LKH Bad Ischl: "Baby-friendly Hospital"

BAD ISCHL. Die Initiative Baby-friendly Hospital – kurz BFHI – der WHO/UNICEF zählt zu den weltweit erfolgreichsten Gesundheitsbewegungen. Ziel ist es, durch ein gutes Bindungs- und Stillförderungskonzept in Entbindungsstationen Mütter zu ermöglichen, ihre Säuglinge optimal zu ernähren.

Das LKH Bad Ischl hat sich dieser umfassenden Begutachtung gestellt und die dafür erforderlichen zehn Schritte zum erfolgreichen Stillen mit Bravour gemeistert. Das Ischler Spital ist somit das erste Krankenhaus innerhalb der gespag, dem diese Zertifizierung verliehen wurde.
In den ersten Monaten nach der Geburt stellt die Muttermilch die ausgewogenste Nahrung für das Neugeborene dar. Die Muttermilch enthält alle wichtigen Vitamine, Nährstoffe und Spurenelemente, die der Säugling zu Beginn seines Lebens benötigt. Darüber hinaus vermittelt Stillen ein Gefühl von Geborgenheit und Vertrauen und es fördert die körperliche und seelische Entwicklung des Kindes. „Doch auch richtiges Stillen will gelernt sein.

Einen hohen Stellenwert hat die individuelle Beratung und Begleitung auf der Geburtenstation in der gesamten Zeit der Stillbeziehung. Als erste Anlaufstelle für die Mütter haben wir großen Einfluss auf den Stillerfolg. Dieser Verantwortung sind wir uns bewusst und setzen in unserer täglichen Arbeit alles daran, Mutter und Kind bestmöglich zu begleiten. Nicht zuletzt ein Grund dafür, warum wir uns am LKH Bad Ischl diesem umfassenden Zertifizierungsprozess unterzogen haben“, skizziert Dr. Jutta Sigmund, Leiterin der Station für Kinderheilkunde am LKH Bad Ischl, die Beweggründe für die Teilnahme an der Initiative Baby-friendly Hospital.

Die „Zehn Schritte zum erfolgreichen Stillen“
Neben ausführlichen, kontinuierlichen Schulungen aller MitarbeiterInnen, die Mutter und Kind betreuen, nimmt vor allem die umfassende Information der Mütter über die Bedeutung und die Praxis des Stillens am LKH Bad Ischl einen zentralen Stellenwert ein. Ebenso bedeutend ist der Hautkontakt unmittelbar nach der Geburt sowie die Möglichkeit des 24-Stunden- Rooming-in, d.h. das ständige Zusammensein von Mutter und Kind.

Auch mit vielen Praxis-Tipps, wie dem korrekten Anlegen oder dem richtigen Umgang mit Zufüttern, stehen die ExpertInnen der Pflege den Stillenden mit Rat und Tat zur Seite. „Gute Betreuungsangebote hören bei uns auch nicht mit der Entlassung auf. Mit unserer Stillambulanz ermöglichen wir Mutter und Kind eine kontinuierliche Nachsorge, was vor allem in schwierigen Stillsituationen oft eine große Erleichterung darstellt. Selbstverständlich erhalten auch nicht-stillende Mütter in der Vorbereitung, im Gebrauch und im Füttern von künstlicher Säuglingsnahrung individuelle Anleitung“, ergänzt DGKS Judith Weiss, Stationsleitung der Abteilung Gynäkologie und Geburtshilfe.

„Wir konnten sehen, mit welchem Engagement das gesamte Team des LKH Bad Ischl das Konzept des ‚Baby-friendly Hospital’ lebt. Dies spiegelte sich auch in der hohen Zufriedenheit der befragten Mütter wider. Es war uns eine große Freude, das Gutachten in diesem Krankenhaus durchzuführen“, betonen die beiden Gutachterinnen Anne-Marie Kern und Mag. Beate Pfeifenberger-Lamprecht.