Arbeiterkammer Salzburg
Keine Empfehlung für S-Link Projekt
Die Salzburger Arbeiterkammer zeigt sich vom S-Link Projekt nach wie vor nicht überzeugt. Laut Präsident Peter Eder und Verkehrsexperten Christian Laireiter hatte man daher einen detaillierten Fragenkatalog an die Landespolitik übermittelt. Dieser wurde nun beantwortet, aus Sicht der AK mit einem unzufriedenstellendem Ergebnis. Dass die Arbeiterkammer ihre Kritik gerade jetzt, eineinhalb Wochen vor der Wahl, äußert, ist laut Eder der späten Beantwortung durch das Land geschuldet.
SALZBURG. "Solange unsere wichtigen, fachlich fundierten Fragen nicht klar(er) beantwort sind, können wir unseren Mitgliedern bei der landesweiten Befragung kein Ja zum S-Link empfehlen", so Peter Eder. Er befürchtet, dass die Milliarden des S-Link Projektes zu Einsparungen in anderen Bereichen wie Wohnen, Kinderbetreuung, Pflege und Gesundheit führen könnte.
Umfangreicher Fragenkatalog
Laut der Arbeiterkammer Salzburg wurde über den Sommer hinweg ein aufwendiger Fragenkatalog durch den Verkehrsexperten Christian Laireiter und sein Team erstellt, um die wichtigsten Fragen zum S-Link Projekt klären zu können. Diesen habe man im September an die Landespolitik übermittelt. Ende Jänner sei dann der beantwortete Katalog retour gekommen. Die Antworten wurden in den letzten Wochen von den Experten der AK ausgewertet. Das Ergebnis ist laut AK-Präsident Peter Eder und AK-Verkehrsexperten Christian Laireiter alles andere als zufriedenstellend.
Nach wie vor seien Kernaspekte wie die Gesamtkosten, der Kosten/Nutzen Quotient, die Kostenteilung sowie auch die Einbindung in ein Gesamtkonzept undurchsichtig. Christian Laireiter gibt an, sich auch intensiv mit dem Ergebnis der Umweltverträglichkeitsprüfung befasst zu haben und betont, dass oberirdische Trassenvarianten ungenügend geprüft worden seien. Diese Varianten habe man schon durch die überdimensionierte Längenangabe der Züge (120 Meter Länge) disqualifiziert.
Ein Blick ins Dokument
Die Arbeiterkammer Salzburg hat den beantworteten Fragenkatalog auch an die RegionalMedien Salzburg weitergegeben. In den Antworten weißt das Land Salzburg viele der Vorwürfe und Zweifel zurück. Ein kritischer Kernpunkt ist zum Beispiel, dass die Kosten für eine Lokalbahn Verlängerung bis Hallein im Jahr 2015 auf 535 Millionen geschätzt wurden. Mittlerweile wird von Kosten von 2-3 Milliarden ausgegangen.
Das Land Salzburg betont, dass die Schätzung der halben Milliarde vor der Arbeit der S-Link-Projektgesellschaft getätigt wurde und damals das Projekt auch noch einen anderen Umfang hatte. Auch betont das Land Salzburg, das der Verkehrsverbund intensiv an dem Projekt Salzburg-Takt für Bahn-und Busverkehr arbeite und es in diesem Bereich auch schon zu vielen Taktverdichtungen im ganzen Bundesland gekommen sei.
Keine Empfehlung
Generell störe sich Arbeiterkammer Präsident Peter Eder sehr daran, dass anstatt eines Gesamtverkehrskonzepts alles auf eine Karte gesetzt werde und man hier „leichtfertig" mit Milliarden von Steuergeld umgehe.
„Wir beschäftigen uns wirklich intensiv in der Materie mit dem Thema S-Link. Mich ärgert massiv, dass die Beantwortung wieder genau ergibt, was ich die letzten Jahre befürchtet hab. Ich verstehe nicht, warum wir die großen Probleme immer nur zum Teil angeht. Auch beim Thema Wohnen buttert man nur wieder Geld in den Markt."
Peter Eder, Präsident Arbeiterkammer Salzburg
Aufgrund der hohen Kosten befürchtet AK-Präsident Peter Eder auch, dass es in anderen Bereichen wie der Kinderbetreuung, dem Wohnbau oder der Pflege zu Einsparungen kommen könnte. Mit dem derzeitigen Informationsstand will Peter Eder das S-Link Projekt derzeit jedenfalls nicht befürworten. So könne man das Projekt nicht empfehlen.
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