Salzburger Künstler verstorben
Günter Edlinger erlag kurzer schwerer Krankheit

Günter Edlingers (Mitte) bei der Präsentation seines Buches "25 Jahre Retrospektive" im Jahr 2017. Der Salzburger Künstler verstarb gestern, am Montag, den 22. Mai 2023. | Foto: Stadt Salzburg/Alexander Killer
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  • Günter Edlingers (Mitte) bei der Präsentation seines Buches "25 Jahre Retrospektive" im Jahr 2017. Der Salzburger Künstler verstarb gestern, am Montag, den 22. Mai 2023.
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Der Salzburger Maler, Autor und Musiker Günter Edlinger ist am Montag nach kurzer, schwerer Krankheit von uns gegangen. Er lebte zuletzt in Anif. Salzburg trauert um ein "Unikat" der Kunstszene.

SALZBURG. Edlinger war in vielen Kunstbereichen tätig und zeichnete sich stets durch einen sehr eigenen Stil aus. Seit 1993 war er als freischaffender Maler tätig. Zuletzt schenkte er der Stadt Salzburg 15 Gemälde verschiedener Jedermann Schauspieler im Jahr 2022. Edlinger selbst bezeichnete sich als "Bildhauer da sich heutzutage fast jeder Fünfte als Künstler sieht, sobald er einen Pinsel in die Hand nimmt". Auch als "wuider Hund" betitelte er sich selbst gerne.

Eine bunte Karriere

Über 30 Jahre lang war der 1958 in Salzburg geborene Günter Edlinger als freischaffender Künstler tätig. Als sein Markenzeichen gilt ein sehr expressiver und leidenschaftlicher Stil sowie der Einsatz ungewöhnlicher Materialien, gepaart mit Actionpainting, Bildhauerei, Gesang und Design. Unzählige Ausstellungen in Österreich und Deutschland sowie über ein Dutzend Publikationen gehen auf sein künstlerisches Konto.

Günter Edlinger sah sich als "wuider Hund". Als autodidakt war er bekannt für seinen ehrlichen und expressiven Zugang zur Kunst.
Im Bild zusammen mit Manfred Kirchmeyer und Markus Friesacher. | Foto: Neumayr/MMV
  • Günter Edlinger sah sich als "wuider Hund". Als autodidakt war er bekannt für seinen ehrlichen und expressiven Zugang zur Kunst.
    Im Bild zusammen mit Manfred Kirchmeyer und Markus Friesacher.
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In seinen eigenen Worten beschreibt der Künstler sein Leben und Schaffen auf seiner Website folgendermaßen:

"Ich verschwende meine Zeit nicht, ich denke gerne groß, frech und kühn. Die Basis meines Daseins ist der Respekt vor dem Leben. Ich sehe mein Leben als einen ewigen Lernprozess und ein Wunder, dass ich da sein darf und mich in meiner künstlerischen Vielfalt ausleben kann. Ich achte die tiefen Wünsche in meinem Inneren als einen Ruf der Evolution, sie lockt mich aus der Höhle des Etablierten und in neue Abenteuer. Ich bin ein Rebell meines Geistes, hebe gerne ab und achte deshalb darauf, dass es für mich eine klare Landebahn gibt."

Humor im Zentrum

Als einen zentralen Aspekt seines Arbeit hielt der Künstler auch den Humor hoch. Dieser sei "die beste Art, die scheinbaren Widersprüche des Lebens zu verstehen und zu genießen", so Edlinger. Wesentlich sei für ihn, dass er seine Mitmenschen niemals langweilen wolle. 

2017 feierte Edlinger 25 Jahre seines kreativen Schaffens mit der Veröffentlichung des Buches Retrospektive. Darin lässt er alle seiner künstlerischen Perioden Revue passieren, von "Fegefeuer", "Sakral", "The Art of Pain" bis zu "Club 27". Besonders "The Art of Pain" sei eine wichtige Periode für ihn gewesen. 

15 "Jedermänner" – von Alexander Moissi in den 1920er Jahren bis zu Nicholas Ofczarek rund 100 Jahre später - hat der Salzburger Künstler Günter Edlinger in seinem Zyklus „Jedermänner“ großformatig portraitiert. | Foto: Stadt Salzburg/Alexander Killer
  • 15 "Jedermänner" – von Alexander Moissi in den 1920er Jahren bis zu Nicholas Ofczarek rund 100 Jahre später - hat der Salzburger Künstler Günter Edlinger in seinem Zyklus „Jedermänner“ großformatig portraitiert.
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"Damals bin ich noch unter Drogen gestanden und habe mich mit Kokain und Alkohol vollgepumpt", sagte der Künstler bei der Veröffentlichung von "25 Jahre Retrospektive".  Seine finsteren Bilder hätten damals nur die wenigsten gemocht, für ihn seien sie aber "zutiefst befriedigend" gewesen.

2022 stellte er dann 15 Jedermann Gemälde im Haus der Stadtgeschichte aus. Den "Zyklus Jedermann" schenkte er der Stadt Salzburg.

Tod

Am Montag, dem 22. Mai, verstarb Günter Edlinger nach kurzer schwerer Krankheit. Er lebte zuletzt in Anif bei Salzburg. Vor einem Monat, am 24. April, feierte er noch seinen 65. Geburtstag.

Günter Edlinger in seinem Atelier in Grödig. | Foto: Neumayr/MMV
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