Kultur im Herzen Europas
Das Friedensprojekt Salzburger Festspiele
Die Salzburger Festspiele stehen für Toleranz, Versöhnung und Humanität. Kultur als verbindendes Element. Die Festspiele wurden 1920 als Friedensprojekt nach dem 1. Weltkrieg gegründet. Die Botschaft von damals ist aktueller den je. Im RegionalMedien Salzburg Interview zum Nationalfeiertag, die Festspielpräsidentin Kristina Hammer.
SALZBURG. Als am 22. August 1920 erstmals der Jedermann auf dem Residenzplatz aufgeführt wurde, war es ein Startschuss für ein kulturelles Friedensprojekt, das ohne weltweiten Vergleich dasteht. Die RegionalMedien Salzburg haben mit der Festspielpräsidentin über die Bedeutung der Salzburger Festspiele über die Grenzen unseres Bundeslandes hinaus gesprochen.
Die Salzburger Festspiele haben eine enorme Bedeutung in der Kultur-Welt. Was unterscheidet Salzburg von anderen Kulturveranstaltungen in Österreich und der Welt?
Kristina Hammer: Die Salzburger Festspiele sind das bedeutendste 3-Sparten-Festival der Welt für Oper, Konzert und Theater. Im Festspielsommer 2023 konnten 241.000 Gäste aus 79 Ländern 179 Aufführungen und 34 Veranstaltungen im Jugendprogramm an 43 Tagen in 15 Spielstätten ansehen und dies bei einer Auslastung von 98.5 Prozent. Das ist auch international gesehen spitze. Salzburg wird im Sommer zur Kulturwelthauptstadt. Dies entspricht dem Geist unserer Gründungsväter Richard Strauss, Hugo von Hofmannsthal und Max Reinhardt. In ihrem Sinne steht der Gedanke des Friedens und der Versöhnung im Geiste der Toleranz und Humanität, der niemand von der Festspielidee ausschließt und das Verbindende zwischen Menschen unterschiedlicher Nationalitäten, Identitäten, Religionen und ethnischer Zugehörigkeit in den Mittelpunkt stellt.
Was macht den Charme der Salzburger Festspiele aus?
Hammer: Es ist die Verbindung zwischen höchster Qualität als Schlüssel zum Erfolg auf unseren Bühnen, der Internationalität in der Programmatik, unsere Künstler:innen sowie die Schönheit der Stadt und der umliegenden Berge und Seen.
Welche Bedeutung hat der Satz von Hugo von Hofmannsthal in der heutigen Zeit noch: „Salzburg ist das Herz vom Herzen Europas. Es liegt in der Mitte zwischen Süd und Nord, zwischen Berg und Ebene, zwischen der Schweiz und den slawischen Ländern.“
Hammer: Dieser Satz einer unserer Gründungsväter hat heute mehr Gültigkeit denn je. Salzburg liegt nicht nur geographisch im Herzen Europas, sondern an der Weggabelung der wichtigsten Reiserouten zwischen Nord und Süd, Ost und West. Dadurch finden wir in dieser wunderschönen Stadt kulturelle Elemente und Einflüsse aus allen Himmelsrichtungen wieder. Und auch deshalb strömen mehr denn je Besucher:innen aus 79 Ländern zu unseren Festspielen – um diesen einzigartigen und weltoffenen Geist zu erleben.
Worauf können die Salzburger Festspiele besonders stolz sein?
Hammer: Den Mut, die Durchsetzungskraft und das herausragende Sicherheitskonzept des damaligen Direktoriums, das dazu geführt hat, dass die Salzburger Festspiele als eine der ganz wenigen kulturellen Leuchttürme während der Pandemie gespielt haben und damit Hunderten von Künstler:innen Arbeit gegeben und Tausende im Publikum begeistert haben.
Was würde Österreich ohne Salzburg fehlen?
Hammer: Dies ist für mich schlicht unvorstellbar und somit auch nicht zu beantworten. Aber ich möchte jeden einladen, der bis dato noch nicht in Salzburg war, sich ein Bild dieser Stadt zu machen, sich ihrer Schönheit hinzugeben, um die Einzigartigkeit dieser Stadt, die nicht umsonst als „Rom des Nordens“ bezeichnet wird, selbst zu erfahren.
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