Leserbrief
"Lulzim freie Zone" mit „dem judenfreien Ebensee“ zu vergleichen ist einfach dumm

Die selbstgemachten Ortstafeln "Rindbach Lulzim freie Zone" sorgten für viel Gesprächsstoff. | Foto: Privat
  • Die selbstgemachten Ortstafeln "Rindbach Lulzim freie Zone" sorgten für viel Gesprächsstoff.
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Reaktion auf Mag. Martin Daxners Lesermeinung "Lulzim freie Zone"

Sehr geehrter Herr Mag. Martin Daxner!
Es ist mir ein Bedürfnis, Ihren Leserbrief vom 17.05.2019 („Lulzim freie Zone“) nicht unkommentiert zu lassen. Nicht wissend wem wir sie zu verdanken haben möchte ich festhalten, dass man zweifelsohne die Tafelaktion vom 30. April auf 1. Mai als Geschmacklosigkeit empfinden kann. In hohem Maße irritiert bin ich jedoch, ob Ihres Vergleiches mit den unsäglichen Begebenheiten des Jahres 1938. Parallelen zu ziehen mit „dem judenfreien Ebensee“ ist nicht nur hanebüchen, sondern schlicht und einfach dumm. Es sind neben widerlichen „Rülpsern“ populistischer „Volksvertreter“ auch derlei Aussagen in keinster Weise dienlich, ein von Respekt und Miteinander geprägtes Klima zu schaffen. Die Tafelaktion könnte – man mag es kaum glauben! – einfach nur ein Zeichen in Richtung der momentan vorherrschenden „Gott sei bei uns“-Mentalität der örtlichen Sozialdemokratie, der ich mich bis dato immer zugehörig fühlte, sein. Nun interessiert mich die geschäftliche Tätigkeit des Herrn Lulzim Fejzullahi ungefähr genauso viel, wie der berühmte Sack Reis, der in China umfällt. Ich gönne ihm jeglichen Erfolg. Was mir jedoch wirklich wichtig erscheint, ist der dümmlichen Argumentation des „mutigen, fleißigen und erfolgreichen Unternehmers, ausländischer Herkunft“ entgegenzuwirken. Es gab und gibt derlei Unternehmer schon vor Herrn Fejzullahi in Ebensee und wird sie hoffentlich auch weiter geben. Es ist die exponierte Art und Weise der Selbstdarstellung des Selben, die manchen eben zum Hinterfragen einlädt, was auch gut so ist. Hier ist sie eben wieder: die vielzitierte moralische Trennlinie, auf welche ein Politiker – und sei er auch nur einfacher Gemeinderat – eben genauer achten sollte. Ganz im Gegensatz zu Ihnen bin ich stolz auf jene EbenseerInnen, die wenigstens in irgendeiner Form kundgeben, dass ihnen nicht alles und jeder egal ist. Ob jedoch die besagten Tafeln dazu wirklich der Weisheit letzter Schluss waren, wage aber auch ich zu bezweifeln. Sei es drum, leider scheint es nach Ihrem demokratischen Verständnis nicht erlaubt zu sein, sich entgegen Ihren Ansichten zu artikulieren, ohne gleich von Ihnen ins rechte, ausländerfeindliche Eck gerückt zu werden. Diese Art der Begegnung ist für mich ziemlich befremdend und es bleibt zu hoffen, dass der „Laden“ SPÖ deren Vertretern beim nächsten Urnengang in ihrer selbstherrlichen Art nicht um die Ohren fliegt. Zu meinem Leidwesen befindet man sich am besten Weg dazu. Abschließend möchte ich noch anführen, dass eine wie von Ihnen geforderte Entschuldigung durchaus fällig ist, jedoch von Ihnen! Bei all jenen, die sie durch Ihre Unterstellung der Ausländerfeindlichkeit bzw. der Rückung ins „rechte“ Licht gekränkt und verletzt haben.
Werner Pesendorfer, Ebensee

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