Altstadt ohne Durchzugsverkehr: "Große Chance wird ausgelassen"
Stadtrat Johann Padutsch: „Vom Durchzugsverkehr profitiert niemand. SPÖ, ÖVP und die Altstadtkaufleute müssen das endlich begreifen“
SALZBURG. Morgen, Donnerstag, befasst sich der Planungsausschuss unter anderem mit dem Evaluierungsbericht zur Baustellenregelung in der Bürgerspitalgasse. Vier Monate lang war die Altstadt aufgrund von Bauarbeiten frei vom Durchzugsverkehr. Eine längerfristige Sperre käme für SPÖ und ÖVP, genauso wie für die Kaufleute aus der Altstadt, nicht in Frage.
„Hier wird eine große Chance einfach ausgelassen. Wir hätten Zeit gehabt, die Ergebnisse der Evaluierung vernünftig umzusetzen. Leider wurde aber der einzige infrage kommende Planungsausschuss einfach abgesagt. SPÖ und ÖVP wollen den Durchzugsverkehr in der Stadt, obwohl kein Mensch davon etwas hat. Wer die Innenstadt als Abkürzung betrachtet, der bleibt auch nicht stehen, um Geld auszugeben. Schön langsam sollten auch die Altstadtkaufleute anfangen, diese Tatsache zu akzeptieren“, stellt Stadtrat Johann Padutsch klar.
Evaluierung sei unseriös
Die Evaluierung die zeigt, dass die Baustellenregelung ohne Durchzugsverkehr funktioniere, will Stadtrat Padutsch im morgigen Planungsausschuss präsentieren. Diese ist für ÖVP-Verkehrssprecher Peter Harlander aber unseriös: „Stadtrat Padutsch spricht ernsthaft von einem mysteriösen 'Verschwinden' von 3.100 Fahrzeugen pro Tag, ohne an den entscheidenden Stellen wie der Lehener Brücke und der Nonntaler Brücke den Verkehr gezählt zu haben. Und das soll eine seriöse Evaluierung der Verkehrsströme sein?“.
Solange die Griesgasse und der Hanuschplatz noch umgebaut werden, hat Stadtrat Padutsch eine leicht abgeänderte Alternative vorgeschlagen: Wer durch das Neutor in die Altstadt fährt, wird über eine Schleife am Neumayr-Platz und die Gstättengasse auch dort wieder hinausgeleitet. Ziel und Quellverkehr würden so nicht beeinträchtigt werden, während der reine Durchzugsverkehr durch das Neutor unterbunden sein würde.
"Erreichbarkeit der Altstadt soll gewährleistet sein"
Statt einer erneuten Sperre des Neutors solle aus Sicht von GR Harlander eine Lösung für die Altstadt gefunden werden, die einerseits den reinen Durchzugsverkehr reduziere, gleichzeitig aber die Erreichbarkeit uneingeschränkt gewährleiste. „Für eine solche wird sich die ÖVP zum Wohle der Altstadtunternehmen und -bewohner sowie der umliegenden Stadtteile einsetzen“, betont GR Harlander. Ein wichtiger Teil dieser Lösung müsse auch eine rasche Erweiterung der Mönchsberggarage sein, ergänzt GR Harlander und hofft auf eine breite Mehrheit im Gemeinderat.
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