Brauchtum
„Glöckler*innenlauf“ in Gmunden

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 Der „Glöckler*innenlauf“ - wie die neue Schreibweise im Jahr der "Europäischen Kulturhauptstadt Bad Ischl - Salzkammergut" lautet, zog auch 2024 wieder viele Besucher aus nah und fern in den Bann.

GMUNDEN. Der Raunachtsbrauch wird zumeist als heidnischer Brauch dargestellt, bei dem die Lichtgestalten in weißen Gewändern mit ihren Glocken die bösen Geister vertreiben und mit ihren leuchtenden, farbenprächtigen Kappen den Menschen Heil und Segen bringen sollen.

Volkskundler sehen ihn allerdings als eine Erfindung des 19. Jahrhunderts an, der aus einer wirtschaftlichen Notsituation heraus entstanden sein soll: In der Saline Ebensee wurde anstelle von Holz Braunkohle zum Heizen der Sudpfannen verwendet, mit fatalen Folgen für die Beschäftigten in der Holzbringung, da sie ohne Arbeit und Einkommen dastanden.  Um nicht betteln zu müssen, boten sie das Spektakel des „Glöckelns“ an.

Erste schriftliche Erwähnungen zum Glöcklerlauf finden sich in Ebensee um 1850. Von dort hat sich dieser Brauch insbesondere im Salzkammergut verbreitet.
Wann genau der erste Glöcklerlauf in Gmunden stattgefunden hat, lässt sich nicht feststellen. Feststeht, dass ihn der Trachtenverein „Traunseer“ seit 1904 maßgeblich mitgestaltet hat. In diesem Jahr sind bereits mehr als 40 Glöckler durch die Stadt gezogen, wobei auch die herzogliche Familie besucht wurde.
Damals wurden vom Trachtenverein „Rundkappen“ getragen, aber auch hell erleuchtete Häuser, Schiffe usw. wurden bewundert. Heute noch reicht die Vielfalt der Kappen von einfachen „Spitzkappen“ bis zu aufwändig gestalteten Figurenkappen, die bis zu 15 kg schwer sein können.
In Gmunden nehmen derzeit knapp 20 Passen mit insgesamt ca. 300 Läufern teil. Die Passen werden beispielsweise von den Trachtenvereinen, der Feuerwehr, den Pfadfindern, kirchlichen Vereinen, den Sportvereinen, Schulen, Service-Clubs, u.v.a. gestellt.
Als ein Beispiel für „private Passen“ sei die Sitter-Passe genannt, die seit ca. 60 Jahren am Glöcklerlauf mit bis zu 20 Personen teilnimmt und dessen Passenführer in dieser Zeitspanne noch keinen Glöcklerlauf ausgelassen hat.
Manche Passen beginnen den Glöcklertag bereits vormittags. Der Allgemeine Turnverein beispielsweise (der seit Jahren die größte Passe stellt), beginnt den Glöcklertag nach dem Besuch beim Bürgermeister mit einer Schiff-Fahrt „unter dem Stein“. Am Weg in die Stadt zurück werden rund 30 Stationen/Familien besucht, denen sie Neujahrswünsche überbringen und von ihnen bewirtet werden.
Ein riesiges Spektakel ist der Einzug aller Glöcklerpassen (von der Schiffslände kommend über die Traunbrücke) am Stadtplatz, wo diverse Figuren gelaufen werden. Nach gemeinsamen Liedern der Glöckler (wie „Oh Wunna über Wunna…“ und „Es wird scho glei dumpa…“) wird jeder teilnehmende Glöckler (darunter sehr viele Kinder und Jugendliche) mit einem Glöcklerkrapfen aus der Hand des Bürgermeisters belohnt. Manche Passen sammeln Geld für caritative Zwecke.
Quelle: https://www.gmundens-schaetze.at/gloeckler-und-sternsinger.html

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