Kaffee rösten
In ihrer Rösterei dreht sich alles um die Bohne
Erna Reichinger widmet sich dem äthiopischen "Urkaffee". Geröstet wird in ihrem "Röstzimmer" ein- bis zweimal pro Woche.
SALZBURG. Die große Röstmaschine steht im hinteren Bereich der kleinen Rösterei mit integriertem Café im Salzburger Andräviertel. Sie ist das Herzstück des "Röstzimmers 15" von Erna Reichinger, die sich mit der eigenen Rösterei vor einigen Jahren einen lang gehegten Traum erfüllte und Kaffeeliebhaber in Salzburg mit dem "Urkaffee" versorgt.
Kaffee aus dem Südwesten Äthiopiens
"Dieser stammt von im Südwesten Äthiopiens wachsenden Kaffeesträuchern aus kontrolliert biologischem Anbau, wird von Hand gepflückt und fair gehandelt. Diese Komponente gefällt mir besonders. Ebenso wie die Zeremonie, die dort um den Kaffee gemacht wird. Bei uns ist Kaffee per Knopfdruck in allen Variationen sofort erhältlich, in Äthiopien wird die Zubereitung des Kaffees richtig zelebriert. Kaffee ist in Äthiopien ein Kulturgut", sagt Reichinger.
Geröstet wird im Andräviertel ein- bis zweimal in der Woche, je nach Bedarf. "Ein Röstvorgang dauert rund 15 Minuten und erfordert meine ganze Aufmerksamkeit", so Reichinger mit einem Schmunzeln. Beim Röstvorgang müssen immer wieder Proben entnommen werden, um zu schauen, ob die Farbe passt und wann der richtige Zeitpunkt ist, die Bohnen wieder herauszunehmen. "Wenn man ihn zu früh herausnimmt, schmeckt er leicht säuerlich. Einen bitteren, verbrannten Geschmack hat der Kaffee, wenn er zu lange geröstet wurde und dadurch verbrannt ist", erklärt die Kaffee-Expertin, die in ihrer Rösterei auf die Arabica-Bohne setzt.
Kaffee, Röstvorgang, Röstgrad
Wesentlich für einen guten, vollmundigen Kaffee-Geschmack ist laut Reichinger ein gelungenes Zusammenspiel der drei Komponenten Kaffee, Röstvorgang und Röstgrad. "Am Geschmack erkennt man sofort, ob der Kaffee bitter oder säuerlich ist oder ein gutes Aroma hat. Eine große Rolle spielt natürlich auch die Maschine, mit der der Kaffee zubereitet wird, und ob diese gut gewartet ist", sagt Reichinger.
Sie selbst trinkt im Schnitt drei bis vier Tassen Kaffee am Tag. "An Tagen, an denen ich röste, sind es meist mehr, da verkoste ich ja auch immer. Das ist dann ein wahrer Kaffee-Marathon", fügt Reichinger hinzu. Ihr persönlicher Favorit ist der "Yirgacheffee", den sie neben dem "Urkaffeee" in ihrer Rösterei anbietet. "Der hat einen kräftigen Geschmack, leicht nach Bitterschokolade und nach Pflaume. Den trinke ich sehr gerne", so Reichinger.
Handwerksfestival im April
Ihre Kunden sind großteils Stammkunden, die Wert auf die Herkunft und Qualität des Kaffees legen. "Die Wertschätzung von qualitativ hochwertigem Kaffee hat in den letzten Jahren zugenommen. Viele sind bereit, dafür auch etwas mehr Geld auszugeben", sagt die Rösterei-Inhaberin.
Im April (22. April um 13 Uhr und 26. April um 13 Uhr, Kosten 12,90 Euro, eine Anmeldung ist erforderlich) nimmt Reichinger an zwei Terminen an dem Handwerks- und Kreativfestival "Hand.Kopf.Werk" teil. "Wer Lust hat, kann dabei in die Welt des Kaffees eintauchen, erfährt von der Herkunft des Kaffees und alles rund ums Rösten. Natürlich wird auch der Urkaffee am Ende verkostet", gibt Reichinger einen kleinen Ausblick.
In Salzburgs Freibädern laufen die Vorbereitungen für die Freibadsaison auf Hochtouren
Auch im Salzburger Rupertinum hat ein neues Café eröffnet
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.