Neues Netzwerk soll Startups den Rücken stärken

Salzburgs neue Gründer: Patrick Müller (Bilton Group), Michael und Anja Geretschläger (Feragen), Romy Sigl (Cowork Salzburg) und Thomas Weiß (Authentic Vision).
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  • Salzburgs neue Gründer: Patrick Müller (Bilton Group), Michael und Anja Geretschläger (Feragen), Romy Sigl (Cowork Salzburg) und Thomas Weiß (Authentic Vision).
  • hochgeladen von Stefanie Schenker

Mithilfe der Initiative "Startup Salzburg" sollen bis 2020 3.000 Unternehmen gegründet werden und damit 6.000 neue Arbeitsplätze entstehen. Das ist Teil einer bundesweiten Strategie, die Österreich zum Gründerland Nummer eins in Europa machen soll. Dass dieses ehrgeizige Ziel erreicht werden kann, davon ist Wirtschaftsstaatssekretär Harald Mahrer überzeugt: "Innovationsorientierung, Qualität und der Austausch mit der Wissenschaft liegt in der DNA der Österreicher", sagt er. Das bestätigen auch die Zahlen der WKS, wo täglich fünf bis sechs Neugründungen Mitglied werden. "Startups sind Garanten für mehr Beschäftigung, Wohlstand und soziale Sicherheit", sagt WKS-Präsident Konrad Steindl.

In jedem würde bestimmte Talente stecken, und die gelte es herauszukitzeln und innovative Ideen in unternehmerische Aktivitäten umzusetzen, ergänzt LH Wilfried Haslauer. Dazu brauche es eine professionelle Vernetzung, bei der das Wissen der Hochschulen mit der Kraft junger Innovatoren zusammenkomme. Für "Startup Salzburg" schließen sich ITG, FH und Universität Salzburg, PMU, Coworking Salzburg und Techno-Z mit den Gründerserviceinrichtungen von Land und WKS zusammen zu einem "Inkubator", also eine Art Brutkasten für neue Ideen und neue Unternehmen. An den Start geht die Initiative im Jänner 2016, das Budget beläuft sich auf knapp 580.000 Euro, 250.000 Euro davon kommen von der öffentlichen Hand, den Rest bringen die beteiligten Institutionen ein.

"Alleine bleibst du in der Steinzeit"

Dass ein derartiges Netzwerk sinnvoll und wichtig sei, bestätigt Molekularbiologin Anja Geretschläger, die vor zwei Jahren gemeinsam mit ihrem Mann Michael Geretschläger das Unternehmen "Feragen" gegründet hat. Mithilfe eines Speicheltests kann das Unternehmen weit über 100 genetische Merkmale wie Erkrankungen oder Fellfarben von Hunden nachweisen. "Die Idee ist schnell geboren, aber als Gründer bist du mit vielen anderen Dingen wie Buchhaltung, Organisation oder Aufbau einer Unternehemnsstruktur beschäftigt. Wir wollten uns mit Genetik und Gesundheit von Hunden beschäftigen, kamen aber immer weiter in die Mühlen der Bürokratie", so Michael Geretschläger. Da sei es gut, ein Netzwerk zu haben, das einem den Rücken freihalte. Das Netzwerk-Denken anstelle von Konkurrenz-Denken hat sich für die beiden ausgezahlt: In Partnerschaft mit dem Salzburger Startup-Unternehmen "Authentic Vision" bietet "Feragen" nun fälschungssichere DNA-Zertifikate für Hunde an und verfügt über Partner in den USA und Großbritannien. "Man muss sich davon verabschieden, alles alleine machen zu wollen. Denn dann bist du in drei Jahren noch in der Steinzeit", sagt Anja Geretschläger.

"Authentic Vision"-Gründer Thomas Weiß hat sein Unternehmen vor drei Jahren als Spin-off aus der Fachhochschule Salzburg heraus entwickelt. Seine patentierte Lösung zum Schutz vor Produktfälschungen gibt jedem Einzelstück einen ganz persönlichen Fingerabdruck. Ihn habe vor allem die Bürokratie gebremst, wie er sagt. Trotz guter Unterstützung von Land, Bund und Wirtschaftskammer habe das Ganze nicht "ineinander gezahnt". Mit einem gemeinsamen Netzwerk, wie es "Startup Salzburg" sein soll, würden alle an einem Strang ziehen.

"Wir brauchen mehr Geschwindigkeit"

Davon überzeugt ist auch Patrick Müller, Unternehmensgründer der Bilton Group, einem Spezialisten für LED-Lichtmanagement, der seine Produkte in mehr als 25 Länder exportiert. "Das Netzwerk ist wichtig und wird helfen – aber wir brauchen auch Geld und Speed dahinter, denn gerade ein erfolgreiches Startup wird schnell über Plan performen und muss dann in derselben Geschwindigkeit Finanzierungen aufstellen, Organisationsstrukturen entwickeln und da braucht es auch eine schnellere Bürokratie."

Manchmal ist es aber auch weniger die Bürokratie als viel mehr die mangelnden Fantasie der Umgebung, die Startups behindert. "Wenn du mit einer neuen Idee auf den Markt kommst, dann gibt es viele, die dir das ausreden wollen – weil es neu ist und weil sie es nicht kennen", sagt Romy Sigl, Gründerin von "Coworking Salzburg" im Salzburger Techno-Z.

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