Prüfbericht ergibt
"Ischler Parkbad belastet das Gemeinde-Budget stark"

Im Jahr 2018 wurde das Parkbad Bad Ischl von den Naturfreunden übernommen. | Foto: Philipp Gratzer
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Während der von der Prüfungskommission vorgestellte Prüfbericht die Kosten des Parkbades Bad Ischl beleuchtet, sprechen Alexander Eder (Naturfreunde) und Brigitte Platzer (Parkbad-Referentin) von nötigen Investitionen für eine gesicherte Zukunft und einem bereits bemerkbaren Aufwärtstrend.

BAD ISCHL. Bei der Bad Ischler Gemeinderats-Sitzung am 26. September wurde von Sabine Komaz, Obfrau des Prüfungsausschusses, der aktuelle Prüfbericht verlesen. Der Ausschuss hatte sich im Sommer eingehend mit dem Parkbad beschäftigt. "Bei einem Lokalaugenschein wurden vom Geschäftsführer und Betriebsleiter Neuanschaffungen, Reparaturen und dringend erforderliche Renovierungsarbeiten erläutert", so Komaz. Unter letzteres fallen das Dach, E-Installationen, und die Beseitigung des auftretenden Schimmels in einzelnen Gebäudeteilen. "Die Mitglieder des Prüfungsausschusses diskutierten eingehend über die Einsparung für die Stadtgemeinde Bad Ischl, welche mit der Verpachtung des Parkbades an die Naturfreunde angestrebt werden sollte. Zudem wurde über die erforderlichen Renovierungsarbeiten diskutiert, da zukünftig sehr hohe Kosten zu erwarten sind. Es wird der Stadtgemeinde empfohlen, grundsätzlich zu entscheiden, ob das Parkbad weiterhin betrieben werden soll", verlas Prüfungsausschuss-Obfrau Sabine Komaz. Sie stellte in diesem Zusammenhang aber auch fest, dass "dieser Prüfbericht durch das Zusammenwirken aller Fraktionen erstellt worden ist".

Sabine Komaz: "Belastung des Gemeindebudgets weiter gestiegen"

Im Vergleich zu 2016 (knapp 180.000 Euro) und zu 2017 (knapp 198.000 Euro) sei auch nach der Verpachtung an die Naturfreunde Bad Ischl die budgetäre Belastung weiter gestiegen: Im Jahr 2018 nämlich auf gut 232.000 Euro. "Das ist aber vor allem der allseits bekannten Beckensanierung von knapp 32.000 Euro geschuldet", führt Komaz weiter aus. Recht positiv hingegen: Die Badetage lagen 2018 bei 124, 2016 aber beispielsweise nur bei 86 Tagen. "Wir von den Naturfreunden sind überzeugt, dass wir hier gute Arbeit geleistet haben und auch unsere künftig angestrebten Maßnahmen eine erhebliche Kostensenkung bringen werden", so Alexander Eder. Obwohl fast der gesamte Bade-Mai dem Wetter zum Opfer gefallen sei, konnte man in Sachen Umsatz und Besucherzahlen auch heuer fast an das sehr erfolgreiche Premierenjahr 2018 anschließen.

Eder: "Wenig motivierend, aber wir versuchen es weiter"

Grund für die erhöhrte Budgetbelastung im Jahr 2018 sei neben der Beckensanierung – Chlorwasser war durch ein Leck ausgetreten – auch der Austausch dreier Filter. "Ein solcher Filteraustausch ist aber nur alle 15 Jahre notwendig und wird das Budget nun sehr lange nicht mehr belasten", so Eder.
Dass mit Investitionen auch immer Kosten verbunden sind, ist für ihn klar: "Derzeit liegt ein Photovoltaik-Projekt bei der Gemeinde zur Genehmigung auf", erklärt Eder, "was – sofern das positiv bewertet wird – natürlich kurzfristig weitere Kosten verursachen, in den nächsten Jahren aber viel einsparen würde. Der Prüfbericht sei wenig motivierend, "weil wir hier sicher einen sehr guten Job mit attraktiven Angeboten und vielen Events gemacht haben." Eder nimmt die Thematik aber trotzdem zum Anlass, um die Bemühungen noch weiter zu intensivieren und hofft hier auf das Entgegenkommen der Gemeinde, denn: "Ohne die Politik geht es nicht."

Platzer: "Beckensanierung wurde seit zwei Jahren mitgeschleppt"

Die zuständige Referentin Brigitte Platzer kann vor allem mit der Formulierung, dass aufgrund der Übernahme des Parkbades durch die Naturfreunde die Budgetbelastung für die Gemeinde gestiegen ist, nichts anfangen. "Wie im Prüfbericht richtig steht, wurde eine Beckensanierung vorgenommen, welche aber bereits seit zwei Jahren 'mitgeschleppt' wurde, da man das Leck nicht finden konnte. Diese Kosten waren also nicht aufgrund der Übernahme durch die Naturfreunde geschuldet", so Platzer.

"Im Interesse der Ischler Bevölkerung darf ein attraktives Angebot für die Bevölkerung und unsere Sommergäste mit motivierten Pächtern nicht geschlossen werden."

Brigitte Platzer, Stadträtin und Parkbad-Referentin

"Sowohl die Badegäste als auch die Bad Ischlerinnen und Bad Ischler haben die erweiterten Öffnungstage und –zeiten als auch die attraktiven Veranstaltungen als durchaus positiv wahrgenommen", erklärt die Parkbad-Referentin. Es solle einleuchtend sein, dass nach mehr als 20 Jahren seit der letzten Sanierung Investitionen notwendig sind. Sie sei jedenfalls noch immer überzeugt, dass es der Schritt in die richtige Richtung war, das Erlebnisbad an die Naturfreunde zu verpachten und hofft auf einen Schulterschluss mit allen Parteien auch in den nächsten Jahren. Ihr Appell: "Im Interesse der Ischler Bevölkerung darf ein attraktives Angebot für die Bevölkerung und unsere Sommergäste mit motivierten Pächtern nicht geschlossen werden."

Karl Komaz: "Brauchen valide Kennzahlen zur Qualitätssicherung"

Ganz so düster, wie es der erste Teil des Prüfberichtes darlegt, ist die Zukunft des Bad Ischler Parkbades letztlich aber nicht: "Es wird festgestellt, dass der Vergleichszeitraum von nur einem Jahr jedenfalls zu kurz ist, um die Sachlage ordentlich überprüfen zu können", heißt es abschließend. Es scheint also, dass sich der "Vergleichszeitraum" noch um einige Saisonen wird verlängern müssen, um endgültige Aussagen treffen zu können. Ziel des Prüfberichtes sei keinesfalls, der Gemeinde nahezulegen, das Parkbad zuzusperren, versichert auch Stadtrat Karl Komaz (VP): "Die zuständigen Prüfer brauchen hier künftig einfach valide Kennzahlen, um so die Entwicklungen besser bewerten zu können – immerhin geht es um die Steuergelder, die optimal ausgenutzt werden sollen."

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