Politbarometer: Der Star heißt Schmidt, der Absteiger Padutsch

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SALZBURG. Martin Panosch bleibt in der Rolle des ewig Zweiten – träte er derzeit bei der Bürgermeisterdirektwahl an, käme er nicht einmal in die Stichwahl. Der amtierende Bürgermeister Heinz Schaden hingegen läge klar vor allen anderen Kandidaten, obwohl auch er sich einer Stichwahl stellen müsste.

Eines gleich vorweg: Betrachtet man die persönlichen Werte der Politiker in absoluten Zahlen, dann liegt in allen Fragen Bürgermeister Heinz Schaden an erster und Stadträtin Claudia Schmidt an letzter Stelle. Das liegt daran, dass Schaden deutlich mehr Salzburgern bekannt ist und damit mehr Zustimmung (aber auch mehr Ablehnung) erntet als Schmidt. Deshalb werden im aktuellen Stadtblatt-Politbarometer die zustimmenden und ablehnenden Antworten miteinander in Verhältnis gesetzt. „Diese Methode ermöglicht eine Betrachtung unabhängig vom Bekanntheitsgrad einer Person“, erläutert GMK-Meinungsforscher Anton Leinschitz.
SPÖ-Vizebgm. Martin Panosch kommt nicht vom Fleck. Seine Bekanntheit stagniert seit einem Jahr bei 85 Prozent – und auch bei seinen persönlichen Werten wie Sympathie, Einsatz für die Bevölkerung und der Frage, ob er künftig eine wichtige Rolle spielen soll, tut sich kaum etwas. Er ist zwar – gemessen am Verhältnis zwischen zustimmenden und ablehnenden Antworten – das sympathischste Stadtregierungsmitglied und bei der Frage nach seiner künftigen Rolle rangiert er an zweiter Stelle. Bei der Beurteilung seines Einsatzes für die Bevölkerung liegt er allerdings nur auf dem vorletzten Platz.

Panosch ist der Sympathiekönig
Panosch wird als „nett“ wahrgenommen, ob und was er tatsächlich weiterbringt, bleibt vielen aber verborgen – das Image des Golf spielenden Sozialpolitikers mag hier eine Rolle spielen. Und auch beim parteiinternen Match mit Heinz Schaden – Panosch soll ihn bekanntlich als Bürgermeister beerben – heißt es hinter vorgehaltener Hand, dass vielen Schaden mit Kapperl (das er nach einer Operation trägt) lieber ist als Panosch mit Krawatte.

ÖVP-Stadträtin auf Überholspur
Der Star des aktuellen Stadtblatt-Politbarometers heißt Claudia Schmidt: Die ÖVP-Neueinsteigerin auf der Regierungsbank hat nicht nur ihre Bekanntheit um neun Prozentpunkte gesteigert, sondern diese zusätzliche Bekanntheit auch für ihre persönlichen Werte nutzen können – und zwar in einem deutlichen Ausmaß. Die einzige Frau in der Stadtregierung erreicht zwei erste und einen zweiten Platz (hinter Panosch ist sie die zweitsympathischste Regierungspolitikerin der Stadt Salzburg). Das Besondere an Schmidt: Sowohl bei der Wahrnehmung ihres Einsatzes als auch bei der Frage, ob sie künftig eine wichtige Rolle spielen soll, hat sich die schwarze Stadträtin innerhalb eines Jahres vom letzten auf den vordersten Rang katapultiert. Mit dem Bauressort hat Claudia Schmidt freilich auch einen Bereich, der in der Stadt sichtbar ist – hinzu kommt ihre offensive Informationspolitik, die offenbar aufgeht. Dass sie trotz vieler (buchstäblicher!) Baustellen, die ja auch bei einigen für Ärger sorgen, so gut dasteht, spricht zusätzlich für sie.

Padutsch schlägt Panosch in Bürgermeisterdirektwahl
Das Politbarometer zeigt aber auch einen Absteiger: Bürgerlisten-Stadtrat Johann Padutsch ist derzeit der unsympathischste Regierungspolitiker und derjenige, den die Bevölkerung am wenigsten auch künftig in einer wichtigen Rolle sehen will – immer gemessen am Verhältnis der zustimmenden und ablehnenden Antworten. Das ist deshalb so herausstechend, weil es Padutsch war, der noch vor einem Jahr in genau diesen beiden Punkten die bes-ten Werte aufgewiesen und sogar vor Bürgermeister Heinz Schaden rangiert hatte. Zwei Trostpflaster: Dass Padutsch sich für die Bevölkerung einsetzt, das erkennen die Salzburger nach wie vor an. Den ersten Rang hat ihm hier aber Stadträtin Claudia Schmidt abgelaufen. Und: Bei einer Bürgermeisterwahl kann sich – im Falle einer Kandidatur von Panosch anstelle von Schaden – ein Viertel der Wähler, vorstellen, für ihn zu votieren. Damit käme Padutsch in die Stichwahl. Mit seiner langjährigen Regierungserfahrung fischt er hier auch kräftig im Teich der SPÖ-Wähler.

Busspur bremst Padutsch ein
Bei seinen persönlichen Werten Stimmen gekostet haben dürfte ihn allerdings seine in den Augen vieler fast schon militante Anti-Pkw-Politik – man erinnere sich nur an die Nacht- und Nebelaktion einer Busspur in der Münchner Bundesstraße.

Preuner überlässt Bühne anderen
So dynamisch sich die schwarze Stadträtin entwickelt hat – so stabil hält sich ihr Parteikollege Vizebürgermeister Harald Preuner. Merkbar zugelegt hat er nur bei der Sympathie-Frage, vor Padutsch ist er derzeit nur mehr der zweit-unbeliebteste Regierungspolitiker. Vom dritten auf den letzten Platz gerutscht ist Preuner hingegen bei der Wahrnehmung seines Einsatzes für die Salzburger. Preuner hat sich in den vergangenen Monaten vornehm zurückgehalten, was Öffentlichkeitsarbeit angeht – und damit die ÖVP-interne Bühne Claudia Schmidt überlassen, die das sehr geschickt genutzt hat.

Seinen Bürgermeisterbonus nicht ausschöpfen kann Heinz Schaden: Dadurch, dass er die höchste Bekanntheit in der Bevölkerung aufweist, kann er zwar in absoluten Zahlen betrachtet, auch die meisten zustimmenden Antworten verbuchen, aber: Setzt man diese in Relation zu den ebenfalls zahlreich vorhandenen ablehnenden Antworten, so schneidet Schaden in allen Fragen durchschnittlich ab – und landet überall auf Platz drei.

In der Sonntagsfrage hat sich der Abstand zwischen SPÖ und ÖVP vergrößert, Bürgerliste und FPÖ können punkten und sogar Doris Tazls Liste mit dem BZÖ kommt auf zwei Prozent – ebenso wie die KPÖ.

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