Lehár Festival Bad Ischl
Thomas Enzinger erhält „Frosch des Jahres 2018“ für Operetten-Inszenierung
Die Operettenredaktion von BR-KLASSIK hat den „Frosch des Jahres 2018“ an Lehár Festival Intendant Thomas Enzinger vergeben. Er erhielt den Preis für die Inszenierung Paul Abrahams Revue-Operette „Die Blume von Hawaii“. Eine historische Story zeitgenössisch inszeniert.
BAD ISCHL. In ihrer Begründung für die Auszeichnung führte die Jury an, dass Enzinger mit der Inszenierung von Paul Abrahams „Die Blume von Hawaii“ bewiesen habe, dass die Operette eine lebendige und zeitgemäße Theaterform ist. Der österreichische Regisseur nahm den „Frosch des Jahres 2018“ bei der großen Preisverleihung in Augsburg persönlich entgegen.
Auf der Such nach den Wurzeln der Operette
Thomas Enzinger sagte anlässlich der Auszeichnung, das Genre noch immer unterschätzt. Er wolle mit seinen Inszenierungen zu den Wurzeln der Operette zurückkehren, denn dieses Genre war „immer verbunden mit Zeitkritik. Da die Künstler diese Kritik aber nicht offen aussprechen durften, haben sie sie in Unterhaltung und in Witz verpackt“. In seinen Produktionen versucht Enzinger aus den oft historischen Stoffen etwas Aktuelles herauszufiltern. Was nicht bedeutet, dass die Handlung in die heutige Zeit verlegt werden muss. Viel wichtiger ist es ihm zu zeigen, wie bedeutend die Inhalte eines Werkes heute noch sind.
„Die Blume von Hawaii“ - eine Fluchtgeschichte
Diesen Ansatz verfolgte der Regisseur auch bei „Die Blume von Hawaii“. Darin erzählt der Regisseur die bewegende Lebensgeschichte des jüdischen Komponisten Paul Abraham und verwebt sie mit der Handlung seiner Operette. Thomas Enzinger verwendet hierfür auch Original-Zitate aus dem Leben des Komponisten, der 1933 aus Deutschland fliehen musste. Die Verbindung zwischen Ernsthaftigkeit und Frohsinn zu suchen, ist dem österreichischen Regisseur ein zentrales Anliegen: „Wo ist einerseits die Wahrheit und wo kann ich andererseits das Genre des Unterhaltungstheaters bedienen? Das ist eine spannende Sache für mich“, so Thomas Enzinger.
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