"Der Markt ist mein Leben"
Marktverkäuferin Johanna Prielinger
Der Markt ist ihr Leben. Johanna Prielinger verkauft seit 1951 am Markt in Gmunden Bauernkrapfen, Gemüse, Blumen und vieles mehr.
GMUNDEN. Die 85-jährige Laakirchnerin Johanna Prielinger verkauft seit dem Jahr 1951 am Markt in Gmunden ihre Ware. Früher hatte sie eine kleine Landwirtschaft in Laakirchen mit vier Hektar. Prielinger hat drei Söhne, sechs Enkerl und zwei Urenkerl. Ihr Mann hat in der Papierfabrik Danzermühl gearbeitet und ist leider vor 17 Jahren verstorben. Einmal hat sie ihren Pass gebraucht und ist an den Kalterersee gefahren. In der Pension ihres Mannes wollten sie mehr unternehmen. Doch dazu kam es leider nicht. Sie lebt seither alleine in ihrem Auszugshaus und kümmert sich um ihre Ziege und 14 Hühner. Das ganze Jahr über steht Prielinger am Samstag am Marktplatz in Gmunden. Am Stadtplatz ist Prielinger fix im Juli, August, September und in der Adventszeit anzutreffen. "Der Markt ist mein Leben. Ich bin gern unter Leuten", schwärmt Prielinger. "Früher bin ich mit dem Fahrrad, dann mit dem Moped und mit dem Traktor zum Markt gefahren. Mit dem Traktor war ich eine Stunde lang unterwegs. Im Winter habe ich den Zug genommen zum Seebahnhof und war mit dem Schlitten in die Stadt unterwegs", erzählt Prielinger.
Stammkunden schätzen Qualität
Ihre Stammkunden schätzen vor allem ihre Bauernkrapfen, ihr Kleztenbrot und ihr frisches Gemüse. Das Kletzenbrot macht sie nach dem Rezept ihrer Mutter und verwendet dabei Birnen und Zwetschken aus ihrem Garten. Besonders beliebt bei Frau Prielinger ist das Störi. Es besteht aus Butter, Milch, Zucker, Salz, Germ und Rosinen. Früher war es Tradition, dass die Dienstboten einen Laib Störibrot am Stefanitag bekommen haben. Frau Prielinger macht immer alles frisch und arbeitet daher in der Nacht. Um sieben Uhr früh ist sie dann fertig und um neun Uhr verkauft sie ihre Produkte am Markt. Frisches Gemüse bietet sie je nach Saison an wie Kürbis, Petersilie und schwarzen Radi. Im Frühling kommt dann wieder die Blumenzeit. Da gibt es bei ihr Maiglöckerl, Märzenbecher und vieles mehr.
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