Arbeitsraum
Das Büro neu denken - sieben Szenarien für die Büroplanung
Eines ist sicher Home-Office, remote Work und mobiles Arbeiten sind Begriffe, die uns auf dem Weg zurück in die Normalität aber auch nach Corona noch länger begleiten werden. In diesem Zusammenhang sollte man sich mit der Frage beschäftigen wie sieht das zukünftige Büro, Stichwort "New Work" in Hinblick auf die Raumplanung aus? Wiesner-Hager hat sich mit dieser Frage beschäftigt und sieben Szenarien aufgestellt, die zukünftig an Relevanz gewinnen werden.
SALZBURG. Abstandsregel und Hygienetools sind Sicherheitsmaßnahmen, die kurzfristig greifen. Physical Distancing im Büro ist eine Möglichkeit auch ohne großen Büroumbau für langfristige Sicherheit zu sorgen. Mobile Raumteiler und Tischaufsteller sorgen unkompliziert für mehr Sicherheit. Aber auch eine dünnere Besiedelung und verschiedene Räumlichkeiten für Rückzug und Kommunikation minimieren das Risiko der Ansteckung. Durch intelligentes Einplanen von Mittelzonen lässt sich Freiraum abseits des Schreibtisches besser nutzen.
Raumplanung überdenken - Meetingräume für verschiedene Bedürfnisse
Ortsunabhängiges Arbeiten sprich - Remote Working wird in Zukunft eine immer größere Rolle spielen und damit auch der Einsatz von hybriden Meetings. Experten erwarten, das aufgrund der Remote-Arbeit Büroflächen um 10 Prozent schrumpfen werden. Zusätzliche Remote-Arbeit erfordert auch eine Anpassung der Raumplanung.
"Remote-Arbeit hat bereits nachhaltig an Bedeutung gewonnen",
zeigt sich Laura Wiesner, Co-Geschäftsführerin von Wiesner-Hager Möbel überzeugt.
In offenen Büros können Online-Meetings auch mit Kopfhörern zur Lärmbelästigung werden - daher sollten verschiedene Räume für Einzelgespräche oder Gruppengespräche zur Verfügung stehen, die eine nahtlose und virtuelle Einbindung in das Meeting bieten. Sogenannte "Silent Rooms" auf deutsch Ruheräume, sollen eine Möglichkeit für den Rückzug aus dem Open Space, für Telefon- oder Remotegespräche darstellen.
Mobiles Arbeiten aus dem Home-Office ist gekommen um zu bleiben
Obwohl viele Unternehmen in der Corona-Krise die Mitarbeiter ins Home-Office geschickt haben, besteht nach wie vor ein hoher Aufholbedarf bei der Digitalisierung. Home-Office heißt nicht nur mit dem Laptop am Küchentisch, sondern benötigt VPN-Verbindungen ( geschützte Netzwerke), um sicher von zu Hause aus arbeiten zu können. Neben den gesicherten Zugängen benötigen Mitarbeiter aber auch entsprechende virtuelle Tools für gemeinsame Arbeit und Online-Meetings. Im Home-Office braucht es ebenso wie vor Ort im Büro geregelte Rahmenbedingungen.
Moderne Kamerasysteme, Mikrofone, eine gute Netzwerkverbindung und ein moderner Monitor machen es möglich, störungsfreie hybride Meetings abzuhalten. Langfristig wird sich die Reisetätigkeit reduzieren, dann werden Webinare und virtuelle Konferenzen immer mehr an Bedeutung gewinnen. Die Zusammenarbeit der Zukunft ist hybrid.
Neue Raumtypen für Büroflächen
Routineaufgaben werden in der Zukunft immer mehr automatisiert werden. Kreative Prozesse dagegen werden an Bedeutung gewinnen und damit auch Begegnungskonzepte abseits des eigenen Schreibtisch. Zukünftig werden drei Arten von Raumtypen eine größere Rolle spielen:
- Cowirking Units (für Team- und Projektarbeit) - nicht nur interne auch externe Projektteilnehmer und Freelancer können eingebunden werden.
- Silent Spaces (Ruheräume) als Rückzugsräume für konzentriertes Arbeiten und remote Kommunikation.
- Kommunikationsräume mit moderner Multimedia-Technik für hybride Meetings.
Die moderne Bürogestaltung fördert die Zusammenarbeit, die Innovationsbereitschaft und bringt mehr Bewegung in den Büroalltag.
Acitivtiy-Based Working (Aktivitäten-basiertes arbeiten)
Für jedes Bedürfnis, für jede Aufgabe gibt es im modernen Büro einen eigen Raum. Ein kurzes Gespräch vor dem Meeting - in der Büro Lounge oder ein gemeinsames Mittagessen im Büro Cafe. Der Arbeitsraum wird zukünftig auch mehr zum Lebensraum - teils durch ansprechendes Interieur und teils durch Angebote für Mitarbeiter, die in die Räumlichkeiten eingebunden sind.
Die neue Raumplanung wird auch dazu beitragen Stauflächen zu reduzieren – es wird weniger Notwendigkeit für schwere Aktenschränke oder Schließfächer bestehen.
"Nicht nur der Arbeitsort verändert sich immer mehr zur freieren Gestaltung, sondern auch der Arbeitsraum entwickelt sich weiter. Es werden neue Anforderungen an Führung, Kommunikation und Kollaboration gestellt, welche durch den Arbeitsraum unterstützt oder sogar erst ermöglicht werden. So fordert beispielsweise der Trend zu offenen Innovationsprozessen einen entsprechenden kreativen Arbeitsraum ein. Ganz im Sinne des Aktivity-Based-Workings", schildert Patrick Berger, Lecturer und wissenschaftlicher Mitarbeiter der Fachhochschule Salzburg.
Dass ein solches Konzept auch umsatzfähig ist zeigt die Firma Tekaef: "Ziel war es ein New Work Umfeld zu schaffen, das perfekt zu uns passt. Und heutzutage suchen sich die Mitarbeiter den Arbeitgeber aus und nicht umgekehrt. Nur wenn der Arbeitsplatz attraktiv ist dann hat man als Arbeitgeber Chancen Fachkräfte für sich zu gewinnen. Für uns ist dieses Konzept klar aufgegangen - wir haben mittlerweile mehr Bewerbungen als wir einstellen können", so Tekaef Geschäftsleiter Daniel Rossgatterer.
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