Von toten Katzen und Meth-Laboren
Tom the One veröffentlicht erstes Solo-Album

Mit „Der Sänger im Roggen“ veröffentlicht Mundart-Punk Thomas Mulitzer, alias Tom the One, heute sein erstes Soloalbum. Darauf serviert er seine ganz eigene Interpretation des Austropops. Wir sprachen mit dem aktiven Salzburger Musiker und Autor bei uns im Studio.

SALZBURG/GOLDEGG. Ursprünglich kommt Tom the One aus der Pongauer Gemeinde Goldegg. Mittlerweile fühlt er sich aber in der Stadt Salzburg auch schon sehr zu Hause. Doch der Pongauer Dialekt steht in seiner Musik nach wie vor im Zentrum. Warum das so ist und welche Rolle tote Katzen, Peter Handke und Fabelwesen auf seiner neuen Scheibe spielen, erfährst du im Interview. Auch eine kurze Live-Performance durfte da natürlich nicht fehlen.

Das neue Album

Musikalisch kennt man Thomas Mulitzer normalerweise als Sänger und Gitarrist der Salzburger Punkband Gluecrew. Wie uns Tom erzählt, hatte er aber während der Pandemie, in dem ein oder anderen Lockdown, plötzlich sehr viel Zeit und konnte sich so einmal auf ein paar Akustik Lieder in Eigenregie stürzen. Herausgekommen ist dabei "Der Sänger im Roggen". Auf dem heute veröffentlichten Singer-Songwriter Album tauscht Tom the One seine E-Gitarre gegen die Akustische ein und besingt das Leben mit all seinen oftmals skurrilen Facetten. Generell, so der Sänger, sind bei seiner Musik vor allem die Texte in der Pongauer Mundart wesentlich.

"Früher hab ich auch auf Englisch viele Songs geschrieben. Irgendwann hab ich dann aber gemerkt, dass, wenn ich so singe wie ich rede und denke, das Ganze einfach noch ehrlicher rüber kommt. Von dem her tu ich mir dann auch leichter beim Songschreiben. Ich finde einfach, dass ich da auch näher beim Publikum bin."
Thomas Mulitzer, Musiker aus Goldegg

Das neue Album von Tom The One "Der Sänger im Roggen. | Foto: Thomas Mulitzer
  • Das neue Album von Tom The One "Der Sänger im Roggen.
  • Foto: Thomas Mulitzer
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Von Katzen und Drogenlaboren  

Sowohl thematisch als auch emotional treibt es Tom auf seinem Album wirklich bunt. Die Bandbreite geht von einer humorigen Hans Söllner Homage "Mei Vodda hod a Crystal-Meth- Labor" zu seinen geliebten verblichenen Hauskatzen, Peter Handke und der mystischen Pongauer Monstrosität namens "Tatzelwurm" (eine hiesige Version des Lindwurms).

Neben diesen verschiedenen Themen weiß auch die emotionale Abwechslung des Albums zu überzeugen. Lieder wie "Tränen" und "Die Nocht is no jung" weisen eine tiefe Melancholie auf, rücken dann aber auch die positiven Seiten des Lebens in den Vordergrund. Andere Lieder wiederum, wie "Punkrock, Pornos & Poesie" und "Mei Vodda hod a Crystal-Meth- Labor" zeichnen sich wiederum durch eine sehr amüsante Note aus, welche aber auch eine Prise Sozialkritik enthält.

Thomas Mulitzer zu Gast im Studio der RegionalMedien Salzburg. Nach dem Interview gabs dann auch eine musikalische Kostprobe. Im Bild gemeinsam mit Online Redakteur Philip Steiner. | Foto: Stefan Schubert
  • Thomas Mulitzer zu Gast im Studio der RegionalMedien Salzburg. Nach dem Interview gabs dann auch eine musikalische Kostprobe. Im Bild gemeinsam mit Online Redakteur Philip Steiner.
  • Foto: Stefan Schubert
  • hochgeladen von Stefan Schubert

Die Inspiration

Der Albumtitel ist eine Hommage an J.D. Salingers Meisterwerk „Der Fänger im Roggen“. Während Salinger in seinem Roman die Grenzen des Erwachsenwerdens auslotet, geht Tom the One noch einen Schritt weiter. Denn „Der Sänger im Roggen“ erzählt von der Tragik eines Lebens als Künstler und den Schwierigkeiten, seine eigenen Werte und Träume in dieser rauen Welt zu verteidigen. Allein mit der Gitarre und seiner verrauchten Stimme zeichnet Thomas Mulitzer musikalisch ein authentisches Bild dieses Künstlers. 

Vor allem das Singer-Songwriter Genre hat es Tom the One mittlerweile sehr angetan:

" Eigentlich komme ich ja vom Punkrock. Am besten finde ich die Mischung. Also wenn Singer-Songwriter ein bisschen das Punk-Feeling haben oder wenn Punk Bands so gute Songs schreiben wie Singer-Songwriter. Von dem her finde ich beides extremst cool. Mir ist aber generell lieber ein guter Song wird schlecht gespielt, als eine Band die gut spielt aber eben einen schlechten Song."
Thomas Mulitzer, Musiker als Goldegg

Zwischendurch gibt es dann aber auch musikalische Unterstützung durch Geige, Akkordeon und Klavier. Ein besonderes Highlight ist auch ein ausschließlich aus Katzenlauten bestehendes Solo im Lied "7 Leben".

Thomas Mulitzer auf der Bühne. | Foto: Ludwig Seidl
  • Thomas Mulitzer auf der Bühne.
  • Foto: Ludwig Seidl
  • hochgeladen von Philip Steiner

Das Release

„Der Sänger im Roggen“, ein Album voller großer Emotionen und intensiver Atmosphären–ab heute, dem 05. Mai. 2023 auf Vinyl und allen Streamingplattformen erhältlich. Neugierig geworden? Schau doch vorbei bei der Albumrelease Party heute Abend im Bricks.
https://open.spotify.com/intl-de/album/76SsInl6DGs7hWWfGoGDEP

Wie uns Tom im Interview verrät, sind außerdem einige Konzerte in den kommenden Monaten geplant. Also Augen und Ohren offenhalten. Und Fans der Gluecrew dürfen sich ebenfalls im Herbst auf ein neues Album freuen. Dazu wird es auch ein Release Konzert im Rockhouse geben.
https://www.rockhouse.at/Veranstaltungen/local-heroes-special::4275

Mehr dazu:

Mundart-Punk Thomas Mulitzer singt akustisch über das Nachtleben

Mehr Musik aus Salzburg:

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