Telefonseelsorge
Offene Ohren für Sorgen und Ängste der Menschen

Gerhard Darmann leitet die Telefonseelsorge Salzburg seit vielen Jahren.  | Foto: Erzdiözese Salzburg
  • Gerhard Darmann leitet die Telefonseelsorge Salzburg seit vielen Jahren.
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Während der Weihnachtszeit und rund um die Feiertage ist die Telefonseelsorge für viele Menschen ein besonders wichtiger Anker.

SALZBURG. Was für viele von uns die schönste Zeit des Jahres ist, bedeutet für viele Menschen psychischen Stress und seelischen Druck. "Wer das Jahr über dunkle Zeiten erlebt, für den sind die Feiertage rund um Weihnachten eine besondere Herausforderung", weiß der Leiter der Telefonseelsorge Salzburg, Gerhard Darmann.

Familiäre Probleme zu Weihnachten

Gemeinsam mit seinem Team hat er ein offenes Ohr für die Sorgen und Ängste der Menschen. Und diese seien besonders in diesen Tagen noch präsenter. "Wir verbinden mit dem Weihnachtsfest das Bild der Familie, die gemeinsam unterm Christbaum sitzt und schöne Stunden miteinander verbringt. Wer aber von familiären Problemen oder von Gewalt in der Familie betroffen ist oder mit großen psychischen Problemen zu kämpfen hat, für den bedeutet Weihnachten eine große psychische Belastung", erklärt Darmann. Genau für diese Menschen ist die Telefonseelsorge ein wichtiger Anker, und das zu jeder Tages- und Nachtzeit unter der Notrufnummer 142.

"Schuldfrage" großes Thema

"Die Telefonseelsorge bietet ein offenes Ohr für die Sorgen der Menschen und leistet psychosoziale Begleitung für Menschen, die nicht unbedingt auf der Sonnenseite des Lebens angesiedelt sind", nennt Darmann die Hauptaufgabe. Das Themenspektrum der Telefonate erstreckt sich von familiären Konflikten, Problemen im Beruf oder in der Schule bis zu Gefühlen von Einsamkeit und Isolation. Dabei sei es wesentlich, genau zuzuhören und die Betroffenen dabei zu unterstützen, einen anderen Blickwinkel zu bekommen. "Bei Problemen in der Familie oder in einer Beziehung hilft es manchmal, sich auf eine andere Art und Weise in den Partner hineinzuversetzen und eine andere Perspektive aufzuzeigen, wenn jemand in einer sehr festgefahrenen Position ist", so Darmann.

Großes Thema sei derzeit die seit fast zwei Jahren andauernde Pandemie. "Ein so umfassendes Szenario, von dem die gesamte Gesellschaft betroffen ist und bei dem auch jetzt noch eine so große Unsicherheit herrscht, stellt jeden Einzelnen von uns vor Herausforderungen. Man spürt die Dünnhäutigkeit vieler Menschen. Es wird verstärkt nach 'Schuldigen' gesucht, es geht ein Bruch durch Familien und Beziehungen. Jemandem die Schuld geben zu können, diese Strategie ist tief in uns verankert. Die Schuldfrage ist menschlich, wenngleich nicht sehr zielführend. Hier ist es unerlässlich, aufeinander zuzugehen. Es braucht eine gewaltfreie Kommunikation, die die Bedürfnisse aller Beteiligten achtet und respektiert“, sagt Darmann.

Starker Anstieg auch in der Kids-Line

Mit Fortdauer der Corona-Pandemie verzeichnet nicht nur die Telefonseelsorge, sondern auch die Kids-Line einen deutlichen Anstieg an Anrufen. "Wenn die familiäre Situation nicht so rosig ist, ist das für Kinder und Jugendliche eine massive Belastung. Durch den Wegfall der sozialen Kontakte aufgrund des Lockdowns hat sich das zusätzlich verstärkt. Eines der größten Themen in der Kids-Line ist der Wunsch, gehört zu werden und dass es eine stabile Bezugsperson gibt, der man vertrauen kann. Viele Jugendliche finden im engsten familiären Umfeld nicht ausreichend Respekt, geschweige denn Geborgenheit. Hier geht es der Kids-Line um die gute Begleitung der Kinder und Jugendlichen, um etwas davon abzufedern“, erklärt Darmann.

Etabliert hat sich neben der Kids-Line auch die Chatberatung – bereits neunjährige Kinder melden sich auf diesem Weg und teilen ihre Sorgen mit. "Niemand soll zögern, sondern anrufen, wenn er das Bedürfnis hat, mit jemandem über seine Probleme zu sprechen", so Darmann.

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