Frauenpower im land.talk
Starke Frauen am Podium im Chiemseehof

Land Talk Chiemseehof Salzburg zum Thema "Frauen" v.l. Elisabeth Gutjahr (Mozarteum Salzburg), Monika Köppl-Turyna (Eco Austria Intitut), Waltraud Langer (Landesdirektorin ORF Salzburg), Lydia Gruber (Paracelsus Medizinische Privatuniversität), Brigitte Bach (Salzburg AG) und Landtagspräsidentin Brigitta Pallauf. | Foto: Land Salzburg / Franz Neumayr
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  • Land Talk Chiemseehof Salzburg zum Thema "Frauen" v.l. Elisabeth Gutjahr (Mozarteum Salzburg), Monika Köppl-Turyna (Eco Austria Intitut), Waltraud Langer (Landesdirektorin ORF Salzburg), Lydia Gruber (Paracelsus Medizinische Privatuniversität), Brigitte Bach (Salzburg AG) und Landtagspräsidentin Brigitta Pallauf.
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In der fünften Ausgabe der Diskussionsreihe „land.talk“ steht, anlässlich des Weltfrauentages, Artikel 9 der Salzburger Landesverfassung im Mittelpunkt. Nämlich die Chancengleichheit und Gleichstellung - insbesondere von Frauen. Aber auch der Wert der Demokratie ist Thema des land.talks. 

SALZBURG. Die gleichberechtigte Teilhabe ist längst noch nicht verwirklicht, aber in historischen Dimensionen vollzieht sich ein echter Umbruch. "Die Corona-Pandemie hat jedoch in Bezug zur Gleichstellung von Mann und Frau einen Rückschritt verursacht, wie Statistiken belegen“, so Landtagspräsidentin Brigitta Pallauf. Das Thema Demokratie und ihr Wert ist angesichts der Vorgänge in der Ukraine aktueller denn je. Die Kriegshandlungen in der Ukraine haben auch Einfluss auf Österreich – Öl und Gaspreise steigen - eine Inflation von sechs Prozent Ende des Jahres nicht unwahrscheinlich. Brigitte Bach von der Vorständin der Salzburg AG spricht sich in diesem Zusammenhang für eine höhere Unabhängigkeit von Russland und Investitionen in erneuerbare Energien aus.

"Wir brauchen einen Schulterschluss und müssen schneller vorankommen. Wir müssen schneller werden und unsere Energieversorgung selbst in die Hand nehmen", so Brigitte Bach.

Gleichberechtigung in der Politik?

Im österreichischen Nationalrat liegt der Anteil der weiblichen Abgeordneten bei 40 Prozent. Mit 36 Prozent liegt das Salzburger Landesparlament knapp darunter. „Die gleichberechtigte Teilhabe ist längst noch nicht verwirklicht, aber in historischen Dimensionen vollzieht sich ein echter Umbruch. Die Corona-Pandemie hat jedoch in Bezug zur Gleichstellung von Mann und Frau einen Rückschritt verursacht, wie Statistiken belegen“, so Landtagspräsidentin Brigitta Pallauf.  Von Gleichberechtigung lässt sich also noch nicht sprechen. 

Landtagspräsidentin Brigitta Pallauf. | Foto: Land Salzburg / Neumayr – Leopold
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Wie selbstverständlich ist die hohe Position an der Universität? "Ich war zu Beginn meiner Karriere definitiv gewünscht – ich wurde als einzige akzeptable Frau mitgeführt – man musste sich ja an die Frauenquote halten. Das wurde unter vorgehaltener Hand auch ausgesprochen. Insofern ich glaube schon das es immer einen Weg braucht. Handlungsbedarf besteht diese Wege zu pflegen. Damit andere Frauen ihn ebenfalls beschreiten können", schildert Elisabeth Gutjahr, Direktorin am Mozarteum. 

Lydia Gruber ist Kanzlerin der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität und hat eine ähnliche Erfahrung gemacht. Sie ist allerdings überzeugt das es einen nicht hindern soll sich für eine hohe Position zu bewehren.

"Ich war immer eine Frau unter vielen Männern. Ich habe eine technische Ausbildung absolviert aber es ist nicht selbstverständlich das Frauen in der Forschung sind. Aber ich glaube ich bin in der richtigen Position um das selbstverständlich zu machen", erzählt Brigitte Bach, Vorständin der Salzburg AG von ihrem Karriereweg. 

Gleichberechtigung: Auf der Stelle treten oder Fortschritt?

Monika Köppl-Turyna sieht als größtes Hindernis für die Karriere der Frau sich um Haushalt und Kinder zu kümmern. "In Österreich wäre meine Karriere sicher schwieriger gewesen. Die Kritik nicht zu Hause zu bleiben als Mutter ist ein Hindernis für die Karriere. Das ist eine der wichtigsten Diskussionen, die man führen muss – Karriere mit Kind." Die Befürchtung es gäbe einen Rückschritt zu konservativen Familienbildern sieht sie aber als  unbegründet – die Corona Pandemie hätte gezeigt wo die Gesellschaft stünde und welche Probleme es in den Belangen der Gleichberechtigung zu bewältigen gäbe. 

Monika Köppl-Turyna, Direktorin EcoAustria – Institut für Wirtschaftsforschung. | Foto: Markus Rössle
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Für Brigitte Bach ist der Weg zur Gleichberechtigung ein auf der Stelle treten. "Wenn Mädchen in Mathematik schlecht sind dann ist das noch immer nicht so dramatisch, wie wenn sie sprachlich schlecht werden. Wir brauchen aber Mädchen in den MINT-Fächern für Innovation und Kreativität." Es gäbe noch viel Luft nach oben: Attraktivere Teilzeitbeschäftigungen, Mentoring, Frauen in die Sichtbarkeit bringen, in den Familien ansprechen aber auch in der Politik müsse sich noch einiges bewegen.

Frauenquote in der Politik: Salzburg braucht laut Lydia Gruber mehr Frauen an der Spitze. Eine Frauenquote sei zwar gut, es brauche aber mehr als eine präsente Frau. Deswegen widmet sich Lydia Gruber der Förderung von Frauen. 

Elisabeth Gutjahr (Rektorin Universität Mozarteum) | Foto: Martin Schöndorfer
  • Elisabeth Gutjahr (Rektorin Universität Mozarteum)
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Elisabeth Gutjahr sieht insbesondere in Gremien an der Universität Luft nach oben – aber sie sieht auch die positive Seite – Salzburg feiert die Frauen. Die österreichischen Frauen empfindet sie selbstbewusster als deutsche Frauen. "Mir ist aufgefallen das die österreichischen Frauen mehr egal stylish, sportlich oder alternativ – die österreichischen Frauen haben eine positive Inszenierung." Sie sieht aber auch einen Rollendruck – in der Kleidung: "In meiner Zeit war das offen was ich anziehe. Die Werbung und Social Media gibt Druck vor – darf ich machen was mir Spaß macht oder halte ich mich an das Rollenbild? Man muss sich als Jugendliche noch nicht so inszenieren, sondern sich selbst finden." 

Carina Schwab sieht Potenzial in Mentoring-Programmen insbesondere für die Rückkehr in den Beruf nach der Schwangerschaft. "Eine erfahrene Kollegin kann viel bestärken. Bei uns im Unternehmen ist das sehr toll. Mein Einwand vorher mit den Kinderbetreuungsmöglichkeiten ich würde mir wünschen das ich näher an meinen Kinder sein kann – eben Betriebskindergarten wo ich mit meinem Kind zu Mittag essen kann und dann wieder an die Arbeit gehe." 

Wie lassen sich Rollenbilder aufbrechen?

"Ich denke da sind wir ganz am Anfang. Man muss Kindergärten als eine Bildungseinrichtung sehen und anerkennen. Wenn sich das durchsetzt das sich Kinder im Kindergarten genauso gut entwickeln wie bei der Mutter, dann könnte das ein Schub sein. Oft gibt es nicht genug Nachfrage und dementsprechend kein Angebot und es muss leistbar sein von der Teilzeit auf Vollzeit aufzustocken. Ich wünsche mir auch Änderungen beim Kinderbetreungsgeld – wir sehen oft das es beim zweiten Kind schwierig wird das der Mann in Karenz geht", so Monika Köppl-Turyna, Direktorin EcoAustria – Institut für Wirtschaftsforschung. 

Brigitte Bach spricht sich für die Teilnahme an Frauennetzwerken aus, dies sei eine Möglichkeit um das kulturelle Umfeld zu verändern. 

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