Sozialpreis
Caritas Lerncafés in Salzburg belegen ersten Platz
In den Lerncafés der Caritas in Salzburg haben Kinder die Möglichkeit, kostenlos Nachhilfe in Anspruch zu nehmen. 6.000 Euro erhalten die Lerncafés als Salzburger Gewinner des "Bank Austria Sozialpreis".
Salzburg. "Die Coronazeit war auch für mich ein Wandel. Ich hab mir gedacht, ich will nicht nur die 'normalen Kinder' unterrichten, sondern auch wirklich die Kinder, die Hilfe brauchen", erzählt die ehemalige Gymnasiallehrerin und Leiterin des Caritas Lerncafés in der Elisabeth-Vorstadt Estelle Lefranc-Syringelas. In den Salzburger Lerncafés in der Stadt, im Pongau und im Pinzgau werden auch Kinder gefördert, deren Eltern es sich nicht leisten können, bezahlte Nachhilfe in Anspruch zu nehmen. Die engagierte Arbeit vieler Freiwilliger wird jetzt belohnt: Als Gewinner des "Bank Austria Sozialpreis" bekommen die Lerncafés 6.000 Euro Preisgeld.
Große Freude
Die 6.000 Euro Preisgeld kommt laut Caritas direkt den Kindern zugute: für Lernmaterial, zum Beispiel Stifte, Papier, Übungshefte, Ausflüge und auch für die gesunde Jause. Das Besondere an den Lerncafés in Salzburg: Auch die Eltern der Kinder werden stark miteinbezogen. „Wir sind die einzige Einrichtung, die nicht nur die Kinder, sondern auch die Familie betreut", sagt Lerncafé-Leiterin Estelle Lefranc-Syringelas.
„Das ist großartig und freut uns unendlich. Unsere Lerncafés sind uns deshalb so wichtig, weil Bildung ein ganz zentraler Faktor für die weitere Entwicklung und für die Zukunft der jungen Menschen ist. Und vielen Kindern sind Bildungsnähe und Schulerfolg eben nicht in die Wiege gelegt, hier wollen wir helfen und die Kinder – aber auch die Eltern – unterstützen. Herzlichen Dank an die Bank Austria für diese Unterstützung und ganz besonders an alle, die für uns gestimmt haben!“
Andrea Schmid, stellvertretende Direktorin der Caritas Salzburg
Viele der betreuten Familien würden nicht sehr gut Deutsch sprechen. "Die Eltern wollen den Kindern helfen, wissen aber nicht immer wie“, so die Lerncafé-Leiterin. Bei Workshops und Elternabenden bekommen die Eltern Unterstützung. Lefranc-Syringelas übernehme auch oft den Kontakt mit der Schule und den Lehrpersonen.
Freiwillige notwendig
Die Lerncafés der Caritas werden zu knapp einem Viertel aus Spenden finanziert und weiters aus Förderungen vom Bundeskanzleramt sowie von Land und Stadt Salzburg und Salzburger Kommunen. Freiwillige seien aber notwendig, um das Projekt am Laufen zu halten. „Ich habe eine Warteliste, ich würde mich sehr freuen, wenn ich mehr Kinder nehmen könnte“, sagt die Leiterin des Lerncafés in der Elisabeth-Vorstadt. Je mehr Freiwillige sich melden, desto mehr Kinder könnte sie aufnehmen.
Als Freiwillige melden sich laut Estelle Lefranc-Syringelas oft Studierende oder ehemalige Lehrkräfte. Viele möchte ihren persönlichen Beitrag leisten. Studentin Katharina Haslauer begann die freiwillige Arbeit im Lerncafé in der Elisabeth-Vorstadt als Ausgleich zum Online-Studium. "Mir selbst hat Lernen immer viel Freude bereitet. Hier kann ich diese Freude weitergeben", so die 19-jährige Studentin.
170 Kinder und Jugendliche
Schon seit zehn Jahren bietet die Caritas Salzburg Lerncafés. Ein kostenloses Angebot für Schülerinnen und Schüler zwischen sechs und fünfzehn Jahren. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und Freiwillige unterstützen im Jahr etwa 170 Kinder und Jugendliche bei den Hausaufgaben und bei der Vorbereitung auf Tests und Schularbeiten.
Außerdem werden laut Caritas ganz konkret Sozialkompetenzen und Freude am Lernen vermittelt und Deutsch- bzw. Sprachkenntnisse verbessert. Die Auseinandersetzung mit Werten werde vom Lerncafé-Team stark gefördert, indem den Kindern und Jugendlichen die Bedeutung von Zusammenhalt, Arbeitsteilung, Regelbewusstsein und Empathie vermittelt werde. 2012 wurden die ersten beiden Lerncafés – in Zell am See und in der Elisabeth-Vorstadt - eröffnet, 2017 folgten die Lerncafés Taxham, Mittersill und Bischofshofen, 2018 dann Lehen. Dieses Jahr zog das Lehener Lerncafé nach Liefering.
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