Kräuterwissen
Frühling: Regionale Kräuter als Frühlingsboten
Wenn der Frühling in Salzburg Einzug hält, ist das auch für die Kräuterexpertin Karina Nouman eine "Hoch-Zeit". Sie verrät, wie sie die heimischen Kräuter in den Alltag einfließen lässt.
SALZBURG. Der Frühling hat auch in der Mozartstadt schon seine ersten Boten geschickt und lädt zu Spaziergängen in der Natur ein.
Bärlauch, Gänseblümchen und Co
Das weiß auch die Salzburger Kräuterexpertin Karina Nouman – besser bekannt als "Fräulein Grün –, für die der Frühling natürlich eine Art "Hoch-Zeit" bedeutet.
"Es fängt bei mir schon im Februar an, dass ich den Blick nur auf den Boden gerichtet habe und mich selbst immer erinnern muss, dass auch die Natur ihre Ruhepause braucht. Aber für mich persönlich hat der Frühling schon begonnen, denn die ersten wilden Kräuter wie Gänseblümchen, Scharbockskraut oder Giersch sind schon auf dem Teller gelandet und sogar Bärlauch habe ich schon gesammelt"
, erklärt Nouman.
Auf Kräutersuche in der Stadt Salzburg
Die gebürtige Stadt-Salzburgerin, die mittlerweile im Flachgau wohnt, schätzt es, die heimischen Kräuter sozusagen direkt vor der eigenen Haustüre zu finden.
"Im Flachgau finde ich diese wirklich direkt vor der Haustür, aber mich zieht es auch immer wieder in die Stadt Salzburg, wo es ein paar Plätze gibt, die ich immer wieder aufsuche, um Kräuter zu sammeln. Das ist der Aigner Park sowie der Hans-Donnenberg-Park, wo ich auch vor Jahren meine erste Kräuterwanderung angeboten habe, oder auch die Au rund um die Josefiau. Und ich verbinde natürlich auch gerne einen Spaziergang auf dem Gaisberg mit dem Sammeln von Kräutern, da finde ich dann auch wilden Thymian, den Quendel oder wilden Majoran", schildert "Fräulein Grün".
Kräuter in die Kulinarik einbauen
Gerade jetzt im März und April finde man eine Vielzahl an Kräutern, "wenn man diese auch erkennt. Das wären Giersch, Scharbockskraut, die ersten Schafgarbe-Blätter, Gundelrebe, Bärlauch oder Brunnenkresse. Und natürlich die drei leicht erkennbaren Klassiker Brennnessel, Löwenzahn und Gänseblümchen", so Nouman, die die Frühlingskräuter gerne in die Kulinarik miteinfließen lässt.
"Ich bereite gerne einen Frühlings-Dip zu. Dafür mische ich Topfen mit Sauerrahm und ein wenig Joghurt, damit es geschmeidig wird. Da kommen dann die kleingeschnittenen frischen Wildkräuter hinein, dazu mische ich mein Gänseblümchensalz"
, gibt die Kräuterexpertin einen kleinen Einblick in ihre Küche.
Workshops rund um die Kräuter
Ihr Wissen rund um die Kraft der heimischen Kräuter gibt sie in Workshops und Kursen an Interessierte weiter. "Nichts ist so regional wie einen Schritt aus der Haustüre zu machen und selbst Kräuter zu sammeln. In meinen Kursen spielt neben dem theoretischen Wissen vor allem die Praxis eine zentrale Rolle. Theorie ist zwar wichtig, aber noch wichtiger ist, zu sehen, dass es nicht schwer ist, regionale Kräuter in den Alltag einzubauen. Egal, ob es für die Naturapotheke, Naturküche oder Naturkosmetik ist. Ich höre von vielen Teilnehmern immer wieder Sätze wie: ‚Das war jetzt wirklich keine Hexerei, diese Salbe herzustellen.’ Es muss einem einfach einmal gezeigt werden", erklärt Nouman.
Stoffwechsel in Schwung bringen
Den Frühling nutze sie aber generell, um neue Kraft und Energie in der Natur zu tanken. "Das Grün belebt und aktiviert und die Bewegung ist einfach wie ein Frische-Kick. Ich kann auch in der Früh ein paar Schritte barfuß in der taunassen Wiese gehen, das ist wie das kleine Kneippen am Morgen, das den Stoffwechsel in Schwung bringt und als Muntermacher oft besser wirkt als jeder Espresso", fügt sie mit einem Schmunzeln hinzu.
Einen weiteren Bericht aus der Stadt Salzburg findet ihr hier:
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