Corona in Salzburg
Große regionale Unterschiede bei Corona-Infektionen
Seit 29. Februar 2020 und damit seit 655 Tagen gibt es bestätigte Corona-Infektionen im Bundesland Salzburg, die Marke mit bisher 100.000 positiv getesteten Personen ist zu Wochenbeginn überschritten worden. Höchst unterschiedlich fällt dabei die Verteilung der Corona-Infektionen aus. Landesstatistiker Gernot Filipp hat einige Besonderheiten der vergangenen Monate und mittlerweile fast zwei Jahre herausgerechnet.
SALZBURG. Die Tennengauer Gemeinde St. Koloman ist landesweit die erste, wo sich bisher mehr als 30 Prozent aller Bürgerinnen und Bürger mit Corona infiziert haben. Zum Vergleich: In Fusch im Pinzgau liegt dieser Wert erst bei rund zehn Prozent. Dabei hat die kleine Gemeinde mit dem ersten bestätigten Fall am 29. Februar 2020 Schlagzeilen gemacht. Dass Corona vor allem in Städten und Ballungsräumen verbreitet ist, lässt sich mit den Zahlen nicht bestätigen. Im Gegenteil:
„Zell am See mit 1.305 Infizierten seit Beginn (13 Prozent der Gemeindebürger), Mittersill (837/15%), Seekirchen (1.908/17%), Saalfelden (2.317/14%) und die Landeshauptstadt (24.635/16%) liegen im unteren Bereich, St. Johann (2.177/19%) sowie Hallein (4.270) und Oberndorf (1.157) mit jeweils 20 Prozent, im Mittelfeld. Lediglich Bischofshofen (2.384/23%), Radstadt (1.067/22%) und Neumarkt (1.381/21%) zählen zu den Städten, die es mehr getroffen hat“, so Gernot Filipp.
70 Prozent aller Infektionen passierten in diesem Jahr
Zwischen dem Anteil an Gesamtinfektionen seit Beginn der Pandemie und der Impfquote bestehe ein sehr starker Zusammenhang. Je höher die Impfquote in einer Gemeinde, desto niedriger sei auch die Zahl der Ansteckungen. Mehr als 70 Prozent aller Infektionen haben sich zudem im heurigen Jahr ereignet. Das Jahr 2021 hat Salzburg also mehr getroffen als das Jahr 2020.
Auch die geografische Lage einiger Gemeinden mit hohen Infektionsraten ist für den Landesstatistiker aufschlussreich:
„Alle Gemeinden an der Tauernautobahn haben stark überdurchschnittliche Werte, ebenso jene in Grenzregionen im nördlichen Flachgau mit Oberösterreich. Dies weist auf den starken Einfluss der Pendler- und Urlaubsströme hin. Dazu kommen noch besonders viele Gemeinden im Tennengau, wo die Impfquoten unterdurchschnittlich sind“, so Fillipp
Im Pinzgau sind die Infektionszahlen seit Beginn am geringsten. Neben Fusch (76/10 Prozent der Gemeindebürger) weisen Saalbach-Hinterglemm (330 Fälle/12 Prozent), Bad Gastein (462/12 Prozent) und Rauris (355/12 Prozent) landesweit die geringsten Raten auf. Seit Beginn der Pandemie sind in Salzburg 767 Menschen in Zusammenhang mit Corona verstorben, die meisten in der Stadt Salzburg, nämlich 218, gefolgt vom Flachgau (167), dem Pongau (135). Im Pinzgau waren es 113 Todesfälle, im Tennengau 84 und im Lungau 50.
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