Teilnahme an Identitären-Demo
Kritik an FPÖ-Kandidat Paul Dürnberger

Erst am Freitag wurde Paul Dürnberger zum FPÖ-Spitzenkandidat für die kommende Wahl in der Stadt Salzburg ernannt. Heute hagelte es bereits Kritik. | Foto: FPÖ Salzburg
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Erst vor wenigen Tagen stellte die Salzburger FPÖ ihren Spitzenkandidaten für die Gemeinderatswahl der Stadt Salzburg im Frühjahr 2024 vor: den 27-jährigen Paul Dürnberger. Nun hagelt es bereits heftige Kritik von Grünen und SPÖ. Grund dafür sind Aufnahmen von Dürnberger auf einer Demonstration der als rechtsextrem eingestuften Identitären in Wien.

SALZBURG. Ausgelöst wurde der heutige politische Disput wohl unter anderem durch die Gruppe stopptdierechten.at. Diese hat heute Vormittag auf Twitter ein Bild geteilt, auf dem der frisch ernannte FPÖ Spitzenkandidat inmitten der Demonstranten zu sehen ist. Die Grüne Bürgerliste und die SPÖ bezeichnen Dürnberger bereits als rücktrittsreif und orten ein Abdriften der Salzburger FPÖ an den rechten Rand.

Paul Dürnberger als Spitzenkandidat

Erst am Freitag, den 8. September, stellte die FPÖ ihren neuen Spitzenkandidaten für die Stadt Salzburg vor. Den 27-jährigen Paul Dürnberger. Er wuchs im Stadtteil Gneis zusammen mit 11 Geschwistern auf, studierte Politikwissenschaften und arbeitete bis jetzt als Referent im Freiheitlichen Landtagsklub. Dürnberger definiert sich als heimatbewusst und sozialpolitisch orientiert. „Wenn man die Chance bekommt, für seine Heimat Verantwortung zu übernehmen, ist das Ehre aber auch Anliegen zugleich“, so Dürnberger.

Die Aussendung zu seiner Ernennung nutze Dürnberger auch gleich um Kritik am Erstarken der KPÖ Plus zu äußern, sowie auch weitere brennende Themen anzusprechen.

„Die Stadt ist zu teuer geworden. Bei den ineinandergreifenden Probleme in der Pflege oder dem Wohnen wird in städtischer Verantwortung nur mehr zwischen Verwaltungsohnmacht und linker Spinnereien geschwenkt“, so Dürnberger. „Wir müssen verhindern, dass diese linken Täuschungen auch die Stadt Salzburg erreicht, sonst droht uns ein rot-rotes Erwachen“, zeigt sich der 27-jährige kritisch bezüglich einer „links-linken" Mehrheit in der Stadt.

Bilder von Identitären Demo

Wenige Tage später hagelt es heute, am Dienstag, den 12. September bereits Kritik an Paul Dürnberger. Grund dafür sind online veröffentlichte Fotos, die den 27-Jährigen auf einer Demonstration der als rechtsextrem eingestuften Identitären in Wien am 29. Juli 2023 zeigen.  Die Identitären werden vom Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes als „rechtsextrem" eingestuft und stehen aufgrund einiger Vorfälle in den letzte Jahren auch unter Beobachtung durch den Verfassungsschutz. Sowohl die Bewegung „www.stopptdierechten.at", als auch Standard Redakteur Markus Sulzbacher teilten heute Bilder von der Demo, auf denen Paul Dürnberger erkennbar ist.

Kritik von Grün und Rot

Auch Stellungnahmen von den Grünen und der Salzburger SPÖ ließen nach der Veröffentlichung der Bilder heute Vormittag nicht lange auf sich warten.

Aus der Sicht von Ingeborg Haller (Bürgerliste) hat sich der neue FPÖ-Spitzenkandidat mit seiner Teilnahme an der Identitären-Demo bereits disqualifiziert. | Foto: Philip Steiner
  • Aus der Sicht von Ingeborg Haller (Bürgerliste) hat sich der neue FPÖ-Spitzenkandidat mit seiner Teilnahme an der Identitären-Demo bereits disqualifiziert.
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„Wer gemeinsam mit rechtsextremen Identitären marschiert, der zeigt klar, wes Geistes Kind er ist. Mit Paul Dürnberger als Stadtpartei-Chef rückt die FPÖ nun endgültig an den äußersten rechten Rand“, so Bürgerlisten-Klubobfrau Ingeborg Haller. Durch seine Nähe zu den rechtsextremen Identitären würde sich Dürnberger jedenfalls für den Salzburger Gemeinderat disqualifizieren, so die Grünen.

Simon Heilig-Hofbauer, Landesgeschäftsführer der Salzburger Grünen, zeigt sich gespannt, wie die ÖVP auf diesen „Einzelfall" reagieren wird. | Foto: FOTO FLAUSEN - Andreas Brandl
  • Simon Heilig-Hofbauer, Landesgeschäftsführer der Salzburger Grünen, zeigt sich gespannt, wie die ÖVP auf diesen „Einzelfall" reagieren wird.
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Ebenso kritisch zeigte sich heute auch der Landesgeschäftsführer der Salzburger Grünen Simon Heilig-Hofbauer via Twitter. 

„Wer sich mit der FPÖ ins Bett legt, darf sich nicht wundern mit Identitären und Neonazis aufzuwachen. Kaum Obmann der Stadt-FPÖ geworden, ist Paul Dürnberger schon ein blauer Einzelfall. Aber was sagt eigentlich die ÖVP zum Personal des Koalitionspartners? Als der Identitäre Möseneder Obmann des RFJ wurde, hieß es von der ÖVP noch die „Salzburger Freiheitlichen seien endgültig über den rechten Rand hinausgerutscht und für Bürgerliche absolut unwählbar geworden“ und „Wir stellen seit Wochen fest, dass alle Hemmungen gefallen sind und der extrem rechte Rand die Kontrolle über die FPÖ übernommen hat“. Damals ging es „nur“ um die blaue Jugendorganisation. Jetzt steht eben dieser extrem rechte Rand an der Spitze der Stadtpartei. Bin schon gespannt wie sich die ÖVP das jetzt schönredet."
Simon Heilig-Hofbauer,  Landesgeschäftsführer Salzburger Grüne

SPÖ-Gemeinderat Vincent Pultar fordert den Rücktritt von Paul Dürnberger. | Foto: SPÖ Salzburg-Stadt
  • SPÖ-Gemeinderat Vincent Pultar fordert den Rücktritt von Paul Dürnberger.
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Auch seitens der Salzburger SPÖ wurde heute bereits Kritik geäußert. Wie der ORF berichtet, sagt der Geschäftsführer der Stadt-SPÖ Vincent Pultar dazu: „Wer an Demonstrationen der rechtsextremen Identitären teilnimmt, hat an Demokratie kein ernstes Interesse. Paul Dürnberger ist somit reif für den Rücktritt.“ Er fordert eine klare Distanzierung von Marlene Svazek.

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