Psychologie
Traumen nach Unfällen, Katastrophen, Terroranschlägen

Film: "TRAUMA nach ZUGUNFALL in Bad Aibling"

Opfer, Unfallverursacher*innen, Angehörige, Ersthelfer*innen und Angehörige werden durch schwere Unfälle oftmals traumatisiert.

Unfälle, Katastrophen und Terroranschläge rufen bei den Opfern, den Beobachter*innen und Angehörigen Gefühle von Schock, Entsetzen, Grauen und tiefer Hilflosigkeit hervor. Jeder Mensch geht mit derartigen Extrembelastungen anders um. Ärger, Verzweiflung, Wut und Hass auf die Täter*innen sind normale und gesunde Reaktionen, welche unsere Psyche benötigt, um Extrembelastungen gut zu verarbeiten.

Manche Menschen werden aber auch noch Wochen, Monate oder Jahre später von den schrecklichen Bildern, emotionaler Überflutung, Stress, Schockzuständen und körperlichen vegetativen Beschwerden gequält.

Bei einigen Opfern und Beobachter*innen hat sich damit eine Posttraumatische Belastungsstörung entwickelt, die Jahre andauern kann. Unsere Psyche ist mit der Bewältigung dieser Traumen manchmal überfordert. Eine Traumatherapie kann Ihnen helfen, rascher aus einer Posttraumatischen Belastungsstörung herauszufinden.

Während einer Traumatisierung wird die schlimmste, lebensbedrohliche Angst und Pein im Gehirn abgespeichert. Sind wir danach wieder mit einem ähnlichen Reiz bzw. Stimulus konfrontiert (etwa einem lauten Knall, einem Schrei, einem Geruch, einer Farbe, einem Licht), dann kann unsere bewusste Wahrnehmung keinen Zusammenhang zur objektiven Realität mehr herstellen. Unsere Realität verzerrt sich, eine Realitätsprüfung ist nicht mehr möglich, wir fühlen uns mit unserem Leben bedroht, bekommen Schweißausbrüche, Herzrasen und Panik. Viele traumatisierte Menschen halten sich dann irrtümlicherweise für verrückt.

Oft ist eine kostenlose Psychotherapie über den Opferschutz des Bundessozialamtes möglich, wenn Sie Opfer oder Angehörige*r einer Straftat und/oder eines Terroranschlages sind, die auf österreichischem Boden, in einem österreichischen Flugzeug oder Schiff stattgefunden haben.

Film: "Neun Minuten – Ein Jahr danach": Die Dokumentation zum Terror in Wien

Trauma nach einem Unfall

Schwere Unfälle gehen mit einem lebensbedrohlichen Gefühl, Todesängsten, einer massiven existentiellen Erschütterung und totaler Ohnmacht einher. Diese Gefühle sind normal und können auch bis zu ein paar Wochen nach einem Unfall andauern. Von einer Posttraumatischen Belastungsstörung spricht man in der Psychologie erst dann, wenn diese Zustände Monate lang (manchmal auch Jahre lang) bestehen bleiben und sich chronifizieren. Wenn andere Menschen oder geliebte Angehörige beim Unfall ums Leben gekommen sind, dann ist das Risiko für Traumafolgestörungen besonders hoch. In diesem Fall ist unbedingt eine psychotraumatherapeutische Hilfe notwendig.

Auch dann, wenn körperliche Traumen wie Wunden, Prellungen, Knochenbrüche u.v.m. schon längst verheilt sind, kann eine Posttraumatische Belastungsstörung weiterhin vorliegen.

Unter traumatisierende Unfälle fallen auch Sportunfälle oder Unfälle zuhause. So sterben jedes Jahr beim Skifahren und auf Bergwanderungen zahlreiche Menschen in ihrer Freizeit oder erleiden schwere, manchmal lebenslang einschränkende Verletzungen, welche sie traumatisieren.

Besonders schlimm können Jahrestage von Unfällen, Terroranschlägen und Katastrophen sein. Die Opfer und Betroffenen spüren oftmals schon in den Wochen zuvor starke Ängste, innere Anspannungen, vegetative Beschwerden und Schlafstörungen.

Isolation: Traumen machen uns einsam

Früher wurden Opfer von schweren Unfällen, wie etwa dem Tanklastzugunglück von Los Alfaques oder der Flugkatastrophe in Rammstein, alleine gelassen und bekamen keine traumatherapeutische Hilfe. Erst Jahrzehnte später nach unsäglichem psychischem und somatischem Leiden begaben sich einige wenige Opfer in Traumatherapie.

Auch nach der Massenpanik auf der Loveparade in Duisburgsuizidierten sich in den darauffolgenden Jahren einige Augenzeug*innen aufgrund von Traumafolgestörungen.

Traumen isolieren uns, machen uns einsam, spalten uns von den Mitmenschen ab. Opfer, Angehörige und Überlebende solidarisieren sich in der Regel nicht, sondern versuchen, einsam und allein mit den Traumafolgesymptomen klar zu kommen. Diese Einsamkeit und Isolation ist eine typische Störung nach schweren Traumatisierungen.

Was ist nach Unfällen, Katastrophen und Terroranschlägen wichtig?

Da zahlreiche Opfer, Augenzeug*innen und Ersthelfer*innen eine PTBS entwickeln, ist Prävention umso wichtiger. Je früher ich nach schweren Traumen psychische Erste Hilfe und Krisenintervention erhalte, desto unwahrscheinlicher ist es, dass ich eine Posttraumatische Belastungsstörung entwickle. Aber selbst wenn sich eine PTBS ausbildet, ist es bedeutsam, dass ich mich möglichst früh in traumatherapeutische Begleitung bzw. Psychotraumatherapie begebe. Denn je länger ich Trigger, angstauslösende Situationen etc. vermeide, desto mehr verfestigen sich Traumafolgesymptome und Vermeidungsverhalten.

Was brauchen Menschen unmittelbar nach Unfällen und Katastrophen?

Neben medizinischer und notärztlicher Hilfe benötigen sie

  • Menschen, die sich ihnen empathisch zuwenden und Anteil nehmen
  • Personen, die einfach nur da sind und Halt geben
  • Informationen, über das, was geschehen ist und welche Konsequenzen dies hat
  • Hilfe beim Organisieren und bei praktischen Angelegenheiten
  • Psychische Betreuung, allerdings nur dann, wenn die Betroffenen diese annehmen wollen. Diese Hilfe darf nicht übergriffig und vereinnahmend aufgedrängt werden.

Film: "Tödlicher Autounfall: Ich war schuld! | Wie gehen wir mit Schuld um?"

Die Verursacher*innen von Unfällen leiden ebenfalls oft unter psychischen Traumen, vor allem dann, wenn Alkohol am Steuer im Spiel war oder zu schnelles Fahren den Unfall ausgelöst hat. Sie erleben dann überflutende Schuldgefühle und Impulse zum Suizid.

Viele Überlebende von Katastrophen, Unfällen, Unglücken und Terroranschlägen fühlen sich schuldig, auch dann, wenn sie gar keine Schuld daran haben. Dieses Phänomen bezeichnet man auch als "Überlebenden-Schuld" und ist ein typisches Traumafolgesymptom.

Weitere Gründe für psychische Traumafolgestörungen sind:

  • Vergewaltigungen
  • Umwelt- und Naturkatastrophen
  • Körperliche, psychische und sexuelle Gewalt
  • Krieg und Kampfhandlungen
  • Flucht und Vertreibung
  • Folter

Was sind typische Symptome einer Posttraumatischen Belastungsstörung?

  • Ein Wiedererleben des Unfalles oder der Katastrophe, als ob er/sie jetzt in diesem Moment gegenwärtig wäre. Dabei können sich so genannte "Flasbacks" immer wieder abspielen. Die Betroffenen haben dann das Gefühl, das Trauma erneut zu durchleben und sind oft körperlich und emotional von negativen Gefühlen und Emotionen überflutet.
  • Vermeidung von Gedanken oder Handlungen: Die Betroffenen vermeiden Gedanken, Orte, Geräusche, Personen, Handlungen und Situationen, die sie an die Katastrophe oder den Unfall erinnern. Manche Menschen vermeiden dann etwa bestimmte Fahrzeugmodelle oder Farben von Verkehrsfahrzeugen. Oder sie trauen sich gar nicht mehr mit einem Auto oder anderen Verkehrsfahrzeug zu fahren. Diese Angstvermeidung führt rasch zu einer immensen Verschlechterung der Lebensqualität und gravierenden Einschränkungen im Alltag.
  • Ständige körperliche und psychische Anspannungen und leichte Reizbarkeit: Typisch ist eine Persönlichkeitsveränderung. Traumafolgesymptome saugen viel Kraft und Lebensenergie. Durch den chronischen Stress werden wir gereizt und sind emotional nicht mehr belastbar.

Darüber hinaus kommt es oftmals zu

  • Angst- und Panikattacken
  • Schreckhaftigkeit
  • Herzrasen und anderen vegetativen Beschwerden
  • Atemnot und Schweißausbrüchen
  • Psychischem und körperlichem Arousal
  • Konsum von Alkohol, Medikamenten und Drogen

Ob ich Traumafolgesymptome ganz heilen oder nur abmildern kann liegt a) an meiner genetischen Disposition und b) ob ich mithilfe einer Traumatherapie die fehlenden Verknüpfungen im Großhirn wiederherstellen kann (dies erfordert Training), um die Kontrolle über Trigger, Emotionsüberflutung und innere Bilder zu erlangen.

Was machen Traumatisierungen mit unserem Hirn?

Ganz einfach und schematisch erklärt besteht unser Gehirn aus zwei Bereichen:

  1. Mit dem Großhirn denken wir bewusst und reflektiert.
  2. Der entwicklungsbiologisch ältere Teil, das Stammhirn oder Reptilienhirn, ist u.a. für unsere Emotionen verantwortlich. Angst, Hass, Wut und Hilflosigkeit schießen ohne unsere bewusste Entscheidung innerhalb von Millisekunden ein. Was im Stammhirn geschieht, passiert unbewusst ohne unsere willentliche Entscheidung. Wir können nie verhindern, dass Angst oder andere Emotionen auftreten. Bei Gefahr ist es unser Stammhirn, welches entscheidet, ob wir in den Kampf-, Flucht- oder Totstellreflex geraten.

Mithilfe unseres Großhirns können wir uns dann bewusst entscheiden, wie wir mit unseren schwierigen und negativen Emotionen umgehen. Wenn ich etwa als verheirateter Ehemann sexuelle Lust empfinde, dann kann ich mich dennoch gegen ein sexuelles Abenteuer mit einer attraktiven Arbeitskollegin entscheiden.

Während schwerer Traumatisierungen ist unser Großhirn jedoch völlig lahmgelegt. Wir können dann unbewusste Reaktionen nicht mehr bewusst einordnen oder verknüpfen. Angst, Ohnmacht, Hilflosigkeit und Entsetzen werden nicht bewusst verarbeitet und als Narrativ in unserem biographischen Gedächtnis zeitlich abgespeichert. Traumen gehen also mit einer Zersplitterung und Zeitlosigkeit einher, die ohne Traumatherapie das ganze Leben lang bestehen bleiben kann. Die unverarbeitete Hilflosigkeit, Angst und das Entsetzen bleiben in den tiefen Hirnregionen gespeichert und können nicht willkürlich kontrolliert werden.

Nach der Flugkatastrophe von Ramstein mussten etwa Ersthelfer*innen und Überlebende auch noch viele Jahre später bei Grillgeruch erbrechen. Das ursprüngliche Trauma (verbrannte menschliche Überreste) wurde durch den geruchlichen Trigger reaktiviert. Deshalb spricht man auch nicht von Retraumatisierung, sondern von einer Reaktivierung des Traumas.

Was kann mir nach Traumatisierungen helfen?

Ganz wichtig ist, dass Sie als Opfer Dinge, Hobbys und Aktivitäten machen, die ihnen guttun und dass Sie sich mit guten sozialen Kontakten und liebevollen Menschen umgeben. Es ist ratsam, Hilfe anzunehmen, nach Unwetterschäden und Naturkatastrophen auch materielle Hilfe.

Das Erleben und Überleben von Naturkatastrophen, Unfällen und Terroranschlägen ist für Körper und Psyche extrem belastend. Es kann deshalb sein, dass Sie in den darauffolgenden Wochen und Monaten weniger leistungsfähig sind, mehr Ruhezeiten, Pausen und Schonung brauchen. Dennoch sind Ablenkungen und sinnstiftende Aktivitäten wichtig, besonders bei Kindern das Spielen, Malen, Zeichnen und Kreativität. Darüber hinaus stellt das Sprechen über das Erlebte stellt eine wichtige Ressource dar.

Gefährlich sind nach traumatischen Erlebnissen:

  • Zuviel Schonung und Isolation
  • Vereinsamen
  • Kummer und Not in sich hineinzufressen

Viele versuchen sich nach schweren Traumen zusammenzureißen, setzen Abwehrstrategien ein, kompensieren ihr Trauma. Dies geht mitunter lange gut, kostet aber viel Kraft und Lebensenergie. Typisch für schwere Traumatisierungen sind Verstummen, das Trauma bleibt dann das Unaussprechliche.

Film: "Das Wasser ging, das Trauma blieb - Rückkehr ins Flutgebiet"

Katastrophen wie Erdbeben, Lawinen und Überschwemmungen

Die Traumaforschung weiß heute, dass nach Unfällen, Katastrophen und Terroranschlägen rasche, niederschwellige und eine umgehende psychologische Unterstützung essentiell ist.

Bei Naturkatastrophen kommt jedoch verschärfend hinzu, dass diese länger andauern können, dass nicht klar ist, wann das Ende sein wird und dass sich das Ausmaß der gesamten Katastrophe erst nach vielen Tagen, manchmal sogar erst nach Wochen zeigt. Oft ist erst nach Wochen klar, dass Vermisste tot sind, oder die sterblichen Überreste werden gar nie gefunden.

Folgende Personen bedürfen nach Naturkatastrophen oftmals der psychotraumatologischen Hilfe:

  • Direkt Betroffene von Katastrophen und Naturkatastrophen
  • Deren Angehörige
  • Ersthelferinnen, Bergemannschaften, Polizist*innen, Angehörige der Feuerwehr und Spurensicherung, sonstige Helfer*innen
  • Die Bevölkerung im Gebiet, wo die Katastrophe stattfand

Wo erhalte ich nach Katastrophen in Österreich niederschwellige Krisenintervention?

Krisenintervention ist immens wichtig und kann auch von Laien, Angehörigen und Ersthelfer*innen gut durchgeführt werden. Krisenintervention ist so wirksam, dass viele Opfer und Augenzeug*innen danach gar keine traumatherapeutische Hilfe mehr benötigen.

Trauma als Berufskrankheit

Helfer*innen nach Naturkatastrophen, Flugzeugabstürzen etc. sind meist mit unsäglichem Leid konfrontiert. Oft brennen sich ihnen grauenerregende Bilder von Opfern bzw. den Leichen ein. Damit sind sie in der Regel überfordert.

Zudem macht das Mitleiden mit den Opfern hilflos und ohnmächtig. Manchmal werden Helfer*innen mit ihrer Not und ihren Traumatisierungen alleine gelassen und fühlen sich einsam. Dies erschwert den Prozess der Verarbeitung des Gesehenen und Erlebten.

Für Ersthelfer*innen und Polizist*innen ist oftmals eine kostenlose Traumatherapie finanziert durch den Arbeitgeber bzw. die Hilfsorganisation möglich. Eine Traumatisierung aufgrund eines beruflichen Einsatzes kommt nämlich einer Berufskrankheit gleich.

Wie kann mir eine Traumatherapie helfen?

Im Rahmen einer Traumatherapie versuchen Psychotherapeut*innen, Menschen an ihr ursprüngliches Trauma behutsam heranzuführen. Hier werden innere Bilder aktiviert und dann zu Narrativen zusammengeführt. Das Großhirn wird in der Traumatherapie stets aktiviert und bewusst eingesetzt, um die mit dem Trauma assoziierten Emotionen, Körpergefühle und Bilder zu verarbeiten und zu integrieren.

In einer Traumatherapie ist es nicht möglich, das Gedächtnis und belastende Bilder völlig zu löschen. Allerdings ist es möglich zu lernen, wie Sie furchtbare Erinnerungen kleiner machen können, wie Sie Horror-Bilder durch schöne positive Bilder ersetzen und einen Zustand der tiefen Ruhe, inneren Sicherheit, Gelassenheit und körperlichen Entspannung selbst herstellen können. Die moderne Traumatherapie arbeitet hier mit Hypnose, hypnotherapeutischen und körpertherapeutischen Ansätzen.

Viele Menschen entwickeln sich übrigens nach schweren Traumatisierungen und deren Bewältigung sogar zu besonders stabilen, gefestigten und gestärkten Persönlichkeiten. Dieses Phänomen wird auch als Posttraumatisches Wachstum bezeichnet. Sie leben dann sinnstiftend und intensiver, weil sie sich der Vergänglichkeit ihres Lebens bewusst sind.

Film: "Traumatisierte Polizisten: Wenn Einsätze tiefe Spuren hinterlassen"

Viele Polizist*innen werden durch Einsätze traumatisiert. Typische Traumafolgesymptome treten in der Regel erst zeitversetzt auf. Viele schämen sich ihrer Posttraumatischen Belastungsstörung, weshalb die Dunkelziffer sehr hoch ist.

Psychische Erste Hilfe nach Unfällen und Katastrophen

Damit Menschen keine PTBS entwickeln, können Sie als Ersthelfer*in folgende Tipps und Strategien beachten:

  • Lebensrettende medizinische Maßnahmen haben selbstverständlich immer Vorrang.
  • Die verletzte Person sollte konstant warm gehalten werden.
  • Ermutigen Sie das Opfer, zu zittern und sich zu schütteln. Dies hilft uns, Schockzustände besser zu verarbeiten und zu überwinden. Nach dem Schütteln und Zittern erleben wir meist Erleichterung, unser Puls wird langsamer, unsere Atmung ruhiger und tiefer. Unser Körper weiß schon was er braucht. Wenn wir aber diese Entladung unterbinden, dann können sich rascher körperliche Traumafolgesymptome ausbilden.
  • Jenes Zittern und Schütteln wird auch als "Entladung" bezeichnet und kann schon Mal 15 bis 25 Minuten andauern. Diese körperliche Aktivierung ist ein natürlicher und biologisch sinnvoller Heilungsprozess und hilft dem Körper, erstarrte und blockierte Energie abzubauen.

Kinder nach Unfällen

  • Wenn Kinder Unfälle und Katastrophen erleben, dann sollten Sie besonders sensibel sein. Kinder, welche aus dem Schock herausgeraten, weinen und zittern meist. Diesen biologisch natürlichen Prozess dürfen Sie keinesfalls unterbinden. Das physische Zittern und der psychische emotionale Ausdruck müssen so lange stattfinden dürfen, bis sie von selbst abnehmen. Kinder, die sämtliche Emotionen und körperlichen Energien abführen und entladen können, leiden seltener unter posttraumatischem Stress und verarbeiten Traumen gesünder.
  • Vermitteln Sie deshalb ihrem Kind, dass Zittern, Schluchzen, Heulen und Weinen wichtig, gesund und heilsam sind. Es handelt sich hierbei um einen instinktiven Heilungsvorgang des Körpers.

Wie erkenne ich, dass Kinder unter einer PTBS leiden?

Folgende Verhaltensweisen und Symptome können Hinweise auf posttraumatischen Stress sein:

  • Wenn Kinder das Trauma im Spiel wiederholen, etwa eine Puppe schlagen.
  • Zwanghafte Manierismen
  • Der Rückfall in frühere Entwicklungsstadien und regressives Verhalten (etwa wieder Daumenlutschen, Einnässen und Einkoten, obwohl das Kind dies normalerweise nicht mehr tut)
  • Schreckhaftigkeit, Hypervigilanz
  • Mit anderen Kindern raufen, Erwachsene schlagen, um sich treten, aggressive Verhaltensweisen
  • Emotionale Taubheit, Apathie
  • Somatoforme Beschwerden wie Kopfschmerzen, Magenschmerzen
  • Wenn Kinder plötzlich stark anhänglich sind und auf einmal starke Trennungsängste zeigen
  • Probleme im Bindungsverhalten
  • Wieder zurück in die Babysprache fallen
  • Körperliche Erstarrung, Freeze
  • Schuldzuschreibungen und Selbstabwertungen

Autor: Florian Friedrich
Psychotherapeut in Salzburg / Hamburg
(Existenzanalyse)

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