Bergauf & Bergab
Über das Happisch-Haus zwei Tage Tennengebirge

Großartig, sensationell, alpin: Die Szenerie beim Abstieg von der Griesscharte mit Großem und Kleinem Fieberhörndl.  | Foto: Thomas Neuhold
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  • Großartig, sensationell, alpin: Die Szenerie beim Abstieg von der Griesscharte mit Großem und Kleinem Fieberhörndl.
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SALZBURG (neu/2019). Wieder einmal die endlose Weite des Plateaus genießen, oder die spektakulären Tiefblicke von der Griesscharte im alpinen Szenario der Fieberhörndl? Das nur an den Randbereichen häufiger besuchte Tennengebirge ist reich an Eindrücken und Erlebnissen. Mit dem Leopold-Happisch-Haus im Pitschenbergtal ist ein neues Highlight hinzugekommen: Das Naturfreunde-Schutzhaus ist die erste selbstbewirtschaftete Hütte in Salzburg. Selbstbewirtschaftet heißt: Die Hütte ist in der Sommersaison immer offen, der Gast fungiert selbst als Hüttenwirt, er kocht, putzt, hackt Holz… Lebensmittel und Getränke sind vorhanden, ein Belegungsplan im Internet gibt Auskunft, wie viel Schlafplätze zur Verfügung stehen, bezahlt wird auf Vertrauensbasis. Und für die Ängstlichen: Ein Hüttendienst der Naturfreunde hilft notfalls, wenn es wirklich nicht mehr geht. Wer die hier vorgeschlagene zweitägige Überschreitung macht, muss am Parkplatz Unterholz (gebührenpflichtig) einen zweiten Pkw oder Fahrräder deponieren.

Selbstbewirtschaftete Hütte

Anforderung:

  • Anstieg von Stegenwald technisch einfach, konditionell etwas fordernder, 1400 Höhenmeter, 4,5 Stunden.
  • Anstieg von der Eisriesenwelt sehr anspruchsvoll, versicherter Bergsteig (A/B), Absturzgelände – Kinder und Ungeübte sind zu sichern, nur bei stabilem und trockenem Wetter, 600 Höhenmeter Anstieg mit 300 Höhenmetern Abstieg, 3 Stunden zum Happisch-Haus.
  • Happisch-Haus – Streitmandl - Mahdegg/Unterholz: Trittsicherheit und Schwindelfreiheit obligat, viele Stellen I (im Abstieg), Absturzgelände, 450 Höhenmeter Anstieg auf das Mittlere Streitmandl, gesamt 5,5 Stunden.

Ausgangspunkt/Anfahrt:

  • Parkplatz Gasthof Stegenwald an der B159 Salzachtal Straße südlich des Pass Lueg (Autobahnabfahrt Pass Lueg).
  • Parkplatz Talstation Eisriesenwelt, Zufahrt über Werfen (Wegweiser) oder mit Zug und Shuttle-Bus, dann mit der Seilbahn hinauf zum Oedl-Haus.
  • Parkplatz Unterholz: In Werfen/Imlau von der Bundesstraße über den Bahnübergang Richtung Werfenweng, bei der ersten Gelegenheit scharf links (Wegweiser), dann kurz entlang der Autobahnrampe und den Güterweg hinauf bis zum Parkplatz.

Zwei Tage Bergeinsamkeit

Anstieg Happisch-Haus von Stegenwald: Vom Parkplatz (Wegweiser) nach Westen unter der Autobahn durch, kurz parallel zur A10, dann in den Wald und eine Forststraße queren. Der schmale Steig windet sich eine schmale, bewaldete Felsrippe empor – bei zirka 750 m kann man sich im Ofenrinnenbach erfrischen – bis er zu den Flächen der aufgelassenen Grünwaldalm (Quelle) gelangt. Dahinter wird es langsam alpiner und man quert in die schottrige Ofenrinne, an deren Ende (Quelle) der Steig – kurz auch seilgesichert – nach Süden dreht und über die „Stiege“ ins Vordere Pitschenbergtal mündet. Hier im typischen Karst-Latschen-Gelände zum Wegweiser auf 1736 Meter, wo man auf den vom Paß Lueg heraufführenden Steig trifft. Weiter über die malerische Pitschenbergalm samt dazugehörendem Teich und einen kurzen Aufschwung nach Süden zum Haus.

Anstieg Happisch-Haus via Eisriesenwelt: Von der Seilbahn am Spazierweg Richtung Höhleneingang. Knapp vor der Eisriesenwelt zweigt der Steig nach rechts ziemlich spektakulär in die Wand ab. Weiter entlang der Seilversicherungen und über Gehgelände steil und oft auch ausgesetzt hinauf an den Plateaurand (Hochkogeltief) zu einer Jagdhütte und dann in einfacherem Gelände zum Punkt 2202 m (Höhenkote). Zum Happisch-Haus kurz noch nach Norden in einen kaum merkbaren Sattel zwischen Windischkopf und Tiroler Kogel und dann ziemlich ruppig ins Pitschenbergtal absteigen, bis man wenige Meter vor dem Happisch-Haus auf den Stegenwald-Steig trifft.

Vom Happisch-Haus zum Mahdegg/Unterholz: Am nächsten Morgen gemütlich durch das obere Pitschenbergtal ansteigen, an der „Schafler-Hütte“ vorbei bis in die Streitmandl-Scharte (Wegweiser). Hier nach Süden und anfangs über einige Felsstufen zum Mittleren Streitmandl (2360 m) und der nicht bewirtschafteten Edelweisserhütte (Notunterkunft). Abstieg entlang des felsigen Weges weiter nach Süden bis zur Wegteilung „Griesscharte“, hier rechts (westlich) haltend und über eine Steilstufe in das Kar zwischen Fieberhörndl und Raucheck. Nun weiter über Schutt und Geröll bergab und entlang der Markierung in einem Bogen (Abschneider am Waldrand möglich und sinnvoll) durch den Wald zum Gasthof Mahdegg. Nach verdienter Rast noch einige Meter hinab zum Parkplatz Unterholz. (Obacht! Der Weg vom Mahdegg retour zum Parkplatz Eisriesenwelt war im Sommer 2019 wegen Baumbruch gesperrt.)

  • Ausrüstung: Wanderausrüstung. Hüttenschlafsack. Für den Anstieg über das Hochkogeltief Helm und Kletterhandschuhe.
  • Karte: AV-Karte Nr. 13, „Tennengebirge“, 1:25.000.
  • Literatur:Topo Hochkogelsteig. Das Angebot an Führerliteratur zum Tennengebirge ist insgesamt eher mager, der Alpenvereinsführer von Albert Precht (3. Auflage, München 1986) ist vergriffen und nur über Antiquariate zu beziehen.
  • Einkehr: Stegenwald, Oedl-Haus, Leopold Happisch-Haus, Mahdegg.
  • Mehr zum Thema Wandern und Bergsteigen:www.meinbezirk.at/bergauf
  • Tipp: Mit dem Salzburger Hüttenpass der Bezirksblätter Hüttenstempel sammeln und tolle Preise gewinnen! Hier geht es zum Download: www.meinbezirk.at/huettenpass
  • Info: Thomas Neuhold und die Bezirksblätter Salzburg GmbH übernehmen für die angeführte Tour keine Haftung. Im Zweifel soll man immer einen Bergführer engagieren.
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