Ausstellung Blaudruck
Blau, blau, blau sind alle meine Kleider
Blau, blau und noch mehr blau – unter diesem Motto wurde in der Salzburger Innenstadt gefärbt was das Zeug hält. Der Blaudruck ist ein traditionelles Handwerk und die intensive Farbe wird meist aus der Indigopflanze gewonnen, obwohl diese gar nicht blau ist. Mehr darüber erfahrt ihr hier.
SALZBURG. Zur Eröffnung der Ausstellung "Faszination Blaudruck", im Rahmen der "walking the indigo walk"-Austellung (von der UNESCO initiiert, Paris, 2019), wurde Swetlana Becker, "Die Blaudruckerin" eingeladen. Sie ist eine der wenigen, die dieses alte Handwerk noch beherrscht. Blaue Hände gehören dabei zum Berufsbild.
Vor über 200 Gästen gab sie ihr Können unter den Arkaden des Residenzplatzes, beim Salzburger Heimatwerk zum Besten. Dazu wurde ein Bottich mit etwa 200 Liter blauer Indigo-Farbe angerührt und den ganzen Tag über munter gedruckt und gefärbt. Den blauen Sud nennt man im Fachjargon "Küpe". Unter den Gästen der Ausstellungseröffnung "Faszination Blaudruck" befanden sich auch Ländesrätin Daniela Gutschi sowie stv. Landespräsident Andreas Teufl. Das "Mellow Jazz Trio" sorgte für die musikalische Untermalung der Blaudruck Vorführung.
Immaterielles Kulturerbe
"Die Geschichte des Blaudrucks geht fast 1.000 Jahre zurück", erklärt Hildegund Schirlbauer, Geschäftsführerin vom Heimatwerk Salzburg. Diese Technik entwickelte sich zeitgleich auf fast allen Kontinenten und so auch im deutschsprachigen Raum. Dabei unterscheidet sich die Anwendung und das Muster aber von Region zu Region. Gewerblich wurde der Blaudruck vor allem ab dem 17. Jahrhundert verwendet. Mittlerweile zählt die Technik des Blaudrucks zum immateriellen Kulturerbe der UNESCO.
Die Indigopflanze
Die intensive Farbe kommt von der Indigopflanze. "Dabei ist die Pflanze gar nicht blau. Es ist ein chemischer Prozess zusammen mit Sauerstoff, der die intensive Farbe erzeugt", gibt Schirlbauer zu verstehen. Für den Blaudruck wird das Indigo-Pulver im kalten Wasser angerührt. Schirlbauer erklärt was der Vorteil dabei ist: "Dadurch ist der Prozess besonders nachhaltig. Man kann die Farbe lange weiterverwenden."
Salzburger Heimatwerk
Das Salzburger Heimatwerk widmet sich auf besondere Weise dem traditionellen Handwerk. So verkaufen sie auch die Stoffe der Blaudruckerin, die in der hauseigenen Schneiderei gleich weiterverarbeitet werden können. Gerade in der Trachtenmode ist die Farbe sehr gefragt. "Unser Fokus liegt auf den alten Handwerken, besonders auch das Kunsthandwerk. Dabei haben wir auch einen kulturellen Auftrag.“
Mittlerweile hält man aber nicht mehr unbedingt an den klassischen traditionellen Farbkombinationen fest. Schirlbauer erklärt was sie besonders an dem Blaudruck schätzt: "Das besondere an diesem alten Handwerk ist, es wieder aufleben zu lassen und gleichzeitig in die Moderne zu führen. Z.B. kann man heute eine pinke Schürze zum blaugedruckten Dirndl kombinieren". Dem kulturellen Auftrag kommt das Heimatwerk unter anderem mit der Ausstellung "Faszination Blaudruck" nach, welche noch bis zum 2. September am Residenzplatz zu sehen ist.
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