InCluenz, Anna Loderbauer-Nwosu
"An erster Stelle steht der Spaß"

Das "InCluenz"-Team auf einen der zahlreichen Events mit Trainerin Anna Loderbauer-Nwosu (1. Reihe: 2.v.li.). | Foto: Thomas Koller
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  • Das "InCluenz"-Team auf einen der zahlreichen Events mit Trainerin Anna Loderbauer-Nwosu (1. Reihe: 2.v.li.).
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Anna Loderbauer-Nwosu ist 32 Jahre alt, kommt aus Gmunden, ist Sozialarbeiterin bei Fokus Mensch und ehrenamtliche Tanztrainerin für Menschen mit Beeinträchtigung.

GMUNDEN. Die 32-Jährige Gmundnerin Anna Loderbauer-Nwosu trainiert seit circa elf Jahren Menschen mit Beeinträchtigung im Tanzen. Angefangen hat alles als Jugendliche. "Ich habe eine zehn Minuten ältere Schwester, Lisa. Sie ist schwer beeinträchtig und Non-Verbal." Loderbauer-Nwosu hat sich in ihrer Jugend immer wieder gefragt "wieso sie und nicht ich?". Sie fand es unfair, dass ihre Schwester Lisa nicht das Gleiche erleben konnte wie sie selbst.

"Ich liebte das Tanzen schon immer. Und ich wollte das Lisa auch Spaß haben kann. Also habe ich eine Tanzgruppe für schwer beeinträchtigte Menschen gegründet."

Zuerst trainierte die junge Gmundnerin nur Erwachsene, nahm aber schon bald auch Jugendliche und Kinder dazu ins Training. "Natürlich habe ich sehr viel dazugelernt", schmunzelt Loderbauer-Nwosu, "aber man lernt zusammen und wächst auch zusammen." Bei den Tanzgruppen kann jede und jeder mitmachen, der gerne möchte. "Wir haben die Rahmenbedingungen für diese Menschen geschaffen. In erster Linie geht es bei uns um den Spaß!"

Mit Leidenschaft dabei

Der Verein InCluenz steht für Integration und Influenz. Das Ziel ist es, die Integration von Menschen mit Beeinträchtigung zu beeinflussen. Das Anliegen der beiden Gründerinnen Anna Loderbauer-Nwosu und Nicole Kaser besteht darin, Freizeitangebote für Menschen mit Beeinträchtigung zu schaffen. "Es ist uns ein Anliegen, das wir ihnen auch diverse Angebote ermöglichen. Wir bieten das wöchentliche Tanztraining an, haben immer wieder mal eine 'Disconight', ein Kartrennen, einen Selbstverteidigungsworkshop und vieles mehr", erzählt Loderbauer-Nwosu. 
Auch Annas Schwester Lisa besucht die Disconight regelmäßig. Sie lebt und arbeitet inzwischen am Feichtlgut in Ohlsdorf. Anna und Lisa stehen sich sehr nahe: "Ich habe ein extrem enges Verhältnis zu meiner Schwester. Wenn ihr beispielsweise etwas wehtut, dann spüre ich das auch und tue mir oft schwer, herauszufinden, ob es nun ihr Schmerz oder meiner ist. Wir pflegen einfach eine sehr enge Verbindung zueinander."

"Jeder vergönnt jedem alles"

Die Tanzgruppe von Anna Loderbauer-Nwosu hat bei den letzten Special Olympics in Feldkirch teilgenommen und konnte den zweiten Platz belegen. Auch heuer startet eine Gruppe der Sportunion InCluenz bei den Special Olympics von 23. bis 28. Juni im Burgenland. Loderbauer-Nwosu erhofft sich für dieses Jahr den Titel zu verteidigen. "Beim letzten Mal haben wir beschlossen, nicht mehr mitzumachen, weil der organisatorische Aufwand so groß war. Doch die Freude und den Ehrgeiz der Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu sehen war so schön, dass wir einfach wieder teilnehmen müssen", ist die Gmundnerin überzeugt.

"Ich kann nur jedem empfehlen einmal die Special Olympics zu besuchen, wenn man die Gelegenheit dazu hat! Die Menschen wachsen hier über sich hinaus, der Erfolg von jedem wird gefeiert. Es ist toll zu sehen, dass hier jeder jedem alles vergönnt!"

Loderbauer-Nwosu freut sich mit ihrem Team mit, sie beschreibt die Special Olympics als sehr schöne Erfahrung. Mit dabei sind überwiegend Menschen mit Down Syndrom, aber auch anderen geistigen Beeinträchtigungen. "Jeder kann ins Team, das zu den Special Olympics fährt. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer entscheiden selbst ob sie mitmachen möchten. Dafür trainieren wir aber natürlich etwas härter. Wir sind auch sehr viel auf Sponsoren angewiesen, denn die Eltern müssen mitfahren ins Burgenland. Für zwei bis drei Personen so eine Reise zu finanzieren ist nicht ganz einfach, deswegen freuen wir uns immer wieder über neue Unterstützer", so Loderbauer-Nwosu. Die beiden Trainerinnen fahren als sogenannte "Unified Partner" mit: "In der Pandemie war ein Training sehr schwer möglich. Einerseits hatte es positive Effekte auf die Mitglieder, andererseits aber natürlich auch Negative. Sie können sich jetzt nur sehr schwer konzentrieren. Deswegen unterstützen Nicole und ich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer und geben ihnen Kraft, damit sie sich alle wohlfühlen." Die Sportunion InCluenz tritt im Teambewerb mit insgesamt zehn Menschen mit Beeinträchtigung an. Das oberste Ziel bleibt aber trotzdem immer noch der Spaß: "Unser Anliegen ist es, den Menschen Spaß zu ermöglichen. Und ich denke das gelingt uns ganz gut", freut sich Anna Loderbauer-Nwosu.

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Das "InCluenz"-Team auf einen der zahlreichen Events mit Trainerin Anna Loderbauer-Nwosu (1. Reihe: 2.v.li.). | Foto: Thomas Koller
Das "InCluenz"-Team  ei den letzten Special Olympics Winterspielen in Villach. Dort haben sie den zweiten Platz im Teamsport-Tanz gewonnen.  | Foto: privat
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Foto: Oliver Hoffmann - stock.adobe.com
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