Nachruf
Das Leben und Wirken von Konsistorialrat Helmut Köll

Konsistorialrat Helmut Köll | Foto: Johann Kritzinger
  • Konsistorialrat Helmut Köll
  • Foto: Johann Kritzinger
  • hochgeladen von Philipp Gratzer

Am 10. März 2020 verstarb im 88. Lebensjahr Konsistorialrat Helmut Köll, der zwanzig Jahre lang als Pfarrer in St. Wolfgang gewirkt hat. Es soll hier in erster Linie geschildert werden, was er alles in St. Wolfgang gewirkt und bewirkt hat, denn die Liste der Verdienste, die er sich um den Ort erworben hat, ist lang. Helmut Köll war ein Tiroler, Sohn eines Eisenbahners. Er wuchs in Karrösten, einem Dorf in der Nähe von Imst auf, studierte in Salzburg, Bregenz und Innsbruck und wurde am 29. Juni 1958 zum Priester geweiht. Nach seelsorglicher Tätigkeit unter anderem in Ried im Innkreis und Schneegattern wurde er am 1. September 1987 zum Pfarrer von St. Wolfgang berufen, nachdem sein Vorgänger Ferdinand Gerzer zwei Monate zuvor plötzlich verstorben war.

Kindergarten umgebaut

Schon im nächsten Jahr ging Pfarrer Köll daran, den Kindergarten zu einer zeitgemäßen Kinderbetreuungsanstalt umzubauen. Im Erdgeschoss des Gebäudes wurden für das Musikschulwerk mehrere Räume eingerichtet, die bis heute als Musikschule rege benützt werden. Damals reifte auch der Plan, den Ortskern durch einen Tunnel zu umfahren. Die Pfarre stellte bereitwillig die nötigen Grundstücke zur Verfügung. Zur selben Zeit stand auch eine Renovierung des Kirchturmes an, die mit der Turmkreuzsteckung am 20. Juni 1993 abgeschlossen wurde. Im Turm wurde ein Turmmuseum eingerichtet, in dem verschiedene wertvolle Exponate aus dem kirchlichen Besitz ausgestellt wurden.

Michael-Pacher-Haus und Pfarrzentrum

Damals reifte der Plan, zwischen dem westseitigen Tunnelportal und dem Pfarrhof ein neues Pfarrzentrum anzulegen. Ursprünglich war geplant, dass die Pfarre dort auch das Kongress- und Veranstaltungszentrum errichtet, dieses wurde dann aber von der Gemeinde mit einem Baurecht übernommen, wobei die Pfarre großzügig den Grund zur Verfügung stellte. Ohne dieses Michael-Pacher-Haus, das eben letztlich Pfarrer Köll zu verdanken ist, kann man sich St. Wolfgang heute nicht mehr vorstellen, aber auch das angeschlossene Pfarrzentrum, in dem unter anderem eine Bibliothek eingerichtet wurde, leistet der Öffentlichkeit gute Dienste.
Im Jahr 1996 erfolgte eine Renovierung des Pacheraltares. 1999 ermöglichte es Pfarrer Köll der Orts- und Bauernmusik, sich neben dem Kindergarten ein Probelokal zu erbauen. Damals wurde auch der Spielplatz des Kindergartens erweitert. Schließlich folgten auch noch die Erneuerung des Pflasters um die Kirche und die Renovierung der Kalvarienbergkirche.

Kulturelle Aufgaben als Herzensangelegenheit

Neben dieser Bau- und Investitionstätigkeit lag dem Pfarrer auch die kulturelle Aufgabe der Pfarre am Herzen. Die Feiern zum fünfhundertjährigen Jubiläum des Pacheraltares oder zum tausendsten Todestag des heiligen Wolfgang wurden unter ihm festlich begangen. Ebenso war ihm die Pflege der Kirchenmusik ein Anliegen, auch durch die Förderung der allsommerlich stattfindenden Kirchenkonzerte. Schließlich wurde während seiner Zeit als Pfarrer auch der Wolfgang-Pilgerweg angelegt, der das Wallfahrtswesen neu belebte.
Pfarrer Köll war eine bescheidene, immer freundliche Persönlichkeit, der seine seelsorglichen Pflichten ernst nahm und auch für eine würdige Gestaltung der Gottesdienste und für ein lebendiges Pfarrleben sorgte. Die Gemeinde hat sein reiches Wirken dadurch gewürdigt, dass sie ihn zum Ehrenbürger des Ortes ernannte. Wenn auch verschiedene Schicksalsschläge seinen Ruhestand verdunkelten, so wird sein Andenken in St. Wolfgang verdientermaßen immer lebendig bleiben.

Ein Nachruf von Peter Pfarl, St. Wolfgang

Anzeige
Am Unternehmens-Campus Alte Wagnerei ist alles angerichtet und Arbeitsträume lassen sich verwirklichen. | Foto: Alte Wagnerei
11

Neues Leben in der Alten Wagnerei
Unternehmens-Campus & Coworking-Space Gschwandt startet im Sommer 2024

Viel Geld und Herzblut steckt der Unternehmer Torsten Bammer in die Revitalisierung und Nachnutzung des Leerstandsgebäudes der ehemaligen Tischlerei bzw. Wagnerei in Gschwandt bei Gmunden. GSCHWANDT. Im Sommer 2024 werden die ersten Unternehmen, Freiberufler und Start-Ups in die Alte Wagnerei, die Geschichte wurde zum Namensgeber, einziehen. Campus: Arbeit in GemeinschaftJeder für sich, aber jeder mit jedem: Der Unternehmens-Campus in Traumlage im nördlichen Salzkammergut ist ganz auf die...

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

UP TO DATE BLEIBEN

Aktuelle Nachrichten aus dem Salzkammergut auf MeinBezirk.at/Salzkammergut

Neuigkeiten aus dem Salzkammergut als Push-Nachricht direkt aufs Handy

BezirksRundSchau Salzkammergut auf Facebook: MeinBezirk.at/Salzkammergut - BezirksRundSchau

ePaper jetzt gleich digital durchblättern

Storys aus dem Salzkammergut und coole Gewinnspiele im wöchentlichen MeinBezirk.at-Newsletter


Du willst eigene Beiträge veröffentlichen?

Werde Regionaut!

Jetzt registrieren

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.