Neue rot-grüne Allianz für ein besseres Weiterkommen in Salzburg
Wie Bernhard Auinger und Helmut Hüttinger die Verkehrswelt in Salzburg retten wollen
Im Stadtblatt-Interview vor weniger als einem Jahr hatte Bürgerlisten-Klubobmann Helmut Hüttinger seinen SPÖ-Kollegen Bernhard Auinger noch als "Donald Trump" der Salzburger Politik bezeichnet. Am Freitag traten die beiden als gemeinsam Verkehrsallianz vor Journalisten.
Woher der Sinneswandel? Bernhard Auinger habe in den vergangenen Monaten bewiesen, dass er bereit sei, sich "Dinge anzuschauen und davon seine Haltung beeinflussen zu lassen", so Hüttinger. Im übrigen gebe es immer noch Themen, bei denen Auinger und er sehr unterschiedlicher Meinung sind – wie die Mönchsberggarage." Unabhängig davon bemühe er sich mit allen politischen Bewerbern höflich umzugehen. "Das gelingt mir nicht immer, und manchmal tut mir das dann auch leid. Auch, aber nicht nur, weil wir vor einem Jahr noch nicht gewusst haben, was mit Trump wirklich auf uns zukommt: In seine Nähe möchte ich Bernhard Auinger nicht stellen", so Hüttinger.
Doch jetzt zur eigentlichen Geschichte: Neben einem Plädoyer für die im Gemeinderat beschlossene Pendler-Parkraumbewirtschaftung kündigten Auinger und Hüttinger an, sich gemeinsam für weitere Maßnahmen zu Verbesserung der Verkehrssituation einsetzen zu wollen.
Das Radwegebudget – 1995 erstmals mit 10 Millionen Schilling jährlich eingeführt – soll ab nächstem Jahr von derzeit einer Million Euro auf zwei Millionen Euro verdoppelt werden.
Fahrrad-Autobahn zwischen Freilassing un Salzburg
Eine extra Million Euro gibt es für den "Premium-Radweg-Verbindung" von Salzburg nach Freilassing. Dazu wird sich die Stadt am Bau einer neuen Radbrücke über die Saalach beteiligen, die beim Gasthof Zollhäusl auf bayerischen Boden führt. Auch im Bereich der Lexengasse soll ein neuer Radweg 300 Meter des derzeitigen Weges abkürzen. Vom Zentrum Salzburg aus soll der Bahnhof Freilassing in nur mehr 5,4 Kilometern Radstrecke erreichbar sein. Damit würde sich die Fahrzeit – bei durchschnittlicher Geschwindigkeit – von derzweit 29 Minuten (ab Hanuschplatz) auf 22 Minuten reduzieren. Das ist schneller als mit dem Auto, das dafür 28 Minuten Zeit benötigt.
Ebenfalls geschlossen werden soll deas Radwegenetz entlang der Glanzeile, wo eine Unterführung auf Höhe Stauffeneggstraße für mehr Komfort sorgen soll.
Förderung für Unternehmen, die Duschmöglichkeiten einrichten
Fahrradfreundliche Unternehmen, die ihren Mitarbeitern Umkleide- und Duschmöglichkeiten einrichten wollen, sollen das zumindest zum Teil gefördert bekommen.
Kein ausgedünnter Sommerfahrplan für Stadtbusse
Für die Obusse in der Stadt Salzburg gilt ab dem diesjährigen Sommer: Es gibt keinen ausgedünnten Sommerfahrplan mehr. Das Parkplatzmanagement am Gaisberg wird engmaschiger gezogen, elektronische Infotafeln zeigen künftig schon an den Auffahrten die Überlastung der Parkplätze bei der Zistelalm und am Gaisbergspitz an – unter Hinweis auf Shuttlebusse. Außerdem beteiligt sich die Stadt finanziell an den Kosten für den Wachdienst, der derzeit auf Kosten der Wirte die Abschleppzone am Gaisberg überwacht.
Messebahn soll nach Machbarkeitsstudie politisch diskutiert werden
Am Montag soll der Auftrag für die Machbarkeitsstudie Messebahn in Auftrag gegeben werden. Nach einem Vorschlag von Auinger soll zwischen Hauptbahnhof und Messezentrum eine Lokalbahnlinie entstehen. "Die könnte auch bis zum Flughafen und dem Outletcenter verlängert werden. Der Standort Messe könnte darüber hianus zu einem strategischen Punkt werden, an dem sowohl Individualtouristen als auch Fernbus-Gäste in das öffentliche Verkehrsnetz umsteigen", so Auinger.
Und: Datenapplikationen und smarte Lösungen sollen sowohl bei der Datenerhebung im öffentlichen Verkehr eine Rolle spielen als auch beim Bus- oder Bahn-Ticketkauf – der mit anderen Funktionen wie einem Zigaretten- oder einem Parkticketautomat gekoppelt werden sollte.
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