ADHS / Psychotherapie
Kann die Ernährung die Symptome verbessern?
Keine Diät kann nachweislich die ADHS Symptomatik abschwächen
Weder die so genannte „Feingold Diät" noch Diäten auf der Basis von Nahrungsmittelunverträglichkeiten noch langkettige Fettsäuren erzielen eine wesentliche Verbesserung der Symptomatik.
Diäten und die Ernährung könnten sich zwar eventuell auf den Hirnstoffwechsel auswirken und die Symptome von ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätssyndrom) verbessern, allerdings gibt es hierfür keine empirischen und wissenschaftlich fundierten Nachweise. Bis jetzt müssen wir daher von einem Placebo-Effekt ausgehen.
Künstliche Süßstoffe könnten Symptome verstärken
Die aktuellen Leitlinien zur Behandlung von ADHS sehen daher keine Diäten vor. Selbstverständlich erhöht aber eine ausgewogene, gesunde, abwechslungsreiche und vitaminreiche Ernährung die kognitive Leistungsfähigkeit. Im Einzelfall kann es Betroffenen auch helfen, wenn sie auf künstliche Süßstoffe (insbesondere Aspartam) und Light-Produkte verzichten, wobei auch hier noch empirische Untersuchungen ausstehen. Aspartam kann dazu führen, dass weniger Tyrosin, das ist der Vorläufe von Dopamin, ins Gehirn gelangt. Auch die Aufnahme von Tryptophan, dem Vorläufer von Serotonin, kann erschwert werden, was wiederum zu Depressionen führen kann.
Aber wie gesagt: Diese Zusammenhänge sind noch unklar und wissenschaftlich-empirisch nicht belegt.
Film: "ADHS - Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung"
Die Ernährung kann wahrscheinlich ADHS nicht abmildern. Lediglich Ritalin und andere Medikationen können das. Erfahren Sie in diesem Film, was Kindern mit ADHS in der Schule helfen kann.
Exkurs: ADHS bei Erwachsenen
Menschen die unter ADHS (dem Aufmerksamkeitsdefizits- und Hyperaktivitätssyndrom) leiden, tun sich schwerer als neurotypische Personen, sich selbst zu steuern, zu kontrollieren und sich zu konzentrieren. Sie verlieren rascher den Fokus, driften mit ihrer Aufmerksamkeit ab und neigen zum Verlust der Impulskontrolle. Auch körperliche Unruhe sowie ein starker Drang, sich zu bewegen, sind Symptome von ADHS. Weitere Bezeichnungen für ADHS sind: die Hyperkinetische Störungen oder das Zappelphilipp-Syndrom.
Filmtipp: "ADHS bei Erwachsenen"
ADHS und ADS werden bei erwachsenen Menschen oft gar nicht oder viel zu spät diagnostiziert.
Autor: Florian Friedrich
Psychotherapeut in Salzburg und Hamburg
(Existenzanalyse)
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.