Toihaus Theater
Performancekunst: "Sich mit Wenigem viel vorstellen"

Im Toihaus Theater in Salzburg finden sich neben den etablierten Kindervorführungen auch einige Vorstellungen der Performance-Kunst für Erwachsene im Herbstprogramm. "Dass man selbständig denken muss, ist das Besondere und Schöne an der Performance Kunst", sagt Cornelia Böhnisch, Co-Leiterin vom "Toihaus".

Auch immer mehr Performances für Erwachsene stehen im Programm des Toihaustheaters. Das Stück "Tilting Moments" beweist, das man sich mit Wenigem viel vorstellen kann. 

Viel Interpretationsspielraum

Lautes Atmen, drei Frauen in schlichter schwarzer Kleidung und ein großes weißes Tuch in ständiger Bewegung: Aus diesen Elemente besteht das Stück "Tilting Moments", das diese Woche im Toihaus Theater Premiere feiert. 

Impressionen aus "Tilting Moments" | Foto: Anna-Katharina Wintersteller

Klingt eigentlich nach wenig, löst aber viele Gedanken aus: Die Klimakrise, Schlafphasen oder Friedenfahnen brachten die Menschen in den Proben laut Cornelia Böhnisch schon mit dem Stück in Verbindung. Für die künstlerische Leiterin des Toihaus ist genau dieser Interpretationsspielraum das Schöne an der Performancekunst. 

"Häutung" als Ausgangspunkt

Ein klares Schema habe es bei der Entwicklung von "Tilting Moments" nicht gegeben. Viel mehr gäbe es grobe Ideen, die man Schritt für Schritt versuche, im Stück zu integrieren. Klar war, dass Thema "Häutungen" ein Rolle spielen und ein Tuch aus dem Kinderstück "Flatterland" verwendet werden sollte. Die genaue Choreographie ergebe sich bei Cornelia Böhnisch in ihrer Performancekunst immer Schritt für Schritt.  "Ich habe bestimmte Emotionen, die ich auf die Bühne bringen möchte, bestimmte Bilder", erklärt Böhnisch den künstlerischen Prozess.

Cornelia Böhnisch ist die künstlerische Co-Leiterin des Toihaus Theaters | Foto: sm
  • Cornelia Böhnisch ist die künstlerische Co-Leiterin des Toihaus Theaters
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  • hochgeladen von Sabrina Moriggl

Man könne sich die Entstehung des finalen Stücks wie ein großes Stück Knete vorstellen, das man so lange knetet, bis man ein zufriedenstellendes Produkt erhält. Ähnlich ergeht es Yoko Yagihara. Yagihara ist für die musikalische Komponente von "Tilting Moments" verantwortlich. "Es schwingen bestimmte Vorstellungen und Themen mit, die mir in wie in einer Kettenreaktion in den Sinn kommen. Diese interpretiere ich dann musikalisch", so Yagihara. Bei "Tilting Moments" habe sie sich bewusst für keine klassische musikalische Begleitung mit Instrumenten entschieden. Das laute Atmen als Begleitung sei bei "Tilting Moments" eindrucksvoller als eine aufwendige instrumentale Begleitung.

Möglichkeit, selbst zu denken

"Bei dir löst Performancekunst das aus, bei jemanden anderen etwas anderes", sagt Böhnisch. Die Dinge, die sie beschäftigen, schwingen zwar in ihrer Arbeit mit, sie versuche aber Interpretationsmöglichkeiten zu geben. "Die Vorstellungen sollen eine Projektionsfläche für die Zuschauerinnen und Zuschauer bieten", so Böhnisch. Dass klassisches Theater in der breiten Masse populärer als Performancekunst ist, erklärt sich die künstlerische Leiterin gerade durch die Freiheit in der Interpretation der Stücke. 

Ausschnitte aus "Tilting Moments"
Yagihara meint, es ist anstrengender, selbständig über die Bedeutung der Performances nachdenken zu müssen, als wie beim Theater den Inhalt des Stückes klar präsentiert zu bekommen. "Ich glaube, da ist viel Angst dabei, diese Dinge nicht lesen und interpretieren zu können", vermutet Böhnisch . Die künstlerische Leiterin möchte mit ihren Stücken diese Angst nehmen. "Tilting Moments ist 30 Minuten die Seele baumeln lassen. Das Stück will nichts von den Zuschauern", so Böhnisch. 

"Kippunkte, Kreise und Haare" im Herbstprogramm

Neben den bewährten Kindervorstellungen "Flatterland" und"Tempo Tempi" finden sich im Herbstprogramm des Toihaus Theaters auch immer mehr Performances für Erwachsene.
Die Premiere von "Tilting Moments" findet am Freitag, dem 30. September, um 19:30 Uhr statt. 

Impressionen aus "Tilting Moments" | Foto: Fabian Schober

"TON -Performance in a circle" wird im Oktober in der Salzburger Kollegienkirche gespielt. Das Stück „FUR" ist eine Begegnung mit der japanischen Tänzerin Aya Toraiwa und ihren Haaren, die ihr bis zu den Knien reichen.


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