Neurodermitis-Erkrankungen steigen: Juckreiz macht Alltag zur Qual

Neurodermitis hat in den Industrieländern zugenommen.  | Foto: Symbolbild: Unsplash
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Bis zu fünf Prozent der Bevölkerung sind von Neurodermitis betroffen. iDe Zahl von Neurodermitis-Betroffenen ist in den letzten Jahrzehnten in Industrieländern um das Zwei- bis Dreifache gestiegen. Neurodermitis ist damit die am häufigsten auftretende Hauterkrankung in Österreich. 

SALZBURG. Betroffene leiden unter quälendem Juckreiz, Schlafstörungen, Erschöpfung und einer verringerten Lebensqualität. Expertinnen  und Experten der Österreichischen Gesellschaft für Dermatologie und Venerologie des Berufsverbands der österreichischen Dermatologen haben es sich zur Aufgabe gemacht, verstärkt über Neurodermitis aufzuklären. Auch wenn Neurodermitis noch nicht heilbar ist, gab es in den letzten Jahren große Fortschritte bei der Behandlung. Unter dem Titel "Neurodermitis kratzt Sie auf?" finden Betroffene im neuen Patientenratgeber hilfreiche Informationen rund um Ursachen, Auslösefaktoren, Erkrankungsverlauf und Behandlungen. Der Ratgeber ist in Österreichs Apotheken kostenlos erhältlich.

Erstmaliges Auftreten in der Kindheit

Häufig tritt Neurodermitis, auch atopische Dermatitis genannt, erstmals in früher Kindheit auf. Bis zu 5% der Erwachsenen in Österreich leben mit der chronisch entzündlichen Hauterkrankung ein Leben lang. Typisch sind gerötete, entzündete oder trockene Hautstellen, begleitet von einem andauernden Juckreiz. Die Krankheit tritt vor allem an Armen, Ellbogen, Händen, Beinen und Füßen, im Gesicht oder auf der Kopfhaut auf – zumeist verläuft sie in Schüben. „Neurodermitis ist eine Krankheit mit vielen Gesichtern.

Häufigstes Symptom ist Juckreiz

Es gibt sie in verschiedenen Schweregraden und Verläufen. Fast alle Betroffenen leiden unter dem unangenehmen Juckreiz, der zu Stress, Schlafmangel und Konzentrationsstörungen führen kann. Dagegen müssen wir etwas tun!“, betont Sylvia Perl-Convalexius, Fachärztin für Dermatologie.

Neurodermitis hat in Österreich stark zugenommen. Bei Beschwerden sollte man nicht lange warten und den Hautarzt konsultieren. | Foto: Symbolbild: Unsplash
  • Neurodermitis hat in Österreich stark zugenommen. Bei Beschwerden sollte man nicht lange warten und den Hautarzt konsultieren.
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Österreichs Hautärztinnen und Hautärzte haben es sich deshalb zur Aufgabe gemacht, Neurodermitis-Patienten zu informieren und zu unterstützen: Der Expertenratgeber bietet Betroffenen, Angehörigen und Interessierten einen verständlichen Überblick zu Neurodermitis und Behandlungsmöglichkeiten. „Wissen und Verständnis über die eigene Erkrankung ist die Basis für ein gelungenes Gespräch zwischen Patienten und Ärzten und für eine erfolgreiche Therapiefindung“, ist auch ohannes Neuhofer, Facharzt für Dermatologie, überzeugt.

Warum habe ich Neurodermitis?

Viele Patienten versuchen die Auslösefaktoren der Erkrankung unter Kontrolle zu bringen. Doch die Ursachen von Neurodermitis liegen eigentlich in einem fehlgeleiteten Immunsystem und einer defekten Hautbarriere. Die Veranlagung zu Neurodermitis kann zudem vererbt werden. Als systemische Erkrankung betrifft Neurodermitis das gesamte Organsystem und nicht allein die Haut. Die Entzündungsprozesse spielen sich somit unter der Haut ab. Schübe werden von verschiedenen Faktoren wie Stress, trockenes Klima, Schwitzen oder Infekte ausgelöst oder verschlimmert.

Vermeidung der Auslösefaktoren keine langfristige Lösung

Eine Vermeidung dieser Auslösefaktoren hilft zwar gegen Schübe, aber bekämpft die Neurodermitis nicht langfristig. „Um die zugrunde liegende Entzündung am Schopf zu packen, gibt es neue systemische Behandlungen,“ erklärt Christine Bangert, Universitätsklinik für Dermatologie, MedUni Wien. „Diese modernen Therapien in Spritzen oder Tablettenform führen bei mittelschweren bis schweren Verläufen zu einer deutlichen und auch schnellen Juckreizlinderung und einem nahezu erscheinungsfreien Hautbild.“

Gesundheit ist Teamarbeit: Zusammenarbeit zwischen Patienten und Hautärzten

Die Broschüre liefert Antworten zu vielen Fragen rund um Neurodermitis und Behandlungsoptionen. „Informierte Patient*innen können zu einem aktiveren Umgang mit der Erkrankung finden“, weiß auch Mag. Karin Hafner, Gründerin des Hautportals hautinfo.at, die seit frühester Kindheit mit Neurodermitis lebt. „Vor etwa zwei Jahren traf ich gemeinsam mit meinem Hautarzt eine Entscheidung für eine systemische Therapie, die mir zu einem völlig neuen Hautgefühl verhalf. Mein Appell an andere Betroffene: Nehmen Sie nicht in Kauf, wenn es Ihnen schlecht geht, sondern fordern Sie gezielt Hilfe bei Ihren Hautärzten ein.“

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