Predigt am Christophorus-Sonntag 2023
Sind wir nicht alle Christus-Träger?
Unser Same ist oft winzig wie ein Senfkorn. Doch er keimt, wurzelt, und wird zur Frucht.
SALZKAMMERGUT. Wir kennen alle den Ort Lech am Arlberg. In meinen Jugendjahren war ich dort mit meinem Freund Bruno, der in Lech einen Berufsschulkollegen kannte. Dort gab eines eine Jugend-Clique. Einer kannte den anderen. Bruno und ich fanden relativ schnell Anschluss.
Da gibt es einen Fluß, die Lech. Unterschiedlich wie intensiv das Schmelzwasser der umliegenden Berge war, war auch der Wasserstand der Lech. Nun galt es die Lech zu überqueren, zu durchschreiten. Die Wette lautete: Wer es schafft die Lech zu durchschreiten ohne dabei vom Wasser mitgerissen zu werden, bekommt eine süße Mischung, Weißwein mit Fanta.
Die Zeit des Wartens
Von den Jugendlichen, die ja die Lech und ihr reißendes Gewässer kannten, startete niemand. Bruno und ich blickten uns an. Wir starteten die Mutprobe gemeinsam. Doch cirka bei der Flussmitte bemerkten wir dass das Wasser tiefer war und uns schon bis zu den Wadeln reichte. Das Vorwärtskommen wurde mit jedem Schritt schwieriger. Und die Gefahr des Mitgerissen werdens immer größer. Trotz der Anfeuerungen trafen wir die Entscheidung umzukehren.
Eine Weise Entscheidung?
Ja, sicher. Es war wohl eine Lebensentscheidung. Die Vernunft war stärker als Gefahr, Risiko, und Wettgewinn. Da hatte es der Riese Christophorus mit seinem Stab schon leichter. Seine Legende erzählt dass er Christus gesucht hat. Überall. Bis er begann Gutes zu tun, und den Menschen über das reißende Wasser half. Er trug sie über den Fluß. So einen Christophorus hätten wir bei unserem Urlaub in Vorarlberg auch gebraucht, als wir die Lech durchschreiten wollten.
Christus-Träger
Die Legende erzählt, dass Christophorus, der Christus-Suchende, Christus fand und erkannte, als er ein Kind über den Fluß trug. Sein Name wurde Programm: Christo = Christus, und Phorus = Träger. Christophorus. So dürfen wir in jedem Menschen Christus erkennen zu Christus-Trägern werden.
Vorbild sein
Und wie Christophorus Vorbild sein und Gutes tun. Ähnlich dem heutigen Evangelium (Mt 13,31-32) in dem Jesus das Himmelreich mit einem Senfkorn vergleicht, das ein Mensch sät. Dieser winzige Same – unser Vorbild sein – keimt, wächst, entwickelt sich, und wird zu einem Baum, sodass die Vögel des Himmels kommen und in seinen Zweigen nisten.
Gott lässt wachsen und reifen
Setzen wir uns für das Gute ein und säen wir. Gott ist es der wachsen lässt. Vor allem das Gute, da sind wir uns sicher! Heiliger Christophorus bitte für uns dass auch wir immer mehr zu Christus-Trägern werden.
Klaus Autengruber, Diakon der Pfarre Lindach.
Die Bibelstelle Mt 13,24-43 der Uni Innsbruck zum Nachlesen.
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