Brennpunkt Tauernautobahn A10
Die Entlastungsmaßnahmen im Detail

Am Freitag tagte ein Verkehrsgipfel in Wien mit der ressortzuständigen Verkehrsministerin Gewessler, ASFINAG-Manager und einer Bürgermeisterdelegation um LH-Stv. Stefan Schnöll, um eine Lösung für die belasteten Gemeinden an der Tauernautobahn A10 durch die Sanierungsarbeiten zu erreichen.

Autoren:
Martin Schöndorfer
Lara Hocek (Redaktion National)

Am Freitag, 20. Oktober, verkündeten Verkehrsministerin Leonore Gewessler (Grüne), LH-Stellvertreter Stefan Schnöll und Asfinag-Vorstandsdirektor Hartwig Hufnagl die Ergebnisse des Zusammentreffens. | Foto: RegionalMedien Austria
  • Am Freitag, 20. Oktober, verkündeten Verkehrsministerin Leonore Gewessler (Grüne), LH-Stellvertreter Stefan Schnöll und Asfinag-Vorstandsdirektor Hartwig Hufnagl die Ergebnisse des Zusammentreffens.
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WIEN/SALZBURG. Am Freitag, 20. Oktober, kam es zu einem Verkehrsgipfel zur Sanierung von vier Tunnel und Brücken durch die Asfinag auf der Tauernautobahn A10. In den letzten Wochen kam es dort verstärkt zu Verkehrsstaus, die die umliegenden acht Gemeinden im Pongau und Tennengau massiv belasteten. 

Die Maßnahmen als Ergebnisse des Verkehrsgipfel

Am Nachmittag hatte man sich dann gemeinsam mit den Bürgermeistern im Verkehrsministerium auf drei Maßnahmen geeinigt. "Um die Lage in der Region weiter zu optimieren, haben wir im Ministerium, gemeinsam mit der ASFINAG, alle rechtlich möglichen und verkehrstechnischen guten Lösungen auf den Tisch gelegt. Ich freue mich, dass wir gemeinsam mit dem Land Salzburg wesentliche Schritte zur Umsetzung von weiteren Maßnahmen auf den Weg gebracht haben, um die Situation während der Baustellendauer weiter zu verbessern", betonte die Verkehrsministerin und fügt hinzu: "Staus und Verzögerungen sind für niemanden erfreulich."

"Es war in Wien wichtig zu deponieren, wie wir die Situation gemeinsam mit den Bürgermeistern empfinden", sagt LH-Stv. Stefan Schnöll.  | Foto: RegionalMedien Austria
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Wie bereits im Landtagsbeschluss vom 19. Oktober festgelegt, soll ein punktuelles LKW-Transit-Fahrverbot an verkehrsstarken Tagen auf der A10 Entlastung bringen. Um einen entsprechenden Kalender zu erstellen, werde man Daten und gutachterliche Verkehrsanalysen der ASFINAG nutzen, um bis Ostern 2024 einen treffsicheren Plan aufstellen zu können. 

Das allgemeine Fahrverbot für LKWs am Wochenende wird von Samstag ab 15 Uhr auf 7 Uhr morgens vorverlegt. Diese Ausdehnung des Fahrvebots wurde vom Ministerium, der ASFINAG und dem Land Salzburg befürwortet. Die genauen Tage wolle man ebenfalls auf Basis von Daten der ASFINAG bestimmen und im Dezember bereits damit starten.

Die Sanierungsarbeitender Tauernautobahntunnel zwischen Pongau und Tennengau sind in vollen Gang. | Foto: Franz Neumayr
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Ebenfalls ungeklärt, war bis dato die Frage der Kostenübernahme der Abfahrtssperren. Hier wird die ASFINAG Personal zur Verfügung stellen, aber auch die Exekutive wird hier mithelfen müssen. Von den Sperren im Winter betroffen sind Richtung Süden die Ausfahrten Hallein, Kuchl, Golling – in Richtung Norden Pfarrwerfen-Werfen, Knoten Pongau und Eben. Die organisatorische Abwicklung, sowie die Finanzierung übernimmt die ASFINAG. Die Abfahrtssperren werden am Wochenende vom 4. und 5. November verordnet und bedarfsweise kontrolliert.

Verkehrsgipfel zum Brennpunkt Tauernautobahn | Foto: Franz Neumayr
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Wie man es bereits aus dem Sommerreiseverkehr an kritischen Tagen und neuralgischen Stellen kennt, wird kontrolliert werden. Die Verordnung der Abfahrtssperren gelte aber ab Start der Sperren durchgehend. Zusätzlich wird es neue, auch bei Dunkelheit bestens sichtbare LED-Anzeigen entlang der Strecke geben, die die Sperren signalisieren. Schnöll versprach die Durchfahrtssperren in vom Ausweichverkehr betroffenen Gemeinden zu adaptieren.

„Staus und Verzögerungen sind für niemanden erfreulich", sagt die Bundeminsterin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität und Infrastruktur, Leonore Gewessler. | Foto: RegionalMedien Östereich
  • „Staus und Verzögerungen sind für niemanden erfreulich", sagt die Bundeminsterin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität und Infrastruktur, Leonore Gewessler.
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"Staus sind für niemanden erfreulich"

„Staus und Verzögerungen sind für niemanden erfreulich. Wie bei Projekten dieser Größenordnung üblich, wurden daher alle Beteiligten auf Landesebene und lokal in den Regionen im Vorfeld bei den Planungen der A 10 Tunnelsanierung intensiv miteingebunden. So wurden im Vorfeld der erforderlichen Tunnelsanierung bereits zahlreiche und gute Maßnahmen ergriffen. Um die Lage in der Region weiter zu optimieren, haben wir im Ministerium, gemeinsam mit der ASFINAG, alle rechtlich möglichen und verkehrstechnischen guten Lösungen auf den Tisch gelegt. Ich freue mich, dass wir gemeinsam mit dem Land Salzburg wesentliche Schritte zur Umsetzung von weiteren Maßnahmen auf den Weg gebracht haben, um die Situation während der Baustellendauer weiter zu verbessern“, so Bundesministerin Leonore Gewessler.

"Die Ausfahrts- und Durchfahrtssprechen, die ab November in Kraft treten, genauso wie das erweiterte LKW-Fahrverbot, seien Maßnahmen, sind zumindest ein erster Schritt, wo wir uns einig sind", fasst Kuchls Bürgermeister Thomas Freylinger (ÖVP) das Ergebnis zusammen. | Foto: RegionalMedien Austria
  • "Die Ausfahrts- und Durchfahrtssprechen, die ab November in Kraft treten, genauso wie das erweiterte LKW-Fahrverbot, seien Maßnahmen, sind zumindest ein erster Schritt, wo wir uns einig sind", fasst Kuchls Bürgermeister Thomas Freylinger (ÖVP) das Ergebnis zusammen.
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Stimmen der Bürgermeister

Die Ausfahrts- und Durchfahrtssprechen, die ab November in Kraft treten, genauso wie das erweiterte LKW-Fahrverbot, seien Maßnahmen, die"zumindest ein erster Schritt sind, wo wir uns einig sind", fasst Kuchls Bürgermeister Thomas Freylinger (ÖVP), die drei großen beschlossenen Maßnahmen zusammen. Davon erhoffe man sich vor allem eine Entlastung auf den Bundesstraßen. In den nächsten Wochen folgen weitere Analysen und gegebenenfalls auch Maßnahmen in Absprache mit der ASFINAG. "Das sind zwei Themen: Dossiersystem auf der Tauernautobahn und die teilweise Mautbefreiung, um hier wirklich zu sehen, dass der Umgehungsverkehr wirklich zurück auf die Autobahn geleitet wird." Eine Mautbefreiung zwischen dem Walserberg und Eben im Pongau habe man jetzt nicht beschlossen, da es im Gesetz keine Basis dafür gebe, so die Verkehrsministerin. 

Bürgermeister waren letztendlich dabei

Ursprünglich war es unklar, ob die Bürgermeister der betroffenen Gemeinden dabei sein konnten. Nach einer starken medialen Berichterstattung (auch von Seiten der RegionalMedien Salzburg) kam es scheinbar in Wien zu einem Umdenken. Die Delegation um  Landeshauptmann Stellvertreter Stefan Schnöll umfasste Bürgermeister aus den Bezirken Tennengau und Pongau. Dies waren aus dem Tennengau: Dr. Thomas Freylinger (Kuchl/ÖVP), Peter Harlander (Golling, ÖVP), Pongau: Hubert Stock (Werfen/ÖVP), Bernhard Weiss (Pfarrwerfen/ÖVP), Hansjörg Obinger (Bischofshofen/SPÖ), Rupert Bergmüller (Hüttau/ÖVP) und Franz Fritzenwallner (Eben/ÖVP). Die Delegation führte die Reise mit der Bahn durch.

 "Die ASFINAG hat die Variante mit der kürzest möglichen Bauzeit und den geringsten Verkehrsbeeinträchtigungen gewählt. Die für den Pendler- und regionalen Wirtschaftsverkehr gesetzten multimodalen Maßnahmen wie Ausbau des ÖV und Pendlerparkplätze wirken, wie die Verkehrssituation an Werktagen beweist", meint Hartwig Hufnagel, Vorstand der Asfinag. | Foto: RegionalMedien Austria
  • "Die ASFINAG hat die Variante mit der kürzest möglichen Bauzeit und den geringsten Verkehrsbeeinträchtigungen gewählt. Die für den Pendler- und regionalen Wirtschaftsverkehr gesetzten multimodalen Maßnahmen wie Ausbau des ÖV und Pendlerparkplätze wirken, wie die Verkehrssituation an Werktagen beweist", meint Hartwig Hufnagel, Vorstand der Asfinag.
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Asfinag ist Gesprächsbereit

Der ASFINAG-Vorstand Hartwig Hufnagel betonte die Gesprächsbereitschaft seines Unternehmens. Allerdings nur, „wenn es um konstruktive und praktisch realisierbare Maßnahmen geht. Wir stehen daher zu unserer Zusage, die behördlich zu verordnenden Abfahrtsperren vor Ort organisatorisch durchzuführen und Kontrollen sicherzustellen“, so Hufnagl.

Gleichzeitig forderte der Manager Hufnagl einen breiten Konsens der Vernunft ein, da für ihn die Baustelle zur Erhaltung der Tauernautobahn alternativlos sei. "Die ASFINAG hat die Variante mit der kürzest möglichen Bauzeit und den geringsten Verkehrsbeeinträchtigungen gewählt. Die für den Pendler- und regionalen Wirtschaftsverkehr gesetzten multimodalen Maßnahmen wie Ausbau des ÖV und Pendlerparkplätze wirken, wie die Verkehrssituation an Werktagen beweist", meint Hartwig Hufnagel.

Laut der ASFINAG sollen die Baumaßnahmen bis November 2025 dauern.

Die Sanierungsarbeiten sollen laut Asfinag bis Ende 2025 andauern. | Foto: Franz Neumayr
  • Die Sanierungsarbeiten sollen laut Asfinag bis Ende 2025 andauern.
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Die Maßnahmen im Detail

  • Punktuelles LKW-Transit-Fahrverbot: Dieses soll auf der A 10 an verkehrsstarken Tagen umgesetzt werden. Zur Definition des entsprechenden Kalenders führt die ASFINAG eine gutachterliche Verkehrsanalyse durch. Das Ziel: ein zeitnaher Plan bis Ostern 2024 und eine Verankerung im Fahrverbotskalender. Der konkrete Geltungsbereich auf der A 10 – jedenfalls aber im Zulauf zur Baustelle und im Bauabschnitt – wird ebenso im verkehrstechnischen Gutachten geklärt.
  • Generelles LKW-Fahrverbot ab Samstag, 7.00 Uhr: Auch diese Ausdehnung des Fahrverbots wird durch Klimaschutzministerium, ASFINAG und Land Salzburg uneingeschränkt befürwortet. Die genauen Tage werden ebenso auf Basis von Verkehrsanalysen beziehungsweise auf Fachebene definiert: Start voraussichtlich Anfang Dezember.
  • Abfahrtssperren: Von der geplanten Verordnung für den Winter umfasst sind Richtung Süden die Ausfahrten Hallein, Kuchl, Golling – in Richtung Norden Pfarrwerfen-Werfen, Knoten Pongau und Eben. Die Finanzierung und organisatorische Abwicklung übernimmt die ASFINAG. Die Abfahrtssperren werden am Wochenende vom 4. bis 5. November verordnet und bedarfsweise kontrolliert.
  • Wie bereits im Sommer wird an kritischen Tagen und neuralgischen Stellen kontrolliert, grundsätzlich werden die Abfahrtsperren ab Start der Wintersaison aber durchgehend verordnet. Der Autobahnbetreiber wird die Sperren durch zusätzliche neue, auch bei Dunkelheit bestens sichtbare LED-Anzeigen entlang der Strecke signalisieren.
  • Das Land Salzburg wird die Durchfahrtssperren in vom Ausweichverkehr betroffenen Gemeinden adaptieren und bei Bedarf aktivieren.

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