Salzburger Weihnachten
Der 24. Dezember ist nicht für alle gleich

Victoria Altendorfer ist russisch-orthodox. | Foto: Victoria Altendorfer
5Bilder

Salzburgerinnen und Salzburger mit unterschiedlichen Religionen erzählen, wie sie den 24. Dezember verbringen.

SALZBURG. Der 24. Dezember: ein bedeutsamer Tag mit vielen Traditionen für viele Salzburger. Sei es die Würstelsuppe am Abend oder das gemeinsame Baumschmücken zu "Last Christmas". Wir haben nachgefragt, wie Salzburger mit römisch-katholischem, russisch-orthodoxem, evangelischem, islamischem und jüdischem Glauben diesen Tag verbringen. Die islamische Religionslehrerin Beyhan Demirci hat es im Gespräch zusammengefasst: "Natürlich gibt es Unterschiede in den Religionen. Irgendwie sind sie aber doch alle verbunden."

Die Zeit vergeht im Flug

"Der 24. Dezember vergeht schnell", sagt der römisch-katholische Pfarrprovisor Johann Schwaighofer. Bereits um 6 Uhr gestaltet er eine Rorate-Messe. Am Vormittag macht er Krankenbesuche.

Johann Schwaighofer ist römisch-katholischer Pfarrer. | Foto: Anna Wintersteller

Am Nachmittag bereitet sich Schwaighofer auf die Kindermette um 16 Uhr und die Mitternachtsmette vor. Die Segnung der Pfarre mit Weihrauch darf am heiligen Abend für ihn nicht fehlen. Zu essen gibt es aus Zeitgründen eine kalte Platte. "So richtig feiern kann ich nicht", sagt Schwaighofer. Stören würde ihn das aber auch nicht.

Der 24. Dezember als Fastentag

Victoria Altendorfer ist russisch-orthodox. Weihnachten feiert sie in ihrem Glauben am 7. Jänner. "Gläubige Orthodoxe bereiten sich nicht nur seelisch auf Weihnachten vor, sondern auch körperlich. Sie fasten", erklärt Altendorfer.

Victoria Altendorfer ist russisch-orthodox. | Foto: Victoria Altendorfer

Für sie ist der 24. Dezember also ein Fasttag. "Meine österreichische Schwiegermama bereitet an diesem Tag extra für mich einen Fisch zu", so Altendorfer. Den 24. Dezember verbringt die gebürtige Russin mit der Familie ihres Mannes. Weihnachten feiert sie mit ihren Kindern zwei Mal.

Einer der wichtigsten Arbeitstage

"Der 24. Dezember ist einer unserer wichtigsten Arbeitstage", so Tilmann Knopf, evangelischer Pfarrer. Aus diesem Grund widmet er sich an diesem Tag auch den Vorbereitungen für seinen Gottesdienst.

Tilmann Knopf ist evangelischer Pfarrer. | Foto: Christuskirche Salzburg

In der Zeit, die bleibt, schmückt er den Baum, empfängt die Schwiegereltern und bereitet das Weihnachtsessen vor: Heringsalat – das geht schnell. Nach seinem Gottesdienst am Nachmittag bleibt ein wenig Zeit, gemeinsam zu essen und sich zu beschenken. Danach besucht er die Mette, die seine Frau gestaltet.

Ein ruhiger Tag auf der Autobahn

"Den 24. Dezember werden wir auf der Autobahn verbringen", so Beyhan Demirci, islamische Religionslehrerin. Da der Tag an sich für sie keine Bedeutung hat, nutzt sie die Feiertage, um ihre Verwandten zu besuchen.

Beyhan Demirci ist islamische Religionslehrerin. | Foto: Beyhan Demirci

Demirci selbst schmückt keinen Weihnachtsbaum und beschenkt auch niemanden. Geschenke gibt es zum Ramadan- oder Opferfest. Als Religionslehrerin behandelt sie das Thema Weihnachten auch in der Schule. "Wir leben mit christlichen Nachbarn zusammen, man freut sich für sie", sagt sie.

Jedes Jahr eine unterschiedliche Bedeutung

"Da muss ich erst einmal in den Kalender schauen", sagt die Jüdin Hanna Feingold auf die Frage, wie sie dieses Jahr den 24. Dezember verbringe. Sie feiert das achttägige Chanukka-Fest. "Manchmal ist Chanukka vor Weihnachten, manchmal mitten drinnen", so Feingold.

Hanna Feingold ist Jüdin.  | Foto: Lisa Gold
  • Hanna Feingold ist Jüdin.
  • Foto: Lisa Gold
  • hochgeladen von Lisa Gold

Der Zeitpunkt richtet sich nach dem Mond. Feingold wird dieses Jahr am Abend des 24. die siebte Kerze am Chanukka-Leuchter anzünden. An welchem der acht Tage man sich beschenke, sei bei jeder jüdischen Familie unterschiedlich.

Mehr News aus Salzburg Stadt

Das könnte dich auch interessieren: 

Wünsch mir Flucht aus dem Traditionskorsett
Am 24. Dezember ist das Eislaufen gratis
Ein etwas anderes Konzert von Musikum-Schülern
Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Anzeige
Foto: Stefan Schubert

Traumjob gefällig?
Wir suchen Physios mit Herz und Hirn für unser Team!

Ein inspirierendes Arbeitsumfeld? Check. Ein innovatives Arbeitsklima? Check. Spannende Fortbildungsmöglichkeiten? Check. Attraktive Benefits? Check. Viele nette Kolleginnen und Kollegen? Doppelcheck. Das Alpentherme Gastein Gesundheitszentrum liegt in der Mitte des Gasteinertals – genau gesagt im malerischen Bad Hofgastein. Wir arbeiten als private Krankenanstalt in Form eines selbständigen Ambulatoriums für Kur, Rehabilitation und Sportmedizin. Mit einem vielfältigen Therapie- und...

  • Salzburg
  • Pongau
  • Magazin RegionalMedien Salzburg

UP TO DATE BLEIBEN


Aktuelle Nachrichten aus Salzburg auf MeinBezirk.at/Salzburg

Neuigkeiten aus dem Bezirk als Push-Nachricht direkt aufs Handy

Newsletter abonnieren und wöchentlich lokale Infos bekommen

MeinBezirk auf Facebook: Salzburg.MeinBezirk.at

MeinBezirk auf Instagram: @salzburg.meinbezirk.at

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.