So viel verdienen die Salzburger im Schnitt

Die AK hat die aktuellen Einkommensdaten des Hauptverbands der österreichischen Sozialversicherungsträger für das Jahr 2015 analysiert. Dabei zeigt sich ein gemischtes Bild: Sowohl im kurz- als auch im langfristigen Vergleich sind die Einkommen real gestiegen: Seit 2014 um 1,4 Prozent, zwischen den Jahren 2010 und 2015 um 1,5 Prozent und im Zehnjahres-Vergleich wiederum um 1,4 Prozent.

Die Gründe: Niedrige Inflation und mehr ältere Beschäftigte.

“Die Pensionsänderungen der letzten Jahre haben zu einer steigenden Beschäftigung von älteren Männern mit guten Einkommen und in der Folge insgesamt zu einem Steigen der Durchschnittslöhne geführt”, erklärt AK-Einkommensexperte Florian Preisig. Gleichzeitig fällt unser Bundesland im Österreich-Vergleich immer mehr zurück und liegt aktuell nur mehr am siebten Platz.

Trotz gestiegener Einkommen fällt Salzburg zurück

Das monatliche Bruttomedianeinkommen (Jahreseinkommen inkl. Sonderzahlungen dividiert durch 14) in Salzburg lag 2015 bei 2.045 Euro, eine nominelle Steigerung von plus 2,3 Prozent. Inflationsbereinigt (Preissteigerung 0,9 Prozent) blieb daher für Salzburg 2015 ein Plus von 1,4 Prozent übrig. Die Salzburger Arbeitnehmer liegen damit um 3,8 Prozent unter dem österreichischen Schnitt von 2.125 Euro. Wie im Jahr davor wurden auch 2015 die höchsten Einkommen in Vorarlberg (2.240 Euro), Oberösterreich (2.207 Euro) und Wien (2.174 Euro) erzielt. Nur die Einkommen in Tirol und im Burgenland sind noch niedriger als in Salzburg. Unser Bundesland ist mittlerweile hinter Kärnten an die siebte Stelle zurück gefallen.

Teilzeit und dominierender Dienstleistungssektor

Der Hauptgrund für das schlechte Abschneiden Salzburgs bei den Einkommen liegt in der Wirtschaftsstruktur. Denn: Mehr als drei Viertel (77,6 Prozent) der Salzburger Arbeitnehmer sind im Dienstleistungssektor beschäftigt, während es in Österreich um 3,5 Prozentpunkte weniger sind. Bei den Frauen sind sogar 89 Prozent in einer Dienstleistungsbranche. Während im gesamten Bundesgebiet 8,7 Prozent der Beschäftigten im Tourismus tätig sind, ist dieser Anteil in Salzburg mit 17 Prozent fast doppelt so hoch. In den südlichen Bezirken arbeitet mehr als jeder dritte Arbeitnehmer im Gastgewerbe oder in der Beherbergung.

Und: Der Beschäftigungszuwachs der vergangenen Jahre geht fast ausschließlich auf das Konto von mehr Teilzeitbeschäftigung. Zusammengefasst: Gerade dort, wo es die meisten Teilzeitjobs gibt und wo gleichzeitig eher unterdurchschnittliche Löhne gezahlt werden, ist Salzburg österreichweit spitze. “Daher ist es wenig verwunderlich, dass die Einkommen in Salzburg in den vergangenen fünf Jahren sukzessive hinter der Entwicklung in Österreich geblieben sind”, resümiert Preisig.

Wohnen bleibt teuer und Einkommensfresser Nummer eins

Nach wie vor ist Wohnen im Bundesland Salzburg extrem teuer, da helfen auch steigende Einkommen nicht. Vor allem in der Stadt Salzburg haben sich die Wohnpreise überdurchschnittlich entwickelt. Vergleicht man die Preise 2015 mit denen von 2010, ergibt sich ein deutliches Auseinanderdriften von Einkommen und Wohnpreisen. In den vergangenen fünf Jahren stiegen die Kaufpreise im Schnitt um 35,7 Prozent, die Mieten um 12,4 Prozent, während sich die Einkommen wie bereits erwähnt nominell lediglich um 12,2 Prozent erhöhten. Damit galoppieren die Wohnkosten den Einkommen davon.

Salzburger Bezirke fallen zurück

Dass das Bundesland Salzburg im Österreich-Schnitt zurückfällt, zeigt auch der Blick auf die Bezirke, denn unsere Nummer eins ist mittlerweile aus den Top 20 herausgefallen: Der Flachgau hat sieben Plätze eingebüßt und liegt nur noch an 21. Stelle (von 95) im Bezirksranking. Die Stadt Salzburg liegt auch noch im vorderen Drittel und ist weiterhin auf Platz 28. Die südlichen Bezirke liegen wenig überraschend im hinteren Drittel. Der Pinzgau kommt auf Platz 74, direkt dahinter der Pongau auf 75-

Tourismus drückt das Durchschnittseinkommen

Generell sind die Verdienstmöglichkeiten in den Branchen des Sachgüter-, bzw. Produktionssektors günstiger als in den Dienstleistungsbranchen. Daher ergeben sich auch strukturelle Nachteile für die südlichen Bezirke. Die Einkommen im Tourismus liegen zum Beispiel um fast 20 Prozent unter dem Landesdurchschnitt. In Salzburg ist der Anteil der im Tourismus beschäftigten Arbeitnehmer mit 17 Prozent knapp doppelt so hoch wie im österreichischen Durchschnitt. In den südlichen Bezirken Salzburgs ist mehr als jeder dritte unselbstständig Beschäftigte in der Beherbergung oder im Gastgewerbe beschäftigt, während in den nördlichen Bezirken der Anteil deutlich geringer ist und bei knapp zehn Prozent liegt. Bei den weiblichen Beschäftigten zeigt sich dieses Gefälle noch stärker. Mehr als jeder fünfte Arbeitsplatz in Salzburg ist in der Gastronomie oder in der Beherbergung zu finden.

Lohnschere schließt sich kaum

Frauen verdienen in etwa nur zwei Drittel von dem, was Männer bekommen. Das mittlere Einkommen der Frauen in Salzburg 2015 betrug 1.659 Euro, das der Männer 2.424 Euro. Die Fraueneinkommen lagen somit um 31,5 Prozent unter jenen der Männer. Gegenüber 2014 ist der Unterschied zwischen den Geschlechtern also geringfügig um 0,5 Prozentpunkte kleiner geworden.

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