Insolvenzstatistik

Zunahme der Insolvenzen im ersten Halbjahr 2023

Der Gläubigerschutzverband Creditreform hat die endgültigen Zahlen der aktuellen Insolvenzentwicklung in Österreich im 1. Halbjahr 2023 erhoben.

SALZBURG. Laut Gläubigerschutzverband Creditreform gab es in Österreich im 1. Halbjahr 2023 7.642 Firmen- und Privatinsolvenzen. Das entspreche einer Steigerung um +6,8%, also einen signifikanten Anstieg im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Vorjahres. Bei den Unternehmensinsolvenzen kam es zu einer Zunahme von 9,6 Prozent.

Anstieg in Salzburg geringer

Im Bundesland Salzburg stiegen die Unternehmensinsolvenzen laut der Informationen der "Creditreform" von 139 im ersten Halbjahr 2022 auf 155 im ersten Halbjahr 2023, was einer Zunahme von 11,5 Prozent entspricht. Die Zahl der Insolvenzen je 1.000 Unternehmen im Bundesland Salzburg beträgt von 5,5 – besser als der Wert für ganz Österreich (7,2).

Zunahme auch bei Privatinsolvenzen

Neben den Unternehmensinsolvenzen wurden auch die Privatinsolvenzen in der Statistik erfasst. Hier zeigt sich ebenfalls eine Zunahme der Insolvenzen. Im Bundesland Salzburg stieg die Anzahl der Privatinsolvenzen von 178 auf 221, was einer Zunahme von 24,2 Prozent entspricht. Die Anzahl der Insolvenzen je 10.000 Einwohner über 18 Jahre beträgt in Salzburg 5,4. Österreichweit liegt der Wert bei 7,7.

Unterschiede in Bezirken

Die regionale Verteilung der Unternehmensinsolvenzen innerhalb des Bundeslandes Salzburg zeigt deutliche Unterschiede. Im Tennengau stieg die Anzahl der Insolvenzen von fünf im ersten Halbjahr 2022 auf zwölf im ersten Halbjahr 2023, was einer Zunahme von 140 Prozent entspricht, im Flachgau gab es 43,6% (+17 Fälle) mehr und im Pongau war die Steigerung sogar bei 233,3 % – die absolute Steigerung sind dabei 7 Fälle mehr. In der Landeshauptstadt Salzburg hingegen verringerte sich die Anzahl der Insolvenzen von 71 auf 62, was einem Rückgang von 12,7 Prozent entspricht, im Pinzgau waren es sogar 35% bzw. sieben Fälle weniger. Und im Lungau verdoppelte sich die Anzahl - von einem auf zwei Unternehmensinsolvenzen.

Trends in Österreich

Die Haupttrends für Österreich sind laut Creditreform:

• Firmeninsolvenzen wachsen um 10%, mit durchschnittlich 21 Insolvenzen täglich. Besonders Industrie und Tourismus verzeichnen starke Zuwächse, während Bau und Handel die höchsten Insolvenzen aufweisen.
• Ein ungünstiges Umfeld mit steigenden Preisen, höheren Zinsen und schwachem Binnenkonsum führt zu rückläufigen Aufträgen.
• Die Prognose für 2023 lautet auf 5.500 Firmeninsolvenzen.
• Privatinsolvenzen steigen moderat um 5,4%, mit durchschnittlich 40 Insolvenzen pro Werktag. Etwa 8 von 10.000 Erwachsenen sind von Insolvenz betroffen.
• Ein stabiler Arbeitsmarkt, Fachkräftemangel und staatliche Unterstützung tragen dazu bei, eine Insolvenzwelle zu verhindern.
• Die Prognose für 2023 geht von 10.000 Privatinsolvenzen aus.

Quelle: Österreichischer Verband CREDITREFORM (ÖVC)

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