Stadtblatt in Action
VIDEO – Quidditch: Es geht ganz schön zur Sache

Kurz vor dem Angriff – die Verteidiger warten bereits. Das Salzburger Quidditch-Team Fortress Falcons beim Training vor dem Unipark Nonntal.
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  • Kurz vor dem Angriff – die Verteidiger warten bereits. Das Salzburger Quidditch-Team Fortress Falcons beim Training vor dem Unipark Nonntal.
  • hochgeladen von Daniel Schrofner

Wir waren für unsere Sportreportage "Stadtblatt in Action" zu Gast bei den Fortress Falcons – dem einzigen Quidditch-Team in Salzburg. Ich (Redakteur Daniel Schrofner) war vor den zwei Stunden Training ganz gespannt, was da auf mich zu kommt und wie nahe das reale Quidditch dem Sport aus den weltbekannten Harry Potter-Filmen kommt.

SALZBURG. Jeder, der die Harry Potter-Bücher gelesen sowie die Filme gesehen hat, kennt den Sport, dem der junge Zauberer Harry in seiner magischen Welt nachgeht – Quidditch. Auch ich las mich durch die tausenden Seiten der sieben Bücher und saß stundenlang vor dem Fernseher, um mir die Filme anzusehen. Doch, dass dieser fiktive Sport jemals seine Weg in die reale Welt findet, damit hätte ich, ehrlich gesagt, niemals gerechnet. Dementsprechend gespannt war ich auch, als ich zum Training der Salzburger Quidditch-Mannschaft "Fortress Falcons" vor dem Unipark Nonntal kam.

Vollkontakt ist vorprogrammiert

Als allererstes sind mir auf der Wiese vor dem Universitäts-Gebäude die sechs runden Ringe, je drei auf einer Seite, aufgefallen, die auf Stangen angebracht waren. Wenn man die sieht, denkt man sofort an diesen fiktiven Sport aus den Filmen. Doch es kam ganz anders, wie ich mir Quidditch vorgestellt hatte und schon die ersten Worte vom Falcons-Gründer und Spielertrainer Richard Frasl veranschaulichten mir, dass es hier schon auch richtig zur Sache geht.

"Quidditch basiert auf dem fiktiven Sport aus den Harry Potter-Filmen. Aber es ist ein eigener Vollkontaktsport – eine Mischung aus Völkerball, Handball und Rugby, weil man seine Gegner auch richtig tackeln darf"

, erklärt Frasl, der den Sport nach Salzburg brachte und auch schon den einen oder anderen Ellbogen im Gesicht spürte. Seit März gibt es die Falcons erst und vor kurzem hatten sie auch ihr erstes Spiel. Gegen die viel erfahreneren Steelcity Snidgets aus Linz gelang ein für den Salzburger Trainer "völlig überraschender Sieg". In Österreich gibt es derzeit erst sechs Teams.

Nach dem obligatorischen Aufwärmen – noch ohne Besen zwischen den Beinen – und ein paar lockeren Dehnungsübungen durfte ich mir einen der Besen – eine 95 Zentimeter lange PVC-Stange mit Eishockey-Tape umwickelt – aussuchen. Die müssen während dem gesamten Spiel zwischen den Beinen sein und diese berühren. Zusätzlich bekommt jeder Spieler ein Stirnband, das die jeweilige Position veranschaulicht. Ich nahm mir ein Graues und war damit ein "Treiber". Meine Aufgabe bestand darin, die gegnerischen "Jäger" und "Treiber" mit dem "Klatscher" zu treffen und sie damit für kurze Zeit aus dem Spiel zu nehmen.

Quidditch-Spielzüge wie beim Football

Nach einer kurzen Übung zum Reinkommen ging es auch bereits mit verschiedenen Simulationen von Spielzügen weiter. Ich hatte fast das Gefühl, ich wäre wieder beim American Football angelangt. Von "Right Wall" über "Suicide" bis "Kevin", die Spielzüge der Falcons waren sehr ausgefallen. Hauptziel war dabei, dass die "Jäger" den "Quaffel" – einen Volleyball – durch einen der drei gegnerischen Ringe werfen, um damit zehn Punkte für das eigene Team zu holen. Ich war als "Treiber" natürlich dabei bei den Angriffen, doch entweder musste ich mit meinem "Klatscher" den ballführenden "Jäger" beschützen oder Jagd auf die gegnerischen Spieler machen.

Ich bekam recht schnell mit, dass nicht nur Kondition gefragt war, sondern auch Beweglichkeit, oft auch auf kleinen Räumen, um nicht abgeschossen zu werden. Doch da ich ja ein völliger Quidditch-Rookie war, erwischten mich die gegnerischen "Treiber" mit ihren "Klatschern" ziemlich oft. Dann musste man mit dem Besen in der Hand und nicht mehr zwischen den Beinen zu den eigenen Ringen zurücklaufen, diese berühren und war sofort wieder im Spiel.

Falcons mit Leidenschaft bei der Sache

"Quidditch ist ein gemischter Sport. Bei sechs Feldspielern müssen immer mindestens zwei Frauen auf dem Feld sein. Wenn der siebente Spieler – der "Sucher", der den "Schnatz" fangen will – aufs Feld kommt, muss immer eine dritte weibliche Spielern aufs Feld"

, erklärt Jonny, der wie sein Trainer Richard ebenfalls seit Stunde Null dabei ist, ein wenig die Grundregeln. Auch Andrea ist von Anfang an dabei. "Wir starteten im Winter in der Sporthalle mit Völkerball und dachten uns dann recht schnell, wieso probieren wir nicht Quidditch aus. Mittlerweile sind wir zu einer richtigen Mannschaft geworden", ist den Salzburgern die Leidenschaft an ihrem Sport deutlich anzumerken.

Zum Abschluss der zwei Stunden machten wir auch ein Match, wo ich vom "Treiber" zum "Jäger" wechselte und mit versuchte, den Gegnern ein paar Tore zu schießen. Auf sage und schreibe ein Tor kam ich dann, was mich aber sehr freute, denn oft war ich ziemlich überfordert, wo ich hinschauen und hinlaufen musste. Und vor allem ist die Beweglichkeit durch den Stock zwischen den Beinen echt ein wenig eingeschränkt und daran musste ich mich erst gewöhnen. Dennoch gingen die zwei Stunden sehr schnell vorüber und es machte mir extrem viel Spaß mit den anderen. Es herrschte eine völlig lockere Stimmung und man spürte einfach die Freude der Beteiligten am Sport. Auch wenn vieles sehr gewöhnungsbedürftig ist – wie der Besen zwischen den Beinen oder die spezielleren Regeln – war es für mich eine coole sportliche Abwechslung und das reale Quidditch hat bis auf den Namen und einigen Regeln sowie den Besen nichts mit dem fiktiven Magier-Sport aus der Harry Potter-Welt zu tun.

Quidditch-Interessierte sind willkommen

Für die Zukunft ist auch bereits vorgesorgt. Die Fortress Falcons werden ein Verein der Sportunion Salzburg und Frasl will mit seiner Mannschaft auch künftig Meisterschaft spielen.

"Wir suchen auch immer noch Spieler und jeder, der Quidditch mal ausprobieren möchte, ist jederzeit willkommen."

Die Falcons trainieren immer mittwochs vor dem Unipark Nonntal und zwei Mal im Monat samstags im Sportzentrum Nord. Die genauen Trainingszeiten findet man auf ihrer Facebook-Seite "Fortress Falcons".

Bisherigen Sportreportagen:
Kickboxen beim PSV Salzburg
Eiskunstlauf bei der Eisunion Salzburg
American Football bei den Salzburg Bulls
Salsa im Salsa Studio Salzburg

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