Bekannt für Hilfsorganisationen

Franz Leitinger aus Gschwandt feierte 90. Geburtstag

Am Ostermontag, 10. April, feierte Franz Leitinger aus Gschwandt seinen 90.Geburtstag.

GSCHWANDT. Weit über das Salzkammergut hinaus ist Franz Leitinger für seine Solidaritätsaktionen bekannt. Jahrzehntelang schnürte er gemeinsam mit seiner Gattin Christine, Familien-Hilfspakete für bedürftige Mitmenschen in Rumänien, Albanien oder der Ukraine. Begonnen hatte alles im Jahr 1991, als ein Priester aus Rumänien über die Armut seiner Landsleute berichtete. "Da müssen wir helfen!", waren sich Christine und Franz spontan einig und die humanitäre Privatinitiative nahm ihren Lauf. Die beiden riefen im Bekanntenkreis, in der Heimatgemeinde und in der Pfarre, zur Hilfe auf, sammelten Hilfsgüter und transportierten anfangs Kleider, Wäsche und Schuhe, in zeit- und nervenraubenden Fahrten mit dem Privat-Pkw nach Rumänien.

"Hier fehlt es an allem"

Bald merkten Christine und Franz: " Hier fehlt es an allem!" und ließen Saatgut, Lebensmittel, Babynahrung, Werkzeuge, Nähmaschinen, Fahrräder, Stoffe, Bügeleisen und vieles mehr per Lkw folgen, was natürlich hohe Transportkosten bedeutete. Später arbeiteten Christine und Fanz Leitinger optimal mit der österreichischen Hilfsorganisation ORA aus Andorf zusammen, die den Transport der Hilfsgüter organisierte und abwickelte. "Wenn wir helfen, soll für jeden etwas dabei sein", war ein Motto der beiden "Engel auf Erden". So entstanden die "Leitinger-Familien-Hilfspakete". Kleidung und Schuhe jeweils für Frau, Mann und Kinder. Dazu Decken und Bettwäsche. Grundnahrungsmittel wie Haferflocken und Salz für das leibliche Wohl. Toiletteartikel wie Zahnbürsten und -paste, Shampoo, Seifen. Und als Draufgabe Spielsachen für die Kinder. Fertig war das Hilfspaket für den Abtransport.

49.000 Bananenschachteln befüllt

Unglaubliche 49.000 Bananenschachteln haben Christine und Franz Leitinger in insgesamt 31 Jahren und unzähligen Arbeitsstunden gefüllt und als Unterstützung für bedürftige Menschen abgeschickt. Vor zwei Jahren musste das Ehepaar Leitinger seinen Hilfseinsatz aus gesundheitlichen Gründen beenden. Helfen ist das Lebenswerk des stets bescheidenen Menschen Franz Leitinger aus Gschwandt, der in seinem Zivilberuf als Abteilungsleiter im Allwerk Gmunden tätig war. Eine schwere Prüfung musste Leitinger im November 2021 mit dem Verlust seiner Gattin Christine bewältigen. Christine verstarb nach längerer schwerer Krankheit. Auch der Jubilar war nach diesem Schicksalsschlag gesundheitlich gehandicapt. In der Zwischenzeit hat sich das Geburtstagskind gottlob erholt und kann seinen Lebensabend geniessen. Seinen runden Ehrentag am Ostermontag feierte Franz Leitinger im Kreis seiner großen Familie, mit Kindern, Enkeln und Urenkeln.