Leserbrief von Gerald Haas
Streichung der Konzerte des Kurorchesters ist schädliche Entscheidung

- Das Kurorchester, so wie man es in den letzten Jahren kennen und lieben gelernt hat, wird es heuer nicht mehr geben.
- Foto: PantherMedia/martinm303 (YAYMicro)
- hochgeladen von Philipp Gratzer
Gerald Haas aus Micheldorf reagiert mit seinem Leserbrief auf die Streichung des bekannten Ischler Kurorchesters, die im Rahmen der Neuausrichtung der Kurmusik in Bad Ischl stattgefunden hat.
Als begeisterter Bad Ischl-Besucher schrieb ich vergangenes Jahr am 15. Juli 2024 folgende E-Mail an den Tourismusverband Bad Ischl: „Meist gibt es – leider – nur Rückmeldungen, wenn Gäste nicht zufrieden waren. In diesem Fall kann ich aber nicht anders, als mich bei Ihnen für die Kurkonzerte, die in Bad Ischl regelmäßig stattfinden, zu bedanken. Ich war mit meiner Familie und Freunden letzten Sonntag in Bad Ischl, und wir konnten im Kurpark eine Stunde lang den Klängen des wunderschön musizierenden Kurorchesters lauschen. Ganz besonders gelungen fand ich die musikalische Vielfalt des Programms, so wurde z.B. mit dem Doppelkonzert von Vivaldi in G-Dur ein Abstecher in die alte Musik gemacht, der vom Orchester und insbesondere von den Solisten gekonnt interpretiert wurde. Ich möchte Ihnen zu dieser Konzertreihe, die in Oberösterreich (wahrscheinlich in Österreich) einzigartig ist und das touristische Angebot in Bad Ischl außerordentlich bereichert, sehr gratulieren und freue mich in Zukunft auf noch viele schöne Stunden mit dem Kurorchester.“
Nun muss ich mit Erstaunen, fast mit Entsetzen den Medien entnehmen, dass dieses geniale Kurorchester, welches mit der für Bad Ischl so typischen klassischen Musik (nicht nur jene der Familie Strauss) seit vielen Jahren sowohl Touristen als auch die einheimische Bevölkerung erfreuen konnte, im Sommer nicht mehr auf dem Spielplan steht. Bad Ischl würde so eine wertvolle „trademark“ verlieren, die über Jahre aufgebaut wurde und mit welcher der Kurort ein echtes Alleinstellungsmerkmal vorzuweisen hat. Die Qualität und das Repertoire der heimischen Blasmusikkapellen ist zweifelsohne unbestritten, jedoch kann dies nicht ernsthaft ein adäquater Ersatz für die traditionelle „Bad Ischler“ Kurmusik sein.
Ich fordere die Verantwortlichen auf, diese für den Kurort sehr schädliche Entscheidung rückgängig zu machen und die wunderbaren Klänge des Kurorchesters in den Sommermonaten wieder ertönen zu lassen.
Gerald Haas
Micheldorf
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