Astrid Rössler zieht sich zurück

Astrid Rössler hat ihr Facebook-Profil gelöscht
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  • hochgeladen von Peter Harlander

Auf Facebook sind 37% der Salzburger Bevölkerung. Landeshauptmann-Stellvertreterin Rössler hat trotzdem ihr Profil gelöscht. Angeblich aus Zeitmangel. Mit den vielen Kritischen Fragen, auf die Rössler keine Antwort hatte, habe das nichts zu tun.

Als der Bürger wirklich noch klein war

Ach, wie schön hatten es Politiker in der guten alten Zeit. Beschwerden von Bürgern kamen nur in Briefform. Die sogenannten Volksvertreter konnten über diese Schreiben der sogenannten Querulanten noch herzlich lachen, bevor die Schreiben für immer in einem staubigen Aktenordner oder direkt im der Rundablage verschwanden.

Die Folgen dieser Ignoranz waren überschaubar. Selbst gut vernetzte Bürger konnten ihren Unmut über das bürgerunfreundliche Verhalten maximal ein paar Duzend anderen Menschen mitteilen. Im allerallerallerschlimmsten Fall erschien darüber ein kleiner Zeitungsartikel, der bereits am nächsten Tag im Altpapier in Vergessenheit geriet. Wen hätte das gekümmert?

Die Social Media Revolution

Social Media hat das Blatt zugunsten der Bürger gewendet. Die Unterdrückung von berechtigten Fragen ist nicht mehr möglich. Jede unbeantwortete Frage wird von abertausenden Menschen wahrgenommen, jede fehlende Antwort nagt an der Glaubwürdigkeit der Politik und trägt unmittelbar zur Stärkung des Protests bei.

Unbeantwortete Fragen gab es auf Rösslers Facebook-Profil in großer Zahl. Tagelang war Rössler auf Tauchstation bis sie schlussendlich die Löschung ihres Profils verkündete.

Davonlaufen ändert nichts

Wenn kleine Kinder sich die Augen zuhalten, um unsichtbar zu werden, finden wir das herzig. Diesen Effekt wird Landeshauptmann-Stellvertreterin Dr. Rössler mit ihrem „Seh ich Dich nicht, siehst Du mich nicht“-Strategie definitiv nicht erzielen.

Die Idee, sich durch das Löschen des eigenen Facebook Accounts aus der Schusslinie zu nehmen, erscheint nur ahnungslosen und schlecht beratenen Politikern verlockend. Denn Protest ist schon lange nicht mehr von der Präsenz der Politiker abhängig. Mangelnde Präsenz des Politikers bewirkt nur, dass sein eigener Standpunkt weniger Gehör findet.

Im konkreten Fall wird die Diskussion auf die Facebook-Seite der Grünen ausweichen, wo es bisher verhältnismäßig ruhig war. Und selbst, wenn auch diese geschlossen werden sollte, wird die Diskussion auf Seiten wie „Gegen Tempo 80“ weitergehen, deren Inhalte dank viraler Effekte pro Woche jeweils über 100.000 Salzburger erreichen.

Politisches Versagen

„Zu wenig Zeit“ zur Kommunikation über das Medium Facebook, auf welchem 37% der Salzburger Bevölkerung vertreten sind, zeugt vom Totalversagen des zweithöchsten Mitglieds der Salzburger Landesregierung und ihres gesamte Mitarbeiterstabes in der wichtigsten politischen Disziplin, der Kommunikation mit den Bürgern.

Damit reiht sich Rössler nahtlos in die Reihe jener Politiker ein, die ihre früheren Forderungen nach mehr Transparenz, mehr Offenheit und mehr Einbeziehung der Bürger nur wenige Monate nach der Wahl schubladieren.

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