Demenz-Service
Neue kostenlose Kurse und Vorträge im Bundesland

Rund 10.000 Personen in Salzburg leiden an Demenz.  | Foto: Symbolbild: Unsplash
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  • Rund 10.000 Personen in Salzburg leiden an Demenz.
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In Österreich leben laut Sozialministerium derzeit geschätzt 115.000 bis 130.000 Menschen mit einer dementiellen Erkrankung. Im Land Salzburg gibt es laut einer Studie der Österreichischen Alzheimer Gesellschaft rund 10.000 Demenz-Patientinnen und Patienten, allein in der Stadt Salzburg sind es rund 3.000 Betroffene. Eine kürzlich veröffentlichte Studie verdeutlicht das sich diese Zahl bis 2050 verdreifachen könnte. 

SALZBURG. Für Menschen mit Demenz und deren Angehörige war der Alltag schon vor der Corona-Pandemie eine körperliche und psychische Herausforderung. Vor allem für pflegende Angehörige ist das tägliche Leben in Zeiten von Pandemie und Lockdowns aber noch schwerer zu bewältigen: Wenn Unterstützungs- oder Entlastungsmöglichkeiten fehlen und der Kontakt zur Außenwelt eingeschränkt wird, drohen den pflegenden Angehörigen schnell Erschöpfung,  Überforderung und „Ausbrennen“.

80 Prozent der pflegenden Angehörigen sind Frauen

Die pflegenden Angehörigen, das sind überwiegend Frauen: In Salzburg liegt der Anteil von Frauen, die an Demenz erkrankte Angehörige pflegen, laut einer Studie der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität Salzburg (PMU) bei knapp 80 Prozent.

Frauen sind somit von der Erkrankung Demenz gleich doppelt betroffen: Sie haben einerseits aufgrund der höheren Lebenserwartung ein größeres Risiko, selbst an Demenz zu erkranken. Auf der anderen Seite sind es überwiegend Frauen, die die häusliche Pflege von demenzkranken Angehörigen übernehmen.Um gerade dieser wichtigen Versorgungssäule der pflegenden Angehörigen von Menschen mit Demenz eine Unterstützung zu bieten hat die  Österreichische Gesundheitskasse das Demenz Service Salzburg eingerichtet.

Hast du Angehörige mit Demenz?

Ziel ist es unterschiedliche Organisationen und Einrichtungen miteinander zu vernetzen und die Angehörigen mit Hilfe von unterschiedlichen Angeboten, wie Beratungen, Vorträgen und Kursen zu stärken, sie zu entlasten und somit ihre Gesundheit zu fördern.Gemeinsam mit dem Kooperationspartner, der Pflegeberatung des Landes Salzburg, werden flächendeckend und wohnortnahe Beratungen angeboten.

Thom Kinberger, Vorsitzender des Landesstellenausschusses der ÖGK Salzburg zeigt wie Alltagshilfen für demente Personen aussehen.  | Foto: ÖGK/Franz Neumayr
  • Thom Kinberger, Vorsitzender des Landesstellenausschusses der ÖGK Salzburg zeigt wie Alltagshilfen für demente Personen aussehen.
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Bei Bedarf kommen die Experten auch nach Hause.Für Informationsveranstaltungen und Angehörigen-Kurse konnten Kooperationen mit dem Diakoniewerk Salzburg, dem Hilfswerk Salzburg und der Caritas Salzburg geschlossen werden. Alle diese Angebote sind für Betroffene und Angehörige kostenlos. Budgetiert ist das Projekt bis 2024 mit rund 755.000 Euro. Diese Summe fließt ausschließlich in die Kurse und in das Veranstaltungsprogramm. 

Breit gefächertes Beratungsangebot für Angehörige und Betroffene

Das Beratungsangebot des Demenz Service Salzburg ist breit gefächert: Bereits seit Anfang des Jahres können sich Angehörige von Demenzkranken persönlich oder – sofern möglich – direkt bei sich zu Hause beraten lassen. Die Expertinnen und Experten nehmen sich Zeit und unterstützen Betroffene individuell bei den nächsten Schritten, denn eine frühzeitige Beratung kann helfen, Belastungen im Alltag zu verringern und die Lebensqualität der Betroffenen zu erhöhen. Ab März starten wieder in allen Salzburger Bezirken mit kostenlosen Vorträgen zum Thema Demenz für Interessierte, Betroffene und Angehörige. Das gemeinsame Ziel aller Informationsveranstaltungen ist es, das Thema Demenz zu enttabuisieren und die Scheu im Umgang mit der Krankheit zu verlieren.

Das Leitungsteam des Projekts „Demenz Service Salzburg“ v.l.n.r: Thom Kinberger (ÖGK), Christine Appesbacher (ÖGK), Heinrich Schellhorn und Abteilungsleiter Andreas Eichhorn. | Foto: ÖGK/Franz Neumayr
  • Das Leitungsteam des Projekts „Demenz Service Salzburg“ v.l.n.r: Thom Kinberger (ÖGK), Christine Appesbacher (ÖGK), Heinrich Schellhorn und Abteilungsleiter Andreas Eichhorn.
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Richtig kommunizieren bei Demenz

Ebenfalls im März starten die kostenlosen Kurse für Angehörige. Diese Kurse sind in zwei Module gegliedert: Im ersten Teil erfahren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, wie sie besser mit der Krankheit Demenz umgehen können und wie man richtig mit Demenzkranken kommuniziert. Im zweiten Teil geht es darum, wie sich pflegende Angehörige im Alltag schützen und entlasten können, um nicht selbst auszubrennen.

Thom Kinberger (ÖGK) und Heinrich Schellhorn mit Post-its und Knoten im Taschentuch als „Alltagshilfen“ von Demenzpatienten. | Foto: ÖGK/Franz Neumayr
  • Thom Kinberger (ÖGK) und Heinrich Schellhorn mit Post-its und Knoten im Taschentuch als „Alltagshilfen“ von Demenzpatienten.
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An  „Gedächtnistagen“ in die Schuhe von Demenzkranken schlüpfen

In der kostenlosen Informationsveranstaltung wird zum Thema „Altersvergesslichkeit vs. Demenz“ referiert. Demenz-Expertinnen und -Experten beantworten vor Ort alle wichtigen Fragen zum Thema Demenz: Wie lange spricht man von Altersvergesslichkeit und ab wann handelt es sich um Demenz? Was ist Demenz genau und wie kann ich mit Demenzkranken besser kommunizieren?

Im „Demenz-Parcours“ können die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in die Schuhe von Menschen mit dementiellen Erkrankungen schlüpfen und erfahren, wie es Menschen geht, die scheinbar selbstverständliche Alltagshandlungen - wie sich anziehen oder selbstständig mit Besteck umgehen - nicht mehr schaffen. Bislang fixiert sind die Gedächtnistage am 18. Mai in Saalfelden und am 8. Juni in Hallein.

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