Checklisten als Hilfe bei Demenz-Erkrankungen
Neu erarbeitete "Demenz-Checklisten" sollen sensibilisieren, um Belastungen zu verringern.
SALZBURG (lg). Was mit der Initiative "Demenzfreundliche Stadt" begann, wird seither konsequent weitergeführt. Allein in der Stadt Salzburg sind mehr als 3.000 Menschen an Demenz erkrankt, die Tendenz ist stark steigend.
Drei Tageszentren in der Stadt Salzburg
Um pflegende Angehörige zu entlasten, gebe es zwar die drei Tageszentren Aigen, Gnigl und Rauchgründe, doch "es fehlen auch hier genauso wie in den Seniorenwohnhäusern immer mehr Arbeitskräfte. Und speziell das Thema Altersdemenz braucht unsere besondere Aufmerksamkeit", betont Vizebgm. Anja Hagenauer bei der Präsentation der "Demenz-Checkliste" und des "Informationsbogens Demenz". Diese wurden von der Leiterin des Seniorenwohnhauses Hellbrunn, Andrea Sigl, und Manfred Fischer vom Verein "Alzheimer Angehörige Salzburg" erarbeitet und sollen die Aufnahme dementer Personen im Krankenhaus erleichtern. "Salzburg gehört damit österreichweit zu den ersten Städten, die so etwas anbieten", ergänzt Hagenauer.
Ziele der Demenz-Checkliste
Insbesondere ein Krankenhausaufenthalt sei eine "schwierige und beängstigende Situation, da Zeitgefühl, Orientierung und Kurzzeitgedächtnis verloren ist. Demente Personen können nicht logisch mit Begründungen kommunizieren, auch gewohntes soziales Verhalten fällt bei ihnen oft weg. Man muss ihnen deshalb durch Einfühlung begegnen", erklärt Fischer. Die Ziele der "Checkliste Demenz" sind unter anderem eine Erleichterung der Pflege, eine Verringerung von Dehydrierung und Mangelernährung, die Erhöhung der Sicherheit und eine bessere psychische Gesundheit. "Speziell in den Seniorenwohnhäusern sind wir oft mit dem Thema Demenz konfrontiert, da braucht man die wichtigsten Informationen wie einen Bissen Brot. Das hilft ungemein bei der Kurzzeitpflege", erklärt Sigl. Die Kurzzeitpflege wird derzeit in Hellbrunn und Itzling angeboten und soll auch im neuen Haus im Nonntal wieder kommen. "Wir können da für maximal sechs Wochen Einzelpersonen aufnehmen. Klar ist, wir sind kein Krankenhaus und keine Reha-Klinik. Was wichtig wäre, sind Formen der ‚Übergangspflege', etwa nach Operationen, wo Menschen schon aus dem Krankenhaus entlassen sind, aber für eine Hauskrankenpflege noch nicht fit genug sind", führt Sigl aus. Die "Checkliste Demenz" gibt es im Bürgerservice, den Bewohnerservice-Stellen und in der Seniorenbetreuung zum Abholen.
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