Die Kräuter sind geweiht - Gute Aussichten für bittere alte Weiber
3 VIDEOS - Wermuth, Ringelblume, Herzgespann oder Eibisch - die Apotheke Natur hat 24 Stunden lang geöffnet.
SALZBURG/AIGEN (lin). Ob´s uns passt oder nicht, der Sommer neigt sich langsam, fast unmerklich, dem Ende zu. Aber genau zu dieser Zeit läuft die Natur zur Hochform auf. Nach der "Licht-Zeit" Mitte Juni sind jetzt andere, ebenso hochwirksame Kräuter reif. Nicht zufällig ist am 15. August zu Maria Himmelfahrt die auf alten heidnischen Bräuchen basierende Kräuterweihe. "Natürlich werden jetzt regional ganz unterschiedliche Kräuter geerntet und geweiht", sagte Nahrungspädagogin und Bezirksblätter-Kräuterhexe Heidi Friedberger.
Unscharfe Grenze zum Aberglauben
Bereits die Kelten kannten die Kraft der Heilpflanzen, und seit dem 9. Jahrhundert werden auch in der christlichen Kultur im Haus und im Stall Kräuter aufgehängt, um die Fruchtbarkeit zu steigern sowie Krankheiten und Not abzuwenden. Aber für Friedberger hat diese Art von Aberglaube einen sehr realen Hintergrund. Denn die antibakterielle, den Organismus kräftigende und Leiden lindernde Wirkung ist mittlerweile wissenschaftlich in vielen Fällen eindeutig nachgewiesen. Sehen und hören Sie selbst:
Wer kennt das Herzgespann?
Die krautigen Blätter werden bei nervösen Herzbeschwerden eingesetzt sowie zur unterstützenden Behandlung der Schilddrüsenüberfunktion. Das Herzgespann hat blutdrucksenkende und uteruskontrahierende Wirkungen bei Verdauungsbeschwerden. Das "Frauenkraut" hilft auch bei Wechseljahresbeschwerden und wird als Beruhigungsmittel verwendet. Mehr dazu im Video:
Bitter im Mund, Magen gesund
Dieses Sprichwort gilt ganz besonders für den Wermuth. Dieses nicht besonders hübsche Kraut gilt als eines der stärksten Mittel gegen Magen-Beschwerden. Heidi Friedberger sagt, der Wermuth sei besonders nützlich für verbitterte alter Weiber:
Der Reigen an August-Kräutern ist ebenso reichhaltig wie jener der Lichtkräuter im Juni. Und allessamt sind nicht an den Sommer gebunden. Denn in den Raunächten werden viele von ihnen zum Räuchern verwendet. Aberglauben? Wer weiß. Immerhin gab und gibt es westliche Krankenhäuser, die ebenfalls auf die Wirkung rauchender Heilpflanzen setzten. Im Aigner Bildungszentrum St. Virgil gibt es dazu im kommenden Februar einen internationalen Naturheilkunde-Kongress.
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