Smartphone rein, Klappe zu
Sabine Rath führt in die Vergangenheit von Salzburg
Smartphone rein, Klappe zu, Brille auf. Fremdenführerin Sabine Rath führt mit VR-Brillen durch das historische Salzburg. Die Führung dauert etwa zwei Stunden. Zielgruppe sind historisch interessierte, technikaffine Erwachsene. Voraussetzung ist ein eigenes Smartphone.
SALZBURG. Das Landestheater und das Hotel Bristol sind verschwunden, stattdessen erstreckt sich hier ein Elektrizitätswerk. Die Welt ist schwarz/weiß und zeigt einen Tag in Salzburg im Jahr 1898. Statt Magnolienbäumen und Parkbänken liegen Holzbretter und Säcke neben der Kutsche am Makartplatz. Nur das Grollen des Verkehrs von der Straße direkt vor einem – auch wenn man sie nicht sieht – erinnert daran, dass man sich im Jahr 2022 befindet.
"Was bleibt, ist die Erinnerung. Und das Schloss Mirabell." Sabine Rath
Möglich machen diese "Zeitreise" Sabine Rath und eine VR-Brille, mit der man sich die historischen Bilder quasi über den Kopf zieht und somit die Plätze in Salzburg im historischen Gewand begutachten kann. Und das von unten nach oben, um 360 Grad.
Mit der VR-Brille in die Vergangenheit reisen
"Mir war sofort klar, dass ich das nach Salzburg holen möchte", sagt Rath, die über die Stadtführungen in 3D in der Zeitung las. In Zusammenarbeit mit einem noch jungen Start-up aus Innsbruck bezog Rath die VR-Brillen, die eine Lade haben, in die man das eigene Smartphone hineinsteckt.
Mit der zuvor heruntergeladene App "Time Tour2" und mit dem von Rath festgelegten Passwort kann man in die Welt der Mozartstadt der verschiedenen Epochen einsteigen.
"Die Bilder sind wirklich gut aufbereitet", schwärmt Rath von der Kooperation mit dem Unternehmen.
Viele Bilder für den Eindruck
Ihr war relativ schnell klar, welche Bilder sie zeigen wollte. Teilnehmer der Tour werden von Rath zu vier Plätzen geführt, die man zur damaligen Zeit erleben kann, etwa im Krieg. Einen Monat Zeit braucht die Technik, bis eines der historischen Bilder "steht" und zu einem Gesamteindruck "gebaut" werden kann.
Raths Aufgabe lag darin, das Material zusammenzusuchen. Viele Besuche mit Liebe zum Detail in den Archiven waren dafür nötig. "Wenn die Techniker sagten, der Platz erschließt sich noch nicht, da fehlt ein Gebäude auf der rechten Seite, dann bin ich wieder ins Stadtarchiv gegangen und hab meine ganzen Bücher durchforstet. Da reicht oft ein Gemälde oder ein Stich aus der Zeit", so die motivierte Fremdenführerin, die sich für die Zukunft auch bewegte Bilder wünscht.
"Ich will, dass der Mozart aus der Kutsche steigt", gibt Rath lachend zu, der auch eine Vorstellung eines zukünftigen Salzburg vorschwebt – wie Salzburg in fünfzig Jahren aussehen könnte.
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