Betreuung
Hotel wird zum Notquartier für Obdachlose

Die letzten Nächte hat Thomas im Freien verbracht. Jetzt ist er dankbar, ein warmes Dach über dem Kopf zu haben.  | Foto: Caritas Salzburg
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  • Die letzten Nächte hat Thomas im Freien verbracht. Jetzt ist er dankbar, ein warmes Dach über dem Kopf zu haben.
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  • hochgeladen von Lisa Gold

Die Caritas Salzburg richtet eine neue 24-Stunden-Unterkunft für obdachlose Menschen ein.

SALZBURG. Bleiben Sie möglichst zu Hause – der Appell der Regierung im neuerlichen Lockdown ist selbst für jene Menschen, die über ein gemütliches Zuhause mit allerlei Annehmlichkeiten verfügen, nicht immer einfach. Wie fühlen sich aber Menschen, die auf der Straße leben müssen und kein Dach über dem Kopf haben? So wie Thomas, der die vergangenen Nächte auf einer Baustelle verbracht hat? "Die Ausgangssperre macht sehr viel Druck, denn was sage ich, wenn ich kontrolliert werde und eigentlich gar nicht draußen sein dürfte? Es gibt hohe Strafen, das macht einen großen psychischen Druck", erzählt er.
Umso größer nun die Erleichterung, dass er seit Donnerstag als einer der ersten Bewohner die neue 24-Stunden-Unterbringung der Caritas Salzburg beziehen durfte. "Ich kann es noch gar nicht so richtig glauben, dass ich nun hier bleiben kann, auch tagsüber", so Thomas.

Platz für 43 Menschen

Gemeinsam mit Stadt und Land Salzburg ist es der Caritas gelungen, das Hotel „Wolfgang‘s managed by a&o“ beim Salzburger Hauptbahnhof in ein Notquartier umzufunktionieren, in dem obdachlose Menschen rund um die Uhr versorgt werden können. Platz ist für 43 Frauen und Männer, die in Zweibett-Zimmern untergebracht werden. Sie bekommen Verpflegung, können duschen, übernachten und erhalten Beratung von Sozialarbeiterinnen. Zwei Caritas-Mitarbeiter sind rund um die Uhr vor Ort. Die Zuweisung ins Haus erfolgt über die Sozialberatung im Haus Elisabeth. „Niemand soll in Salzburg auf der Straße leben müssen, frieren und hungern. Mit der 24-Stunden-Unterbringung schaffen wir es, dass sich obdachlose Menschen in Salzburg nicht nur nachts, sondern auch tagsüber nicht mehr auf der Straße aufhalten müssen. Wir sind sehr froh, dass wir dieses Quartier so kurz vor dem Winter noch eröffnen können. Angesichts der verschärften Corona-Maßnahmen haben nun auch obdachlose Menschen die Möglichkeit, sich nicht auf der Straße aufhalten zu müssen", sagt Caritas-Direktor Johannes Dines.

Schutz in schweren Zeiten

Die Coronaregeln werden eingehalten, das Hotel verfüge über ein zertifiziertes Hygienekonzept. Sollte es Covid-Fälle mit leichtem Krankheitsverlauf geben, stehen im Haus mehrere Zimmer als „Quarantänezimmer“ zur Verfügung. Christina Kaiser vom Hotel "Wolfgang's" freut sich über die Zusammenarbeit mit der Caritas. "Es ist sinnvoll, unsere Zimmer zu nutzen: aus Sicht der obdachlosen Menschen, die damit in schwierigen Zeiten ein Dach über dem Kopf haben, und natürlich auch für unser Team, das durch solch eine alternative Nutzung ganz klar motiviert wird." In Salzburg sind aktuell etwa 110 Menschen obdachlos. Neben dem neuen 24-Stunden-Quartier kann die Caritas weitere 40 Menschen wie bisher nachts im Haus Franziskus und 13 im Haus Elisabeth unterbringen.

Mehr zur Unterstützung Caritas Salzburg lesen Sie hier

Die letzten Nächte hat Thomas im Freien verbracht. Jetzt ist er dankbar, ein warmes Dach über dem Kopf zu haben.  | Foto: Caritas Salzburg
Die letzten Nächte hat Thomas im Freien verbracht. Jetzt ist er dankbar, ein warmes Dach über dem Kopf zu haben.  | Foto: Caritas Salzburg
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