfung absolviert. Da in einer Facebook-Gruppe vorab Fragen zur Prüfung veröffentlicht wurden, beurteilte der zuständige Professor diese nicht.
Ivana Ristic, Vorsitzende der ÖH Salzburg, versteht den Schritt des Professors nicht. In der Facebook-Gruppe wurde ihren Angaben zufolge ein Gedächtnisprotokoll veröffentlicht, in dem Fragen vergangener Test gesammelt wurden. Auch vom Multiple-Choice-Test seien einzelne Fragen früherer Prüfungen veröffentlicht worden. Bei der Prüfung im Oktober seien aber nicht dieselben Fragen gekommen, sondern ähnliche, so die ÖH-Vorsitzende. “Studierende haben sich immer schon über Prüfungsstoff und -fragen ausgetauscht. Heutzutage passiert das natürlich auch online und ist völlig legal”, so auch Daniel Strzecki von der ÖH-Fakultätsvertretung. “Die Prüfungsleistung von über hundert Studierenden nicht zu beurteilen und ihnen öffentlich rechtswidriges Verhalten zu unterstellen, ist völlig inakzeptabel.”
Professor weist Vorwürfe zurück
Pädagogikprofessor Günter Haider wies die Schuld entschieden von sich. Im vorliegenden Fall handle es sich um eine relativ große Vorlesung mit rund 250 Studierenden. Deshalb gebe es im Semester zumindest drei schriftliche Prüfungstermine. Und bei der ersten Klausur hätten Teilnehmer während der Prüfung den gesamten Multiple-Choice-Fragenkatalog mit 18 Seiten Umfang systematisch abfotografiert. “Das widerspricht so ziemlich allen Gesetzen.”
Nach Beratungen mit dem Fachbereich habe man sich geeinigt, die Prüfung für ungültig zu erklären und zu wiederholen, allerdings mit einem Verbot für Laptops, Tablets und Handys.
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