Radar-Warnungen: 900 Usern „gefällt das“
Facebook-Seite warnt vor Radarfallen. Bad Ischls „Blitzboxen“ sind weiterhin ein gutes Geschäft.
SALZKAMMERGUT (tk). Seit 11. August boomen Markus Punzs Facebook-Seiten. Der Hausruckviertler betreibt für alle oberösterreichischen Bezirke und Salzburg eine Seite, auf der Autofahrer Warnungen über Polizeikontrollen austauschen und posten können. In nur zwei Wochen traten 14.000 User seinem Polizei-Warnnetzwerk bei – Tendenz stark steigend.
Alleine im Bezirk Gmunden zählt die Seite 900 „Gefällt-mir“-Klicks – die „harte Währung“ der Facebook-Gemeinde. Zusätzlich sei eine eigene Homepage in Planung, sagt Penz. Unter www.polizeikontrolle.at sollen demnächst detaillierte Informationen über Radarkontrollen und Planquadrate der Exekutive ausgetauscht werden. Seinen Internetauftritt will der 23-Jährige in erster Linie als Aufklärung und Warnung, aber keineswegs als „Raser-Infoseite“ verstanden wissen. „Primär geht es mir um die Verkehrssicherheit. Radarkontrollen finden meist an Unfallhäufungsstellen statt und wenn man Autofahrer warnt, fahren sie vorsichtiger und aufmerksamer“, sagt Punz.
Bei der Exekutive sieht man die Radarwarnungen via Facebook entspannt. Polizei-Bezirkskommandant Walter Hölczli kann dem sogar einen positiven Aspekt abgewinnen: „Im Prinzip ist das nichts Neues. Informationen zu Radarkontrollen gibt es ja bereits im Radio und auch manche Navis bieten eine Warnfunktion an. Manchmal ist eine solche Warnung vielleicht gar nicht schlecht, da manche Autofahrer dann langsamer fahren“, sagt Hölczli.
Wenig gefruchtet dürften allerdings bis jetzt die Radarwarnungen in Bad Ischl haben: Dort klingelte nach den letztjährigen Rekordeinnahmen von einer Million Euro auch heuer die Stadtkasse wieder ordentlich. Insgesamt gab es 2012 bereits 13.687 Anzeigen wegen Geschwindigkeitsübertretungen im Ortsgebiet.
Die beiden Radarkästen in Salzburger und Grazer Straße sowie das mobile Radar „erwirtschafteten“ bis August etwa eine halbe Million Euro.
Genauer gesagt: 530.000 Euro wurden von der BH-Gmunden, die die Strafen kassiert, seit Jänner 2012 an die Kaiserstadt überwiesen. Allerdings sind in dieser Gesamtsumme auch Parkstrafen enthalten, wird betont. Unterm Strich dürfte aber im ersten Halbjahr ein Netto-Erlös von knapp einer halben Million Euro durch die „kaiserlichen Blitzkästen“ übrig bleiben.
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